Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1377 - Der rote Hauri

Titel: 1377 - Der rote Hauri Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
unterbrochenen Spur zu folgen. Manchmal gab es ein oder zwei Kilometer lang keinen einzigen Hinweis in Form von Schußspuren oder ähnlichem, doch endlich fanden sie einen Trakt von Holzgebäuden, der vollkommen ausgebrannt war. „Hier müssen sie gekämpft haben", sagte Nai-Leng. „Ein kluger Schachzug unseres gemeinsamen Freundes - das Holz hat angefangen zu brennen, und er konnte den Hauri bei den schlechten Sichtverhältnissen vielleicht abhängen."
    „Hoffentlich ist niemand zu Schaden gekommen."
    „Das glaube ich nicht." Nai-Leng schaute hinüber in die noch schwelenden Trümmer. „Ich kenne mich hier aus. Sie haben kein Wohnhaus zerlegt, sondern Lagerschuppen, und der Kampf fand frümorgens statt."
    Von da an gab es keine Spuren mehr. Beodu und der Kartanin beschlossen, direkt das Gebäude aufzusuchen, das „Pforte nach Talluur" genannt wurde. Es lag kaum weiter als fünf Kilometer entfernt. Hundert Meter vorher wurden sie aufgehalten, zwei Vennok und ein Hauri hatten eine Straßensperre errichtet und ließen niemanden passieren. „Versuchen wir es von der anderen Seite aus."
    Beodu folgte bereitwillig Nai-Lengs Vorschlag. Doch auch die nächste Seitenstraße endete in einer Straßensperre - ebenso wie die anderen Wege, die sie der Reihe nach versuchten. Der kleine Attavenno fand sich damit ab, daß er nicht bis zur ominösen „Pforte" durchdringen konnte. „Warte hier", bat Nai-Leng da. „Ich bin zwar alt, aber ich bin ein Kartanin. Ich komme durch und berichte dir dann."
    Bevor er ein Wort sagen konnte, war Nai-Leng verschwunden. Der andere entstammte einem Volk, das sich auf Lautlosigkeit und Schleichen verstand, das wußte der Attavenno. Er mußte nur fünf Minuten warten. Nai-Leng tauchte aus einem Schatten nahebei auf, gesellte sich unauffällig zu Beodu und sagte: „Ich habe es gesehen! Die >Pforte nach Talluur< ist in Trümmer gelegt. Mir scheint, daß im Innern des Bauwerks eine Explosion stattgefunden hat..."
    „Das war Rhodan!"
    „Ja, bestimmt hat er damit zu tun. Hoffentlich hat er die Sache auch lebend überstanden."
    „Ich bin ganz sicher", gab Beodu zurück. „Jetzt fühle ich, daß er lebt. Irgendwie paßt das zu ihm. Niemand weiß, was geschehen ist, und alle denken, er sei tot oder verschollen."
    Nai-Leng gab einen verdrossenen Zischlaut von sich. „Merkst du eigentlich, wie sehr du ihn als unverwundbares Wesen hinstellst?" j„Aber das tue ich nicht!" empörte sich Beodu. „Ich habe nur Schlüsse gezogen. Du selbst hast gesagt: Gehen wir doch einfach davon aus, daß sich Rhodan auf Talluur befindet. Wenn das wahr ist, stand in der >Pforte nach Talluur< ein Transmitter. Logisch, nicht wahr? Und ebenso logisch ist es dann, den Transmitter zu sprengen. Schließlich gab es doch einen hartnäckigen Verfolger."
    Nai-Leng schwieg eine Weile. „Du hast recht", gab er dann zu. „Eigentlich bin ich deiner Meinung. Ich wollte nur deinen Übermut bremsen. Wenn wir Perry Rhodan wiederfinden und ihn in einer gefährlichen Lage überschätzen, kann es uns das Leben kosten."
    „Das weiß ich doch." Beodu versuchte, seiner Stimme einen besänftigenden Klang zu geben. „Am besten, wir gehen jetzt zurück und warten ab. Übermorgen startet unser Transporter."
    Zwei Stunden vor Sonnenuntergang ließ der alte Kartanin ihn allein. Beodu fragte nicht, was er vorhatte; es ging ihn wenig an. Schließlich hatte Nai-Leng viel Zeit in dieser Stadt zugebracht. Er würde Freunde haben, von denen er sich verabschieden mußte.
    Ihm selbst ging es da wesentlich schlechter, dachte der Attavenno wehmütig: Seit den Vorgängen im Charif-System hatte er zu selten nahen Kontakt zu weiblichen Attavennok und guten Freunden gehabt. Mit Ausnahme von Perry Rhodan ...
    Und der Terraner war seit heute früh verschwunden. Beodu sah ein Wesen in ihm, das die Dinge in Bewegung brachte.
    Er konnte nur hoffen, daß die augenblicklichen Geschehnisse nicht in einer Katastrophe mündeten.
     
    *
     
    Der Transporter war eines jener dreigeteilten, in der Hauptsache schwarzen Schiffe, die den Grundstock der haurischen Flotte bildeten. Vor ein paar Tagen hatte Rhodan noch in Erfahrung gebracht, daß sich in diesem Fall keine haurische Besatzung an Bord befand - das Schiff arbeitete ja als simple Planetarfähre und kam mit robotischer Steuerung aus.
    Vorn Startfeld des Transporters aus bot sich dem Attavenno ein weiter Blick über den Raumhafen Epersts. Er sah kartanische und vennische Schiffe, eine halb zerstörte, bauchige

Weitere Kostenlose Bücher