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1379 - Zielstern Anklam

Titel: 1379 - Zielstern Anklam Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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er sich. „Wenn es sich um eine Falle der Hauri handelt, fallen wir nicht darauf herein. Und wenn es wirklich Fremde aus dem anderen Universum sind, werden sie sich nochmals melden!"
    Er hoffte, darauf, daß sich der Gegner doch noch verriet. Aber er wurde enttäuscht. Die kleine Flotte setzte ihren Weg fort. Und sie näherte sich in einem Manöver dem äußersten Planeten. Und ein erneuter Funkspruch traf ein. „Hier spricht Atlan aus Meekorah", begann die Sendung. „Wir kommen in Frieden. Wir sind Suchende und bedürfen eurer Hilfe.
    Wir rufen die Kartanin des Anklam-Projekts. Wir überbringen Grüße aus Meekorah, aus den zwei Vierteln eurer Galaxis, die bereits dort angekommen sind!"
    Ren-No streckte sich. Er beugte sich über sein Terminal, wollte die Initiative endgültig an sich reißen - und unterließ es dann doch. Der Funkspruch beinhaltete nichts, was absolut vertrauenswürdig erschien. Die Mitteilung der Ankunft von zwei Hangay-Vierteln in Meekorah, sie war kein Beweis. Die Hauri konnten davon ausgehen. Und der Name Atlan, der ähnlich klang wie Rhodan, konnte vom Gegner frei erfunden sein. List und Tücke des Hexameron waren genug bekannt. „Warum erhalte ich kein Bild?" fragte der Kartanin. „Entschuldige, es ist mein Fehler!" Lu-Sija beeilte sich, ihn gutzumachen. Auf dem Bildschirm erschien zunächst ein Wesen mit weichen Gesichtszügen, aber es war ein Standbild. Danach wurde ein weiteres Gesicht eingeblendet. Es besaß silberweißes Haar, rötliche Augen und einen entschlossenen Mund. Zu den Lippenbewegungen wiederholte sich der Text, den Ren-No bereits kannte.
    Atlan! Dieses Wesen nannte sich Atlan. Er ähnelte tatsächlich dem Wesen namens Perry Rhodan. Auch das Standbild hatte ein Wesen gezeigt, das einer humanoiden Rasse ohne Gesichtspelz und mit langem Kopfhaar angehörte. Wie hatte Rhodan seine eigene Rasse genannt? Ren-No fiel es nicht ein, es spielte im Augenblick auch keine Rolle. Er war sich jetzt sicher, daß es sich nicht um eine Falle der Hauri handelte. Die Schiffe kamen tatsächlich aus Meekorah, und dem Kartanin fiel nichts Besseres ein, als die Funkbotschaft auszuschalten und seine Artgenossen und Untergebenen anzusehen. „Wie ist es ihnen gelungen? Wie schaffen sie es, eine kleine Flotte von jenem in dieses Universum zu befördern? Welche Verbindung existiert zwischen ihnen und dem Fremden namens Perry Rhodan?"
    Es spielte für ihn in diesem Augenblick keine Rolle, daß niemand ihm antwortete. Es war ihm sogar egal, daß er nur auf den Funkanruf antworten mußte, um Aufklärung zu erhalten. Er starrte Kertuul an, bis der Venno verwirrt die Kopfflügel mit den Augen senkte.
    Der Projektleiter begriff plötzlich, was seine eigene Reaktion zu bedeuten hatte. Nie hatte er an die Möglichkeit eines solchen Vorgangs geglaubt. Perry Rhodan war ihm damals schon verdächtig vorgekommen. Gut, die Version des Fremden, daß er aus unbegreiflichen Gründen mit seiner kleinen Kapsel nach Tarkan geschleudert worden war, hatte sich im nachhinein als glaubhaft erwiesen.
    Aber jetzt kamen sie mit einer kleinen Flotte aus verschiedenen Schiffen und vielleicht aus verschiedenen Völkern. Sie waren einfach da, und sie mochten verschiedene Ziele haben. Wußten sie über die Bedeutung des Anklam-Systems Bescheid? Kamen sie, weil der Transfer nicht zum geplanten Zeitpunkt durchgeführt worden war?
    Die Gedanken des Projektleiters begannen sich zu überschlagen. Äußerlich blieb er ruhig, aber innerlich wünschte er sich weit weg. Die Tatsache, daß er auf seinem Posten ebenso Befehlsempfänger der Zentralen Wissensautorität war wie alle Gon-Wen der Projektorganisation, wirkte sich jetzt und hier nachteilig aus. Ren-No gelang es nicht, über seinen eigenen Schatten zu springen. Er wagte es nicht, den entscheidenden Schritt zu tun. Wie gelähmt war er, nicht einmal fähig, eine Botschaft nach Vinau zu schicken oder nach Jalip. Er wartete einfach darauf, daß sich eine der beiden Instanzen meldeten, denen er Rechenschaft schuldig war.
    Erstaunlicherweise war es der zaudernde Kertuul, der sich als erster bemerkbar machte. „Tu etwas! Laß die Fremden nicht warten", forderte der Oberkommandierende der vennischen Wachflotte ihn auf. „Die Kansahariyya darf nicht zaudern. Und du schon gar nicht."
    Ren-No wollte eine geharnischte Antwort geben, denn Kertuul wartete ebenso wie er auf Anweisungen einer höher autorisierten Instanz namens Zentrale Wissensautorität. Er war bestimmt froh, nicht die

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