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1374 - Zombies im Mediapark

1374 - Zombies im Mediapark

Titel: 1374 - Zombies im Mediapark Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Bewegungen das Boot noch mehr zum Wackeln.
    Kroger und ich hörten noch den Schrei, dann stürzte die Frau in das trübe Wasser…
    ***
    »Das ist doch Scheiße!«, brüllte der Bootsverleiher. »Wie kann man nur so blöd sein.«
    Die beiden Kinder schrien nach ihrer Mutter, und auf der schmalen Brücke hatten sich bereits einige Gaffer versammelt, Jugendliche, die ihren Spaß hatten und begeistert klatschten.
    Danach war mir beim besten Willen nicht zumute. Ich saß im Boot, und war aber bereit, der Frau zu helfen und wenn ich dafür ins Wasser springen musste.
    »Wie tief ist es?«
    Kroger winkte ab. »Nicht sehr tief. Die kommt schon wieder hoch.«
    Das kam die Frau auch. Leider nicht an der Stelle, an der ich es erwartet hätte. Als sie auftauchte, war sie einige Meter abgetrieben, was ohne Strömung kaum möglich war. Der Kopf erschien über Wasser. Haare und Gesicht sahen verschmiert aus. Über die Stirn rann das grünliche Wasser, und den Mund hielt sie weit geöffnet.
    Sie kam nicht vom Fleck. Sie schrie in mehreren Intervallen, und sie versuchte es immer wieder durch Schwimmbewegungen und auch durch heftiges Treten mit den Füßen, denn hinter ihr schäumte das Wasser auf.
    Da stimmte etwas nicht!
    Egal, wie schmutzig oder kalt das Wasser auch war, ich wollte es herausfinden, und deshalb zögerte ich keine Sekünde länger. Ich sprang sofort über Bord in das schmutzige Wasser hinein, das über mir zusammenschlug…
    ***
    So hatte ich mir meinen ersten Rundgang durch den Mediapark auch nicht vorgestellt. Aber man kann es sich im Leben eben nicht immer aussuchen, und ich hatte beim Fall ins Wasser zunächst mal den Mund geschlossen, um die Brühe nicht versehentlich zu schlucken.
    Meine Kleidung saugte sich augenblicklich voll. An die Warnung meines Kreuzes dachte ich nicht mehr. Es zählte einzig und allein die blonde Frau, die tatsächlich noch immer verschwunden war und wahrscheinlich dicht unter der Wasseroberfläche kämpfte.
    Ich schwamm hin.
    Zwei, drei Züge reichten aus, dann tauchte ich wieder unter.
    Meine Augen hielt ich offen, obwohl ich nicht viel erkennen konnte.
    Die Umgebung war ein dunkles Grün, mit Braun versetzt.
    Etwas drückte die Blonde unter Wasser. So sehr sie sich auch anstrengte, sie kam nicht hoch. Der künstliche See war wirklich nicht tief, doch er hatte einen schlammigen Grund. Diesen hatte die Frau durch ihr panisches Schlagen mit den Füßen zu dunklen Wolken aufgewirbelt.
    Ich bekam sie mit beiden Händen zu packen, schob sie unter ihre Achselhöhlen und zog an ihrem Körper. Ich wollte ihr Gesicht über Wasser bekommen. Es gelang mir erst beim zweiten Versuch, weil ich gegen einen Widerstand anzukämpfen hatte.
    Dann war die Frau frei. Ich schwamm nicht mit ihr zurück. Ich ging mehr, denn das Wasser reichte mir bis knapp unter die Brust, und ich wirbelte natürlich Schlamm auf.
    Ihr Gesicht befand sich dicht neben meinem. Mit weit geöffnetem Mund schnappte sie nach Luft, jammerte und stöhnte zugleich, sagte auch etwas, dass ich nicht verstand, und dann hatten wir das Ufer erreicht, wo Hauke Kroger wartete und uns dabei half, aufs Trockene zu gelangen.
    Ich unterstützte ihn dabei, indem ich die blonde Frau in die Höhe drückte. Sie schnappte noch immer nach Luft und schüttelte den Kopf, um die Wassertropfen loszuwerden.
    Kroger setzte sie auf den Boden. Die Panik war bei ihr nicht verschwunden. Unstet glitt der Blick über die Wasserfläche, und ich fragte mich, was soll sie wohl erlebt hatte in diesem verdammten künstlichen Gewässer.
    Sie wollte auch etwas erklären, doch sie bekam kein vernünftiges Wort heraus. Was wir hörten, war ein erstickt klingendes Flüstern.
    Selbst ihren Kindern kam das Verhalten der Mutter unheimlich vor.
    Sie trauten sich nicht näher.
    Was hatte sie so erschreckt? Nur das kalte Wasser? Das konnte ich nicht glauben.
    »Ich hole eine Decke«, sagte Hauke Kroger und zog sich zurück.
    Die war wichtig. Weniger für mich als für die klatschnasse Frau, die auch weiterhin zitterte.
    »Können Sie mir einen Moment zuhören?«, fragte ich.
    Bibbernd nickte sie.
    »Was haben Sie im Wasser gesehen oder erlebt? Da ist doch was gewesen – oder?«
    »Da war auch was.«
    »Und?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Wissen Sie das nicht?«
    »Ja, genau.«
    Ich wollte nicht aufgeben und fragte: »Sie können sich wirklich nicht daran erinnern?«
    »Ja, so ist es.«
    »Hat man Sie festgehalten?«
    Mit dieser Frage setzte ich bei der Frau etwas in Bewegung.

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