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1377 - Der rote Hauri

Titel: 1377 - Der rote Hauri Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schließen wollen. „Es ist dir von nun an untersagt, Tiil zu betreten. Wir wollen dich hier nicht mehr sehen."
    „Ja, Prior."
    Narmon ald Tiil schlich wie betäubt durch die Gänge des Priesterbergs. An diesem Ort war er aufgewachsen. Hierhin gehörte er, doch was galt den Gehilfen des Herrn Heptamer ein einzelnes Leben?
    Es wird Not herrschen unter den Völkern der Zwanzigstätten und der anderen Stätten bis hin an die Grenzen des Alls.
    Aber die Not ist ein Vorbote der Vollkommenheit, und die Gläubigen werden sie geduldig ertragen, wissend, daß die Neugeburt sie erwartet.
    Ja, dachte er, und was galt dieses einzelne Leben ihm selbst?
    Bescheidenheit hieß das Gebot der Stunde. Er, Narmon ald Tiil, war ein Teil des Ganzen. Ein verschwindend kleiner Teil.
     
     
     
    1.
     
    Rhodan brauchte nur den Bruchteil einer Sekunde, bis er wieder klar denken konnte. Der Transmitterbogen hatte ihn ausgespien, und nun stand er mit leichtem Schwindelgefühl in der Mitte eines niedrigen, von Gerätschaften aller Art ausgefüllten Raumes.
    Was war geschehen? Natürlich, er erinnerte sich genau ... Gemeinsam mit Beodu, dem Attavenno, hatte er Eperst aufgesucht, um in den Dienst des Hexameron zu treten. Dann aber hatte ein rotgekleideter Hauri ihn mit ungeheurer Energie angegriffen und zu töten versucht. Der Hauri namens Shallun, der zwei Meter weiter gerade zu sich kam, war als sein Retter aufgetreten, und gerade darauf konnte sich Rhodan keinen Reim machen.
    Was steckte hinter dieser Aktion? Persönliche Motive womöglich?
    Er hoffte, daß Beodu und Nai-Leng, sein kartanischer Helfer, auf Eperum in Sicherheit waren. Die Aktion des roten Hauri hatte nur ihm gegolten. Soviel wußte Rhodan, ohne daß er sich die Tatsache erklären konnte. Er würde die Freunde wiedersehen - doch nun zählten vor allem die Ungewißheiten seiner eigenen Lage. „Wo sind wir gelandet?" wollte der Terraner wissen. Dabei faßte er den Hauri neben ihm scharf ins Auge. Shallun trug eine graue Kutte mit dem Symbol des Hexameron, einer halben aufgehenden Sonne, deren sechs Strahlen von links nach rechts an Länge zunahmen. „Und vor allem wüßte ich gern, wie es überhaupt möglich ist, daß du als Hauri mir das Leben rettest."
    Der andere sprach nun zum ersten Mal, seit sie den Trarjsmitter verlassen hatten. „Die meisten Erklärungen müssen warten, Perry Rhodan. Wir befinden uns auf meiner Heimatwelt Talluur. Wenn meine Artgenossen uns auf die Schliche kommen, töten sie uns beide."
    „Ist das ernstlich zu befürchten?"
    „Nein, eigentlich nicht; jedenfalls sind wir vorerst sicher in diesem Raum. Er ist nur mir und anderen Angehörigen Jhiakks zugänglich. Frage jetzt nicht danach. Ich erkläre es dir später. Du hast ja mit dem rotgekleideten Hauri in Eperst Bekanntschaft gemacht, der dich töten sollte. Er ist mein Bruder Shaa, ein Wasserträger. Die Sendestation des Transmitters ist explodiert - vielleicht glaubt er, daß wir tot sind, aber trotzdem muß er hier in der Empfangsstation nachsehen, ob er dessen sicher sein kann.
    Also stellt sich die Frage, wie wir ungesehen das Gebäude verlassen. Du bist zu auffällig, Perry Rhodan, verstehst du?
    Shaa wird die Bewohner des Viertels ausfragen."
    „Verstehen wäre übertrieben. Ich sehe nur einen kleinen Ausschnitt der Sachlage." Rhodan musterte nachdenklich den hochgewachsenen, dürren Fremden in seiner Kutte. „Was unternimmt dein Bruder Shaa jetzt?"
    „Eigentlich hat er nur eine Wahl", erklärte Shallun mit angenehm tiefer Stimme. Rhodans Translator übersetzte die Hauri-Worte automatisch ins Interkosmo. „Er wird eine Interplanetarfähre nehmen und sehr bald hier auftauchen. In vier Stunden schätzungsweise."
    „Das gibt uns Zeit genug. Welcher Art sind die Geräte in diesem Raum?"
    „Es handelt sich um Ausrüstungsmaterial. Wenn ein Angehöriger Jhiakks einen der zweiundsechzig Planeten des Ushallu-Systems besuchen will, findet er hler für jede Art Einsatz das Richtige. Natürlich existieren nicht überall Empfängerstationen."
    „Natürlich nicht", gab Rhodan ironisch zurück. Das wäre auch zuviel Glück auf einmal gewesen. Er hätte so vielleicht Cheobad, den fünften Planeten, besuchen können. Irgend etwas bereiteten die Hauri dort vor, und er wollte wissen, was es war. Später konnte er Shallun darauf ansprechen. Zunächst aber mußten sie unauffällig diesen Raum verlassen. „Gibt es unter den Gerätschaften auch Deflektoraggregate?" fragte er. „Etwas, das uns unsichtbar

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