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1374 - Zombies im Mediapark

1374 - Zombies im Mediapark

Titel: 1374 - Zombies im Mediapark Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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was wohl nicht viele getan haben. Abgesehen von Herrn Böhm, aber ohne ihm etwas zu wollen, denke ich, dass ich es etwas intensiver getan habe.«
    »Dann wissen Sie folglich mehr«, sagte ich.
    Er runzelte die Stirn. »Das weiß ich nicht so genau. Früher war hier ja das Gelände des alten Güterbahnhofs. Es wurde für viele Zwecke ge- und missbraucht. Unter anderem hat sich hier tatsächlich ein illustrer Kreis getroffen, der, sagen wir es positiv, einer bestimmten Glaubensrichtung anhing, was mit unserem christlichen Glauben natürlich nichts zu tun hatte, höchstens in einigen Fragmenten.«
    »Voodoo!«
    »Sie sagen es, Herr Sinclair.«
    »Und das ist wirklich hier in Köln passiert?«
    Er nickte.
    »Wie lange liegt das zurück?«
    »Sehr lange. Schon vor oder während der Nazizeit fing es an, doch so genau weiß ich das nicht. Man findet auch nicht viel in alten Unterlagen. Es heißt nur, dass die Gruppe gemeinsam in den Tod gegangen ist. Ob man sich selbst umgebracht hat, steht nirgendwo geschrieben. Ich gehe mal davon aus. Vielleicht hat auch einer den anderen begraben, jedenfalls war die Gruppe nach dem Krieg verschwunden und für eine Weile auch vergessen.«
    »Wissen Sie denn, wie groß die Anzahl der Mitglieder gewesen ist?«
    »Man sprach von drei Personen, nicht mehr.«
    Ich brauchte nicht großartig nachzuzählen. Sollten diese Voodoo-Jünger tatsächlich als Zombies zurückgekehrt sein, dann gab es zwei von ihnen nicht mehr, doch einer war übrig geblieben und hielt sich womöglich auf dem Gelände versteckt.
    Alfons Firn schaute mich an, ohne etwas zu sagen. Er ließ mir Zeit zum Nachdenken und meinte dann mit leiser Stimme: »Ich weiß schon, dass einer fehlt.«
    »Ja, das kann zu einem Problem werden.«
    »Möglicherweise ist es sogar der Anführer des Trios.«
    »Gratuliere, sie sind gut informiert.«
    Der Verleger winkte ab. »Das blieb nicht aus, als ich die Unterlagen studierte. Ich habe im Stadtarchiv herumgestöbert und bin dann auf einen Namen gestoßen. Ich weiß«, erklärte er betont langsam, »wie der Anführer damals geheißen hat.«
    »Und wie hieß er?«
    »Simon Böhm, Herr Sinclair. Und ich glaube, dass er der Großvater des Thomas Böhm ist, den wir kennen…«
    ***
    Ich hatte mich bisher mit meinem Besucher unterhalten. Das war jetzt vorbei. In den letzten Sekunden nach der Antwort war ich zu einem schweigenden Fisch geworden. Dafür hatte die Überraschung gesorgt.
    Simon Böhm!
    Der Name schoss mir mehrmals durch den Kopf. Und Thomas Böhm sollte sein Enkel sein.
    Man brauchte nicht viele Gedankenfäden zusammenzuknüpfen, aber irgendwie passten die Dinge zusammen. Nur begreifen konnte ich es nicht. Ich hatte Thomas Böhm als einen eloquenten und agilen Menschen erlebt, der sehr sympathisch auf mich gewirkt hatte.
    Und jetzt dies.
    Herr Firn sah mir an, dass ich Mühe hatte, die Neuigkeit zu verdauen. Er wollte mir beistehen und sagte: »Glauben Sie mir, Herr Sinclair, auch ich war geschockt, als ich es herausfand. Aber daran gibt es nichts zu diskutieren. Der Anführer der Gruppe hieß Simon Böhm.«
    »Und Sie sind sicher, dass Thomas der Enkel ist?«
    Er lächelte etwas verlegen. »Ich habe ihn natürlich nicht danach fragt, doch es deutet einiges darauf hin. Ich glaube, dass auch Sie so denken müssen oder werden.«
    »In der Tat«, flüsterte ich. »Es ist wohl die einzig realistische Lösung. Dann müssen wir ihn finden und zur Rede stellen. Ich habe mich sowieso gewundert, dass er mir hier nicht über den Weg gelaufen ist, wo ich ihn sonst schon mehrere Male getroffen habe.« Ich trank noch einen Schluck Wasser. »Wahrscheinlich finden wir ihn in seinem Literaturhaus.«
    Der Verleger schüttelte den Kopf. »Nein, das glaube ich nicht.«
    »Dann wissen Sie mehr.«
    »Möglicherweise.«
    »Wo sollen wir dann suchen?«
    »Hören Sie bitte zu, Herr Sinclair. Bevor ich hierher ging, ist er mir begegnet. Wir trafen uns praktisch am Lift im Köln Turm. Ich wollte raus, er wollte nach oben in die dreißigste Etage fahren, um sich dort einen Raum anzuschauen, den er für ein Event nutzen möchte. Bei schönem Wetter kann man dort auch eine Terrasse benutzen und hat wirklich einen herrlichen Ausblick.«
    »Und sie glauben, dass er dort oben noch zu finden ist?«, erkundigte ich mich.
    »Das kann ich nicht hundertprozentig sagen. Möglich ist es schon.«
    »Klar, es gibt ja noch einen dritten Zombie. Wahrscheinlich den alten Simon.«
    »Damit muss man rechnen.«
    Ich hatte versucht,

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