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1375 - Friedhof der Nakken

Titel: 1375 - Friedhof der Nakken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Entladungen, und an den Abschußstellen bildeten sich dunkle, wolkenartige Gebilde, die rasch in die Höhe stiegen und aus dem Blickfeld verschwanden.
    Die Felswand rückte immer näher. Jetzt waren Dutzende von Höhleneingängen zu erkennen. Sie lagen in verschiedenen Höhen, einige im Bereich der elektrischen Spinnen. Die Kamera zoomte und fing eine der spinnenartigen elektrischen Erscheinungen ein, die den Körper eines Nakken einhüllte. Der Nakk lag in den letzten Zuckungen.
    Die Roboter drangen in die Höhlen ein, die Kamera machte die Fahrt durch die verzweigten Gänge mit, und das Dunkel wurde durch Infrarot erhellt.
    Schließlich gelangten die Roboter in eine Grotte, die zu einem Drittel mit der breiigen Flüssigkeit gefüllt war.
    Der Boden war mit den Körpern einiger Nakken bedeckt. In der Großaufnahme war zu erkennen, daß von den Nakken nur noch die leeren, ausgetrockneten Körperhüllen zurückgeblieben waren. Diese zerbrachen unter den achtlosen Tritten der Roboter. Der Trupp drang in weitere Höhlen vor, von denen manche gigantische Ausmaße hatten. Und in allen lagen tote, ausgehöhlte Nakken zu Tausenden und aber Tausenden. Der Boden war mit einer dicken Schicht Staub und mit größeren und kleineren Bruchstücken bedeckt - alles, was von den Nakken übriggeblieben war, die schon vor urdenklichen Zeiten zum Sterben hierhergekommen waren.
    In einem tieferen Höhlenbereich trafen die Roboter auf den Nakken Limkal, der sich aller seiner technischen Prothesen entledigt hatte. Sein Raupenkörper war aufgebrochen, und aus der Wunde kam ein kleiner Wurm gekrochen, nicht größer als eine menschliche Hand. Ein zweiter Wurm verließ den absterbenden Mutterkörper, dann noch einer und noch einer ... insgesamt dreizehn winzige Nakken...
    Die Roboter sammelten sie ein und steckten sie in zylinderförmige Behälter. Dann schwärmten sie weiter aus, um nach anderen frisch geschlüpften Nakken zu suchen. Sie fanden noch einige Dutzend, sammelten sie in den Behältern. Einige Nakken holten sie aus Felsspalten, in denen sie gerade verschwinden wollten, um ihre Wanderung zur Höhe des Felsgipfels anzutreten ... „Sie nehmen sogar Einfluß auf unseren normalen Lebenszyklus", meldete sich wieder die Stimme des Nakken Purrell, während zu sehen war, wie die Roboter sich durch Felskamine an den Aufstieg machten und weitere kleine Nakken aufsammelten, wo sie ihnen begegneten.
    Purrell fuhr fort: „Sie entweihen unseren Friedhof, der gleichzeitig die Stätte unserer Geburt ist. Ja, sie hindern die meisten von uns sogar, den Nakkenfriedhof aufzusuchen, wohin uns die Urinstinkte ziehen. Viele von uns erleben ihre letzte Stunde in den kalten, sterilen Robotbrutanlagen, wo die Nachkommen künstlich am Leben gehalten und auf sicheren Wegen zu den geheiligten Orten der Initiierung gebracht werden. Ich hatte das Glück einer natürlichen Geburt, und ich glaube, ich habe darum den Brutkasten-Nakken einiges voraus. Ich habe noch meine volle Erinnerung an dieses Erlebnis, denn kein Nakk, der seine Initiierung an den Geburtsstätten der Ahnen erfahren hat, vergißt jemals im Leben diesen einmaligen und großartigen Augenblick. Ich kann dieses Erlebnis niemandem, der kein Nakk ist, begreiflich machen."
    Die Stimme verstummte und ließ den Betrachter mit den Bildern allein. Die Roboter hatten das Höhlensystem verlassen und kamen auf eine Hochebene. Hier wimmelte es von kleinen nakkischen Frischlingen nur so, und die Roboter setzten die eingesammelten Neugeborenen aus. Die Kamera fing die Bilder der blind herumkriechenden Würmer ein. Nach einem Schwenk, als die Sonne Charif hinter der Kamera stand, fiel ein Schatten auf die kleinen Nakken, ein Schatten, der nicht von einem der Roboter stammte, sondern anscheinend von einem humanoiden Wesen. Aber das mochte nur Einbildung sein, denn die Kamera schwenkte sofort wieder weiter, so daß der Schatten nur kurz im Bild zu sehen war.
    Plötzlich tauchten die elektrischen Spinnen in Schwärmen auf, versuchten sich auf die kleinen Nakken zu stürzen und ihnen die Lebensenergien auszusaugen. Aber die Roboter waren auf dem Posten, schossen die meisten von ihnen ab, bis sich der Himmel teilweise unter dunklen Wolken verfinsterte. Ein Gewitter kündigte sich an.
    In der letzten Gegenlichtaufnahme, als ein halbes Dutzend Energiespinnen unter dem Beschuß der Roboter explodierten, war für einen kurzen Augenblick wieder die Silhouette eines hochgewachsenen, hageren Humanoiden zu sehen ...
    Und in

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