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1374 - Zombies im Mediapark

1374 - Zombies im Mediapark

Titel: 1374 - Zombies im Mediapark Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nächster Stoß schleuderte ihn zu Boden.
    Seine Rückenlage war perfekt.
    Ich ließ mir eine Sekunde Zeit und schaute auf ihn nieder. Er lag vor mir wie ein übergroßer Käfer, die Arme und auch die Beine zu den Seiten hin weggesteckt. Er hätte auch nichts anderes sein können, als eine Gestalt aus dem Grab, und er hatte in der Welt der Lebenden nichts zu suchen.
    Ich schoss eine geweihte Silberkugel mitten in das Gesicht und sorgte dafür, dass nicht nur es, sondern auch die gesamte Gestalt vernichtet wurde.
    Breiige Masse und Knochensplitter flogen umher, was mich nicht weiter störte, denn es gab noch einen Gegner. Thomas Böhm würde in seinem Wahn nicht so leicht aufgeben, und der Hauptkommissar war in Lebensgefahr.
    Ein Schatten huschte von links nach rechts an mir vorbei. Und das bedeutete, dass er auf die Tür zurannte, um auf die Terrasse zu gelangen. Es war Thomas Böhm, denn der Kommissar lag am Boden, die Hände gegen sein Gesicht gepresst. Was mit ihm genau passiert war, wusste ich nicht. Ich wusste auch nicht, warum Böhm nicht den normalen Fluchtweg durch die Tür genommen hatte. Möglicherweise sah er für sich keine Chance mehr, nur noch im Freien, aber diese Freiheit lag 30 Stockwerke über dem Boden.
    Böhm hatte seinen Vorsprung nutzen können. Vor mir erreichte er die Terrasse, über die der Wind fegte und auch mich traf, sodass ich den Eindruck hatte, von irgendwelchen feuchten Lappen geschlagen zu werden.
    Böhm war nach rechts gegangen und auch zurückgewichen, bis er die weniger lange Brüstung in seinem Rücken spürte. Und er hatte verdammt schnell gehandelt. Bevor ich noch etwas unternehmen konnte – z. B. ihn mit einem Schuss ins Bein stoppen – war er bereits auf das Gitter geklettert und hockte auf ihm wie ein Reiter auf dem Pferderücken, nur dass dieses Gitter längst nicht so breit war.
    Ich ließ meine rechte Hand mit der Waffe sinken. »Geben Sie auf, Böhm. Sie haben keine Chance mehr!«
    »Doch, doch!«, brüllte er. »Meine Chance ist der Tod! Ich will diese Welt nicht mehr. Ich brauche sie nicht, verstehst du, Sinclair? Ihr kriegt mich nicht. Ihr habt mir alles genommen. Es hätte wieder so werden sollen wie früher.« Er riss seinen rechten Arm hoch, die Hand hatte er zur Faust geballt, und er stieß seinen Arm immer wieder in die Luft.
    »Hören Sie auf!«, schrie ich, denn ich sah, dass er gefährlich wankte.
    Er tat es nicht.
    Und ich rannte los. Ich sah das Verhängnis kommen, als er sich noch heftiger bewegte.
    Der letzte Sprint. Ich legte alles an Schnelligkeit hinein, was ich zu bieten hatte – und kam doch um den berühmten Bruchteil der Sekunde zu spät.
    Vor meinen Augen kippte er nach rechts weg. Meine Hand schlug noch gegen seinen linken Schuh, aber es war keine Zeit mehr, danach zu greifen.
    Ich hörte nicht mal einen Schrei. Wahrscheinlich waren die Windgeräusche zu laut.
    Und den Aufschlag 30 Stockwerke unter mir vernahm ich erst recht nicht.
    Mit ziemlich weichen Knien ging ich wieder zurück in den Raum, wo sein Großvater lag, der sich nie mehr wieder erheben würde…
    ***
    Bei seinen wilden Abwehrbewegungen hatte Thomas Böhm den Hauptkommissar im Gesicht getroffen. Die Nase war eingedrückt worden, und aus ihr rann das Blut.
    Trotzdem war er zu Bettina Fischer gegangen und sprach tröstend auf die wimmernde Frau ein. Mit einer Hand hielt er dabei ein Taschentuch gegen die getroffene Stelle gedrückt.
    Als er mich sah, sprach er nur ein Wort fragend aus. »Böhm?«
    Mit dem Zeigefinger deutete ich in die Tiefe. »Er hat seinen großen Plan oder seine große Chance schwinden sehen und sich in die Tiefe gestürzt. Schade, denn wir hätten sicherlich noch einiges von ihm erfahren. Das ist nun vorbei.«
    Der Hauptkommissar schaute auf die leblose Gestalt. »Ich kann es noch immer nicht begreifen, Herr Sinclair. Sie?«
    »Schon eher. Aber nur deshalb, weil mir diese Wesen leider nicht fremd sind.«
    »So etwas hatte ich mir schon gedacht.« Er holte ein Handy hervor und telefonierte mit seinen Kollegen. Einige würden hochkommen müssen, und es musste auch jemand dabei sein, der Bettina Fischer von der Handschelle befreite.
    Sie hatte es überstanden und konnte an diesem Tag einen zweiten Geburtstag feiern. Ich hatte eigentlich mit ihr reden wollen, aber ihr Blick war zu abwesend. Sie hätte mich kaum verstanden.
    Deshalb betrat ich noch einmal die Terrasse. Ich wollte mir den Blick über das nächtliche Köln gönnen, sah unter mir die künstlichen

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