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1377 - Der rote Hauri

Titel: 1377 - Der rote Hauri Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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außerdem im Überleben und im Nahkampf. Shaa und ich waren unzertrennlich bis zu diesem Zeitpunkt ..." Mit einem seufzenden Geräusch sank Shallun in sich zusammen und richtete den Blick nach Westen, wo Allu, der weiße Bruder der großen Usha, gerade unterging. Gleichzeitig kühlte es merklich ab. „Und dann kam der Augenblick: Unsere letzte Prüfung stand an. Wir waren gezwungen, Wasser zu uns zu nehmen, obwohl Wasser uns schadet und Sucht erzeugen kann. Meinem Bruder Shaa ist es so ergangen. Jetzt ist er ein Wasserträger."
    „Was bezeichnet das Wort? Ich habe schon oft Hauri getroffen, aber nie von Wasserträgern gehört."
    „Hauri wie Shaa sind ganz in Rot gekleidet und speziell ausgebildet. Sie tragen einen Wasserkanister auf dem Rücken, und wenn eine unlösbare Konfliktlage entsteht, greifen sie ein. Das Wasser ist wie eine Droge; sie sind ungeheuer schnell, ungeheuer kräftig, ungemein ausdauernd, solange das Wasser wirkt. Aber es brennt die Wässerträger von innen aus. Shaa hat kein langes Leben vor sich."
    „Auf Eperum habe ich gesehen, mit welch einem Maß an Respekt ein roter Hauri behandelt wurde", sagte Rhodan. „Ja, das ist wahr, Wasserträgern kommt ein hoher religiöser Rang zu. Manchmal werden Sonderaufträge an sie erteilt, dann handeln sie völlig selbständig und haben immer Erfolg."
    „Diesmal war es anders."
    „Aber nur, weil ich dir geholfen habe", erwiderte Shallun. „Shaa hat nicht damit gerechnet, daß ich mich je gegen ihn wende. Ich habe mein eigenes Volk verraten."
    Perry Rhodan schaute aufmerksam. Shallun hatte einen Augenblick läng das Gefühl, in seinen gänzlich anderen, unhaurischen Augen zu versinken. „Du hattest gute Gründe", unterstellte er endlich. „Wenn du möchtest, erzähle mir davon."
    „In der Tat, ich hatte Gründe. Von Kindheit an war ich ein bißchen anders als meine Altersgenossen. Und später wurde daraus eine Abneigung gegen alles, was mit der hexamerischen Todesreligion zu tun hat." Nun, da sich Shallun der eigenen Motive bewußt geworden war, fiel es ihm leicht, darüber zu sprechen. „Doch ich mußte meine wahren Gedanken verborgen halten, weil niemand sie verstanden hätte. Wir sind Hauri; es gibt keine zwei Standpunkte unter uns. Ich hörte von dir, Perry Rhodan, daß du auf Bentang Varro pak Duur gestört und im Charif-System Narmon ald Tiils Organisation ausgehoben hast. Du hast getan, was ich insgeheim immer tun wollte. Das war vor ein paar Tagen."
    „Ich habe mir echte Chancen ausgerechnet, unerkannt zu bleiben. Wie kommt es, daß ihr mich identifiziert habt? Hangay ist groß, ihr könnt nicht jedes Vorkommnis auswerten ..."
    „Vergiß nicht, welche Wirkung du auf die Benguel und die Juatafu-Roboter ausübst", antwortete Shallun fröstelnd. „Sie sind dir fast hörig, und das fällt auf, zumal niemand den Grund dafür weiß." Inzwischen war es dunkler geworden, und auch Usha schickte sich nun an, unterzugehen. Ihr Anblick erinnerte an jenes Sonnenzeichen, das als Symbol des Hexameron diente. Es war keine aufgehende Sonne, sondem eine untergehende - und seine Botschaft kein anbrechender Tag, sondern ewige Nacht. „Die Hauri in den Priesterbergen sind die letzten, deren Lebenswandel noch aussieht wie vor vielen tausend Jahren", fuhr Shallun fort. „Ihre Computer sind anders geschaltet. Jedenfalls wurde in Jhiakk eine Querverbindung zwischen Bentang, dem Charif-System und deinem Aufenthalt in Eperst gezogen. Was lag näher, als auch die Liquidation von Jhiakk aus zu organisieren? Der Auftrag erging an mich und Shaa, meinen Bruder. So ist alles gekommen."
    „Ich nehme an, du hast mein Leben nicht umsonst gerettet. Du willst doch etwas, Shallun!" Perry Rhodan schaute womöglich noch aufmerksamer als vorher, wenn der Eindruck nicht gänzlich täuschte. „Natürlich, aber du wirst dich wundern, wie wenig das ist. Wir können morgen darüber sprechen, wenn der neue Tag anbricht. Schlaf dich aus, solange du dazu noch Gelegenheit hast."
    Shallun wühlte in der Ladefläche des Gleiters, brachte zwei Thermodecken zum Vorschein und reichte eine davon dem Fremden. Er lag still und schlief ein, sobald er die Augen geschlossen hatte. Beim ersten Tageslicht würde sein Instinkt ihn wecken.
    Bis dahin jedoch träumte er: Eine nicht überschaubare Anzahl Hauri trat mit vorwurfsvollem Blick vor ihn hin. Sie alle ließen ihn eisige Ablehnung fühlen.
    Ein haurischer Verräter, sagten sie, er wird sterben müssen.
    Als Rhodan erwachte, stand das

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