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1376 - Die Werber des Hexameron

Titel: 1376 - Die Werber des Hexameron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ihn aufgehalten. Und aus welchem Grund hat er die Han-Shui-Kwon ausheben können? Narmon ald Tiil ist ein Abkömmling eines Berges der Priester, ebenso wie Varro. Nein, an diesem Fremden ist etwas Besonderes. Ich frage mich, warum das außer uns Hauri von Talluur niemand gemerkt hat."
    „Wir sind den übrigen Hauri überlegen. Allein wir werden in unserer angestammten Ökosphäre groß.
    Niemand außer uns genießt derartige Ausbildungsmethoden. Das ist der ganze Grund."
    „Trotzdem", beharrte Shallun. „Wir müssen in diesem Fall mit System vorgehen. Es darf keinen Fehlschlag geben. Daher schlage ich folgendes vor: Du bleibst hier in Eperst und holst Informationen über den Fremden und seinen Aufenthaltsort ein. Ich gehe per Transmitter in die Technozone und spreche mit Narmon ald Tiil. Später treffen wir wieder zusammen."
    Shaa überlegte - offenkundig zweifelte er, ob er seinen Status als Wasserträger mit derart zögerlichem Vorgehen vereinbaren könne. Dann aber sagte er: „So machen wir es. Beeile dich."
    Shallun stieg unverzüglich in den Transmitter, justierte ihn auf jenes Lager, wo Narmon seit seinem Versagen Dienst tat, und rematerialisierte im Empfänger. Leider wußte Narmon ald Tiil wenig zu berichten; er hatte zwar mit Rhodan gekämpft und ihn sogar verwundet, allerdings fehlte es seiner Schilderung an Genauigkeit. Shallun gewann den Eindruck, daß ihr Gegner ein erfahrenes Wesen war.
    Sie würden ihn schwerlich stellen und ohne Gegenwehr abschießen können.
    Stunden später traf er auf Eperum in der „Pforte nach Talluur" mit Shaa zusammen. „Hat sich dein Abstecher gelohnt?"
    „Leider nicht", mußte Shallun zugeben. „Narmon ald Tiil sagte wenig mehr, als wir schon wissen."
    „Dann hast du meine Zeit vertan." Shaa schaute ihn aus grünlich schimmernden, tief in den Höhlen liegenden Augen an. „Ich werde davon berichten. Glaube nicht, daß dein Status als mein Bruder dich schützt."
    Shallun trat in instinktivem Widerwillen einen Schritt zurück. Wie sehr hatte sich Shaa verändert ... Nein, auch er würde auf das alte Verhältnis keine Rücksicht nehmen, denn vor ihm stand nicht mehr der Freund und Gefährte von einst, sondern ein wenig sympathischer Fremder. „Und?" wollte er mit vorgeblich unbefangener Stimme wissen. „Was hast du herausgefunden?"
    „Die Info-Händler haben mir Perry Rhodans Aufenthaltsort genannt. Ich mußte nicht einmal bezahlen.
    Morgen früh lauern wir ihm an seiner Herberge auf."
    Shaas Kommandoton ließ Shalluns Widerwillen explosionsartig wachsen. Sollte er sich wirklich dem fügen, was dieser Wasserträger ausgedacht hatte? Mußte er für ein System, das er im Grunde ablehnte, zum Killer werden? Er wollte nicht, weil er sich innerlich der mönchischen, antiindividuellen Gesellschaft der Hauri längst entfremdet hatte.
    Und dies war der Augenblick, da er Konsequenzen zog. Shallun faßte einen fast wahnwitzigen Plan. „Du wirst dem Fremden allein auflauern, Shaa", sagte er. „Weshalb?" Die Frage kam wie aus der Pistole geschossen. „Es ist eine Frage des Anscheins. Wenn es bei der Liquidation Zeugen gibt, soll niemand denken, daß es mehr dazu braucht als einen haurischen Wasserträger. Du bist ein Roter - das schafft Verpflichtungen."
    „Eine stichhaltige Argumentation ... Aber ich wüßte gern, was du wirklich denkst, Shallun."
    Er starrte Shaa lange an und wandte sich dann ab. „Wir sehen uns morgen. Bis dahin will ich mich in Eperst umschauen." Shallun suchte in der Ausrüstungskammer nach einer Kreditkarte, nahm sie an sich und verließ das Gebäude. Draußen umfingen ihn dichte Ströme von Passanten. Er mußte nur noch einen Info-Händler finden, der geeignet war. Dies erwies sich als unerwartet schwierig. Niemand wollte die Aufgabe übernehmen, da sich Shaas Interesse an Perry Rhodan offenbar herumgesprochen hatte. Als Shallun schließlich Erfolg hatte, war es beinahe zu spät.
     
    5.
     
    Todfeinde Rhodan ließ sich Zeit, den ungebetenen Besucher genau zu mustern.
    Nai-Leng war gewiß über achtzig Jahre alt, was einen Kartanin schon an die Grenze zur Senilität bringen konnte, und trug einen abgerissenen Kittel. Seine Größe ging knapp an hundertachtzig Zentimeter.
    Obwohl er sich Mühe gab, möglichst unbeweglich zu wirken, merkte ihm Rhodan Geschmeidigkeit und Elastizität an - und allem Anschein nach war Nai-Leng keineswegs betrunken.
    Das Fell des Kartanin war rostbraun und stellenweise wie von Motten zerfressen. Wo bei Durchschnittstypen

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