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1379 - Zielstern Anklam

Titel: 1379 - Zielstern Anklam Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich lautlos hinter ihnen schloß. War es bisher ruhig im Schiff gewesen, so umfing sie jetzt der Lärm vieler hundert Wesen, die sich mit allen möglichen Dingen beschäftigten und ihre Aufmerksamkeit mit keinem Auge auf die Gäste richteten. Ihr Führer mußte sich eine Gasse zum Zentrum dieser Versammlung bahnen, und sie folgten ihm, so schnell sie konnten.
    Einmal mußte Atlan einen gar zu lethargischen Benguel zur Seite schieben, der daraufhin lautstark protestierte.
    Es war dieser Ruf, der mit einem Schlag die gesamte Situation änderte. Plötzlich wandten sich alle dem Arkoniden und den beiden Frauen zu.
    Ehe Atlan sich's versah, war er von Iruna und Irmina getrennt und wurde von mindestens zwanzig Benguel umlagert. Sie trugen unterschiedliche Kleidung. Er sah Röcke und Hemden, kurze und lange Hosen. Alle waren sie aus grobem Stoff gemacht, keine einzige Kunststoffkombination befand sich darunter. Ein besonders großer Benguel baute sich vor ihm auf und ließ einen seiner 'langen Arme am Boden baumeln. Den anderen richtete er nach oben in die Luft. „Du bist ein Sucher. Lichtsprecher hat es sofort erkannt", redete er los. Er sprach Kartanisch, dies aber äußerst hastig, so daß Atlan Schwierigkeiten hatte, ihn zu verstehen. Die Stimmlage des Benguel war zudem um eine halbe Oktave höher als die eines Durchschnittsmenschen. „Du wirst Lichtsprecher folgen, hörst du? Du wirst in seine Familie aufgenommen und wirst die Wohnstatt mit ihm teilen. Wie heißt du?"
    „Ich bin Atlan, und ich komme aus Meekorah!"
    „Atlan. Atlan, mmh. Atlan ist kein Name. Er bedeutet nichts. Du bist Lichthaar aus der Dunkelheit. Das ist gut. Lichtsprecher freut sich auf dich. Er wird dir seine Lieblingstochter zur Frau geben. Du bist doch ein Mann, oder?"
    Der Arkonide verzog das Gesicht und verkniff sich mit Mühe ein Grinsen. Er klopfte dem Benguel auf die Schulter. „Natürlich bin ich ein Mann, und ich habe auch nicht vor, meinen Namen zu wechseln, mein Freund", erklärte der Arkonide. „Eigentlich bin ich gekommen, um mit Kometensänger zu sprechen. Wo finde ich ihn?"
    „Kometensänger, Kometensänger", pfiff der Benguel schrill. „Was willst du von ihm?"
    „Er ist wohl der Kommandant des Schiffes, oder?"
    „Niemand ist Kommandant. Das Schiff ist Kommandant", schimpfte Lichtsprecher und riß Atlan so vehement am Arm, daß der Arkonide das Gleichgewicht verlor und gegen zwei andere dieser Wesen prallte, die die Unterhaltung aufmerksam verfolgten.
    Ihre Augen! durchzuckte es ihn. Ihre Augen drücken Unverständnis und Gleichgültigkeit aus. Wieso spiegeln ihre Augen etwas wider, was im Widerspruch zu ihren Worten steht? Er fand sein Gleichgewicht wieder und schob die Benguel ein wenig auseinander. „Lichthaar folgt Lichtsprecher jetzt zu seiner Familie", beharrte sein Gesprächspartner. „Oder will er erst einmal etwas über das Jenseits erfahren?"
    „Ja!" Irgendwie erleichterte es den Arkoniden, dem Benguel nicht zu seiner Familie folgen zu müssen. „Erzähle!"
    „Benguel sind auf dem Weg ins Jenseits, ihr ganzes Leben lang. Lichtsprecher wird eines Tages sein Ich auf seine Lieblingstochter übertragen, und sie wird es an das Kind weitergeben, das Lichthaar mit ihr haben wird. Jeder Benguel hat nämlich nur ein Kind, eben seine Lieblingstochter oder seinen Lieblingssohn."
    Atlan wollte etwas sagen, aber der Benguel redete ununterbrochen weiter. „Du verstehst es nicht, so ist es. Lichthaar, du wirst vieles lernen müssen, ehe du dich vermehren kannst.
    Soll ich dich zu Sternengänger bringen? Er wird dir die Zukunft sagen. Daran werde ich erkennen, ob meine Lieblingstochter einst glücklich werden wird."
    „Ist sie es nicht bereits?" Dem Arkoniden schwante Übles. „Oh, sie ist noch nicht geboren. Erst wenn sie geboren wird, erhält sie das Ich eines Elternteils.
    Lichtsprecher wird der Glückliche sein."
    „Dann ist es gut. Viel Glück!"
    Er hatte einen Wink Irminas gesehen. Die Metabio-Gruppiererin hatte sich zwischen einem halben Hundert dieser Wesen niedergelassen, die alle auf sie einredeten. Vermutlich verstand sie kein Wort.
    Atlan bahnte sich einen Weg zu ihr, ohne auf Lichtsprechers Protestgeschrei zu hören. Irmina erhob sich, als er sie erreichte. Sie deutete auf eines der Wesen. Es lag stumm am Boden und hatte die großen, wunderlichen Augen geschlossen. „Das Wesen stirbt", sagte sie. „Und es hat sein Ich noch bei sich. Es kann es nicht übertragen, solange es sich nicht vermehrt hat."
    Der

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