Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1377 - Der rote Hauri

Titel: 1377 - Der rote Hauri Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Antigravstrahl und wurde am Boden des Landefelds abgesetzt. Ein zweiter Roboter wies sie an, ihren künftigen Mitschülern zu folgen. Alle hielten sich in Richtung eines niedrigen Gebäudes, das scheinbar nutzlos mitten zwischen den Landefeldern stand. Vor der Tür hatten sich mindestens zweihundert größtenteils humanoide Wesen versammelt.
    Gemeinsam mit seinem Begleiter mischte sich der Attavenno unter sie und wartete ab. Man würde ihnen mitteilen, wie es weiterging. „Was war eben los mit dir?" wollte Nai-Leng wissen. „Nun ..." Beodu druckste eine Weile. „Ich weiß auch nicht recht. Ich glaube, ich habe über die Lehren des Hexameron nachgedacht."
    Nai-Leng sah ihn mit entrücktem Blick an. Er senkte die Stimme zu einem Flüstern, das außer ihnen niemand hören konnte. „Weißt du, ich glaube, diese Lehren sind gar nicht so schlecht." Er tat, als habe er gerade die Entdeckung des Jahrhunderts gemacht.
    Und wirklich: Beodu erinnerte sich noch einigermaßen gut, daß der andere gute Gründe gehabt hatte, die Sechs-Tage-Philosophie zu bekämpfen. Gute Gründe...
    Und der erste Tag wird zu Ende gehen mit dem Zittern der Urkraft, die in dem winzigen Raum steckt. Auf den Ersten Tag wird folgen der Neue Anfang, den die Urkraft bestimmt, indem sie gegen die Grenzen des winzigen Alls drückt und sie ausweitet. Ein neues All wird entstehen, und über den leuchtenden Wolken der Protomaterie wird der Geist des Herrn Heptamer schweben, zu Ehren der Götter im Land Shamuu ... „Nein! Nicht!" brachte er mit erstickter Stimme hervor. ... die das gewaltige Werk des Alls geschaffen haben und für dessen stete Erneuerung sorgen. „Was ist schon wieder, Beodu?"
    „Gar nichts. Mach dir keine Sorgen darum, Nai-Leng."
    Beodu hatte keine Ahnung, was im Augenblick jenes desorientierende Gefühl verursachte. Aber er war tatsächlich sicher, bald wieder in Ordnung zu kommen. Der Stimme im Hintergrund seines Denkens schenkte er keine Aufmerksamkeit mehr, obwohl er ahnte, daß sie noch vor einer Stunde nicht dort gewesen war. „Sieh nur, da über uns!"
    Dankbar nahm der Attavenno Nai-Lengs Ablenkung auf und schaute nach oben. Aus dem düsteren Himmelsleuchten schälte sich ein Umriß, ein haurischer Trimer offenbar. Das Schiff wurde allmählich größer und landete neben dem Robottransporter, der sie nach Talluur gebracht hatte. Auch aus seinen Ladeluken strömten Passagiere, diesmal waren es hauptsächlich nichthumanoide Spezies.
    Nicht weit entfernt zog ein Lastengleiterkonvoi vorüber. Beodu schenkte ihm keine Beachtung. Im Augenblick war er mehr an den jüngst eingetroffenen Jüngern des Hexameron interessiert, die endlich begriffen hatten, wo sie sich versammeln sollten, und deshalb näher kamen.
    Ein paar Sekunden lang entstand unüberschaubarer Wirrwarr.
    Dann trat aus dem niedrigen Gebäude ein Hauri mit grauer Kutte, wie sie offenbar nur die Einwohner von Talluur trugen.
    Jedenfalls hatte Beodu vorher nie einen Hauri gesehen, der anders als in Khaki-Beige oder - in einem Fall - Rot gekleidet war. Es handelte sich nm einen Einweiser, dachte der Attavenno. Ein Mikrophon nahm seine Stimme auf und ließ jedes Wort über den Lautsprecher des Gebäudes verbreiten. „Hört mir gut zu. In wenigen Sekunden landen hier drei Schwebebusse. Ich nenne sie Eins, Zwei und Drei. Ihr werdet der Reihe nach mit Namen aufgerufen und einem Bus zugeteilt. Keine Verzögerungen dabei, habt ihr verstanden? Die Ausweise, die euch auf Eperum ausgestellt wurden, werden dort kontrolliert und mit den Angaben des Robottransporters verglichen. Auch dabei wünsche ich keinerlei Verzögerungen. Das ist alles. Laßt nicht nach im Glauben an die rechte Sache, dann seid ihr nützliche Diener des Hexameron." Das werde ich, dachte Beodu. Er selbst? Dachte er selbst diese Gedanken?
    Gleichzeitig gingen neben dem Gebäude die Schwebebusse nieder. Sie waren nicht in Hangoll, sondern haurisch beschriftet. „Woher wissen wir, welche Nummern die Busse tragen?"
    „Kein Problem", antwortete Nai-Leng da, „ich hatte schließlich lange genug mit Hauri zu tun. Zumindest soweit erkenne ich ihre Schriftzeichen." Der Einweiser ging der Reihe nach eine umfangreiche Namensliste durch. Allmählich lichtete sich der Haufen von Neuankömmlingen, und als sich etwa die Hälfte von ihnen zugeordnet hatte, kamen auch Beodu und der alte Kartanin an die Reihe. „Nummer drei. Das ist unserer." Nai-Leng setzte sich zielstrebig in Richtung des äußerst links gelandeten Busses in

Weitere Kostenlose Bücher