Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1377 - Der rote Hauri

Titel: 1377 - Der rote Hauri Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Kugel, die eine Mannschaft der Mamositu hierhergebracht hatte, und mindestens zwanzig Formen, die er keinem bestimmten Volk zuordnen kormte.
    Im näheren Umkreis waren ungefähr fünfzig frischgebackene Diener des Hexameron zusammengekommen. Sie alle erwarteten ihren Transport in die Technozone von Talluur, vom fünfzehnten Planeten auf den achten des Ushallu-Systems. Kartanin und Vennok machten an ihrer Zahl knapp die Hälfte aus, während Beodu die übrigen Humanoiden nie zuvor gesehen hatte. Daran erkannte er, wie wenig er herumgekommen war. „Gleich ist es soweit."
    Beodu schaute sich zu Nai-Leng um und'fragte: „Woran siehst du das?"
    „Kartanin haben scharfe Augen. Eines der Schleusensignale hat gerade geblinkt."
    Der Attavenno musterte sorgfältig den haurischen Trimer. Und tatsächlich, ein paar Sekunden später fuhr das unterste Schleusenschott beiseite und gab den Zugang in einen dunklen Raum frei. Derjenige Venno, der der Öffnung am nächsten stand, geriet unvermittelt in den Wirkungsbereich eines Antigravstrahls. Eine Sekunde lang zappelte er desorientiert, dann begriff er und ließ sich aufwärts treiben. Oben verschwand er lautlos in der Öffnung. Der Reihe nach verloren nun auch die übrigen Mitglieder der Transportgruppe den Boden unter den Füßen. „Los! Wir müssen etwas näher heran."
    Gemeinsam mit Nai-Leng begab sich Beodu nach vorn. Sie gehörten zu den letzten, die aufgenommen wurden. In der Schleusenkammer erwartete sie ein kegelförmiger, mehr als zwei Meter großer Robot, der ihre Ausweismarken kontrollierte und sie in den angrenzenden Korridor schickte. Dort warteten bereits die anderen. „Was machen wir jetzt?" Beodu begriff, daß Nai-Lengs Frage mehr rhetorischer Natur war. Off enbar sollten sie hier im Korridor abwarten, bis der Transporter die kurze Distanz zum achten Planeten zurückgelegt hatte. Gemächlich ließ sich der kleine Attavenno in die Hocke sinken und lehnte bequem an der Wand. „Das ist wohl das Beste, was wir tun können", sagte er. „Wir ruhen aus, solange wir dazu noch Gelegenheit finden."
    Mehr als drei Stunden dauerte der Flug. Sie spürten nichts davon, denn Andruckabsorber gehörten an Bord eines derart hochentwickelten Schiffes zur Selbstverständlichkeit. Gegen Anfang der vierten Stunde warnte irgend etwas den Attavenno - es war wie ein sachtes Geräusch, das seinen Ursprung nicht innerhaib des Korridors hatte, sondern im eigenen Hirn... Urplötzlich saß er stocksteif. Eine Stimme hatte sich in seinem Denken eingenistet, das wurde ihm rasch bewußt. Es war ein entferntes, unverständliches Wispern. „Aussteigen."
    Nahebei im Korridor stand der haurische Robot. Beodu schrak zusammen und kam mühevoll auf die Beine. Im Interesse seines Kreislaufs hätte er wenigstens ein paarmal aufstehen und die Gliedmaßen lockern sollen. „Komm schon, gehen wir", sagte Nai-Leng.
    Hinter dem alten Kartanin betrat Beodu die dunkle Schleusenkammer. Das erste, was ihm auffiel, war der Himmel, der auf Talluur eine rötlichgraue Farbe hatte. Vor ihm lag ein ausgedehntes Landefeld, in ungefähr einem Kilometer Entfernung von einer niedrigen Häuserzeile aus grauem Beton begrenzt. Dahinter ragten Gebäude verschiedener Form in die Höhe, und zu seinem Erstaunen erkannte der Attavenno sogar ein paar spindelförmige Türme, deren Architektur regelrecht verspielt wirkte.
    Aber das mußte ein Irrtum sein; Hauri bauten nicht für ihr Vergnügen, sie hatten nur die Lehren des Hexameron im Sinn ...
    Das Hexameron ist Wahrheit. So spricht Heptamer, der Herr Siebentag. Ein Aufstöhnen wird durch das All gehen, denn schmerzhaft ist der Weg der Vervollkommnung. Die Stimme!
    Kurze Zeit war sie aus dem Hintergrund hervorgetreten und hatte eine verständliche Botschaft formuliert. Beodu fühlte sich verwirrt. Die Worte des Herrn Heptamer waren Unfug, die Lehren des Hexameron mystischer Schwachsinn.
    Tatsächlich?
    Schuldbewusstsein erwachte in ihm. Ein paar Sekunden lang wurde ihm das Bedrohliche der Stimme bewußt, und eine eiskalte Schlinge schien seine Schädelschwingen umfassen und vom Kopf reißen zu wollen. Aber der Augenblick verging.
    Es ist ein Psikyber, dachte er, die Hauri verlassen sich nicht aufdie Eignungsprüfung. Sie wollen sichergehen und wirklich jeden Auszubildenden aufihre Seite ziehen. Der Gedanke lief vom einen Ende seines Hirns zum anderen und verschwand irgendwo.
    Nai-Leng zog ihn mit sanfter Gewalt vorwärts.
    Kurz hinter dem Kartanin geriet er in den

Weitere Kostenlose Bücher