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1375 - Friedhof der Nakken

Titel: 1375 - Friedhof der Nakken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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blickte sich verständnislos in der verlassenen Kunstlandschaft um. „Es war ja gar nicht unser Fest. Wir waren selbst nur geladene Gäste."
    „Wer hat euch eingeladen?" fragte Rhodan. „Das hat Beodu mir nicht verraten", antwortete Nuunz. „Es war viel los. Beodu hat sich mit allen möglichen Leuten unterhalten. Es waren praktisch alle Völker der Kansahariyya vertreten, sogar ein Nakk.
    Ich habe seinen Namen vergessen, aber ich erinnere mich, daß er Beodu versprochen hat, ihm eine Dokumentation zu zeigen, und Beodu war ganz scharf darauf. Und während er sich mit dem Nakken in den Videoraum zurückzog, ging ich auf meinen eigenen Trip. Das ist alles. Und dann habt ihr mich aus dem Traum gerissen."
    „Glaubst du, ich habe eine Chance, diese Dokumentation auch sehen zu können?" wollte Rhodan wissen. „Versuchen wir's mal", sagte Nuunz und führte sie ins Videozimmer.
     
    *
     
    Zuerst war nur Schwärze zu sehen und eine etwas verzerrte, mechanisch klingende Stimme zu hören.
    Sie sagte: „Man hat mich Purrell genannt, ohne mich überhaupt zu fragen, ob ich diesen Namen will - ob ich überhaupt einen Namen brauche. Eigentlich ist einer so gut wie der andere, also heiße ich Purrell. Und man hat mir gesagt, ich sei ein Nakk, ein Angehöriger des Volkes der Nakken.
    Sie haben mich aus meinem natürlichen Lebensbereich geholt, mich aus meinem Rhythmus gerissen, mich hin und her geschoben und gesagt, dies geschähe alles zu meinem Wohl.
    Ich wurde mit technischen Hilfsorganen ausgestattet, um in ihrer Welt leben zu können, in sie integriert zu werden. Aber keiner hat mich gefragt, ob ich so ein Leben überhaupt wünsche.
    Rückblickend muß ich sagen, daß ich diese Methode der Zwangsbeglückung gar nicht mehr verurteilen will; es ist vielleicht gar nicht schlecht, daß wir Nakken zu Cyborgs gemacht werden, um in dieser Welt überlebensfähig zu werden.
    Die Frage ist nur, ob wir diese Welt brauchen.
    Warum hat man uns nicht in der unseren gelassen?
    Die Antwort ist einfach: Man braucht uns, man bedient sich unserer psionischen Fähigkeiten.
    Aber bis aus einem kleinen, taubstummen, blinden Wurm ein Nakk wird, der sich in der Welt der Kansahariyya zurechtfindet, ist es ein langer, beschwerlicher Weg. Beschwerlich für den betroffenen Nakken.
    Die folgenden Bilder sollen einen Eindruck von diesem Leidensweg vermitteln."
    Die Schwarze hellte sich ein wenig auf, Schatten kristallisierten sich heraus. Trotz der Dunkelheit war eine hügelige Steinwüste zu sehen - Nacht auf einer Karstwelt.
    In dieser scheinbar leb- und trostlosen Welt bewegten sich matt schimmernde metallene Gestalten, Roboter verschiedenen Aussehens, auf deren metallenen Körpern sich das Sternenlicht brach.
    Die Roboter waren Jäger. Sie verfolgten einen Nakken. Der Nakk kam plötzlich hinter einem schlackeartigen Felsen hervorgesprungen und streckte der Kamera abwehrend seine sechs mechanischen Armpaare entgegen, fuhr sie auf ihre volle Länge aus und bewegte die Greifwerkzeuge. „Laßt mich wenigstens in Frieden sterben", rief er. „Aber gewiß, Limkal, sicher darfst du in Frieden scheiden", sagte einer der Roboter.
    Der Nakk verschwand aus dem Bild. Der Robotertrupp verhielt sich eine Weile regungslos, dann nahm die Kamera wieder ihre unruhige Fahrt auf, offenbar war sie auf einem Robot montiert, oder man sah einfach durch dessen Optik.
    Der Horizont verfärbte sich hell, und dann griffen die roten Strahlenfinger der Sonne Charif über den Himmel - sie erschien als glutroter Ball hinter den ausgezackten Silhouetten der Schlackenhügel und begann auf ihrem Weg über den gleißenden Himmel zu einer grellen, faustgroßen Flamme zu schrumpfen.
    Der Robottrupp fand die Kopfmaske eines Nakken. Sie war unversehrt, und die Roboter nahmen sie an sich. Später fanden sie an einem See wie aus geschmolzenem Blei - aber es konnte sich nicht wirklich um einen Bleisee handeln, weil auf Nansar, dem Planeten Nummer eins im Charif-System, die Temperaturen längst nicht so hoch waren, daß Blei zum Schmelzen gebracht wurde - den Körperpanzer des Nakken.
    Von hier mußte er ohne seine künstlichen Bewegungshilfen weitergezogen sein - raupengleich.
    Die Roboter hatten keine Eile. Ihre Kamera fing eine Gebirgskette ein, an deren Flanke es zu spinnenförmigen elektrischen Entladungen kam. Einige der elektrischen Spinnen lösten sich von den Felsen und kamen auf die Robotgruppe herabgesegelt. Sie wurden im Anflug abgeschossen, vergingen unter blitzartigen

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