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1377 - Der rote Hauri

Titel: 1377 - Der rote Hauri Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Diese Theorie ist mehr, sie ist Wahrheit..." Und Rhodan berichtete detailreich von seiner Begegnung mit den Druuf, der Odyssee durch jenes Paralleluniversum, wo er den negativen Rhodan getroffen hatte, und endete schließlich mit der Beziehung zwischen Tarkan und seinem Standarduniversum. „Vielleicht ist es am dienlichsten, die kartanische Terminologie zu übernehmen.
    Die Kartanin nennen mein Universum Meekorah, das Große, Auswärtsstrebende, und deines Tarkan, die Schrumpfende."
    „Das Wort Tarkan gilt allen Hauri als Schimpfwort", lehnte Shallun ab. „Aber es trifft. Tarkan hat eine Lebensdauer von höchstens noch einer Milliarde Jahren vor sich. Wenn der Plan des Hexameron gelingt, ist es wesentlich weniger. Die kosmische Hintergrundstrahlung hat einen Wert erreicht, der mehr als dreihundertmal höher ist als in meinem Universum." Rhodan nannte einen Wert, der bei ungefähr tausend Grad Kelvin lag und teilweise schon ins sichtbare Spektrum fiel. „Daraus folgt eine schlimme Erkenntnis: In vier- bis fünfhundert Jahren ist es aus mit den Zivilisationen Hangays."
    „Woher hast du diesen Wert?" wollte Shallun betroffen wissen. „Er läßt sich leicht errechnen, allerdings aus Datenmaterial der Kartanin. Im Durchschnitt der letzten hundert Jahre sind die Temperaturen auf den Planeten Hangays um fünf Grad gestiegen." Rhodan vertraute auf seinen Translator, der die genannten Werte automatisch in haurische Skalen umsetzte. „Viele Polkappen sind schon abgeschmolzen, atmosphärische Vorgänge yerändern sich, das Gros planetarer Ökosysteme ist geschädigt oder steht vor dem Kollaps.
    War dir das bewußt?"
    „Nicht in dem Ausmaß", gab Shallun zu. „Ich bin ein Hauri mit haurischer Erziehung. Du mußt mir Zeit geben."
    „Nimm dir Zeit, soviel du brauchst. Die Tatsache allein, daß du mir geholfen und dich gegen dein Volk gestellt hast, ehrt dich. Du hast selbständig nachgedacht."
    Shallun schaute plötzlich niedergeschlagen. „Manchmal frage ich mich, ob nicht auch dieses >selbständige Denken< nur Folge einer fremden Planung ist ..."
    „Wie kommst du darauf?"
    „Ich habe dir erzählt, Perry Rhodan, wie ich in den Berg Nemees gekommen bin. Ein kartanischer Prospektorentrupp hat mich verkauft. Das heißt, ich war für die Dauer einer unbekannten Zeitspanne in der Gewalt der ärgsten Feinde meines Volkes. Und jetzt, heutzutage, mache ich als einziger Hauri eine sehr dramatische Veränderung durch."
    „Du denkst, die Kartanin hätten dich konditioniert!" erriet Rhodan. „So ist es. Konditioniert und als schlafenden Agenten an meinesgleichen zurückgegeben."
    Rhodan überlegte angestrengt. „Auszuschließen ist es nicht", gab er dann vorsichtig zu, „aber doch höchst unwahrscheinlich. Zum ersten wußte niemand, daß du diese Position erreichen würdest. Zweitens lohnt es nicht, für einen einzigen Abweichler solchen Aufwand zu betreiben. Du mußt dich lösen von diesen Gedanken, Shallun. Wenn du weiterhin denkst, dein Leben sei ausschließlich fremdbestimmt, wird es dich seelisch zerrütten. Laß dir berichten, was in Hangay während der letzten Jahrtausende, Jahre und Wochen geschehen ist."
    Rhodan legte ihm die Zusammenhänge zwischen ESTARTU und dem Hexameron dar, soweit er selbst sie durchschaute, und kam schließlich auf seine eigene Rolle inmitten des Geschehens zu sprechen. Am Ende entschied er, Shallun auch den letzten Trumpf preiszugeben: „Kurz bevor ich auf Eperum an der Prüfung für den Dienst des Hexameron teilnahm, flog meine Raumkapsel LEDA in Richtung Anklam-System ab. Die Benguel und Juatafu nennen mich Imago, ich erwarte eine bedeutende Anzahl ihrer Raumfahrzeuge im Ushallu-System. Bald können wir mit den Leuten deines Volkes verhandeln - und wer weiß, vielleicht verlasse ich Talluur. Dann kannst du bei mir bleiben."
    Ein Hintergedanke war natürlich dabei: Rhodan rechnete sich aus, so rasch wie möglich Beodu und Nai-Leng wiederzutreffen. Auf die Art hätte er als Begleitmannschaft einen Attavenno, einen Hauri und einen Kartanin, was für jeden Eventualfall die angemessene, womöglich rettende Reaktion erlaubte. „Ich weiß nicht, ob ich mit dir kommen will", sagte Shallun. „Ich weiß nicht einmal, was ich bei deiner Rettung genau im Sinn hatte."
    Rhodan verdaute die Auskunft ohne weiteres. Er würde auch bei knapper Zeitplanung ein paar Tage lang Gelegenheit finden, Shallun zu bearbeiten. Jetzt allerdings kam es auf etwas anders an - er wollte die Initiative behalten, denn

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