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1379 - Zielstern Anklam

Titel: 1379 - Zielstern Anklam Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wünschen. Die Aufrechterhaltung der Funktionsfähigkeit aller technischen Anlagen des Anklam-Projekts erforderte einen regelmäßigen Austausch von Teilgeräten, in einem Fall war einer der Transferprojektoren durch das Versagen kleiner Bereiche so beschädigt worden, daß er ausgetauscht hatte werden müssen. Beinahe zwei Monate hatte die Arbeit gedauert, und der Projektor war gerade rechtzeitig vor dem Termin des Transfers fertig geworden. Jetzt war der Vorgang auf einen unbestimmten Zeitpunkt verschoben, und Ren-Nos Unsicherheit in bezug auf den Termin ließ den Venno vermuten, daß der Projektleiter ihn selbst noch nicht wußte und erst auf eine neue Nachricht von der Zentralen Wissensautorität warten mußte.
    Kertuul wippte mit den Beinen und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf den Bildschirm. „Wir sind für die Sicherheit des Systems zuständig, und die Flotte dieser Parias über der Erholungswelt der Kartanin ist eine Zumutung", erklärte er. „Ren-No weiß zwar selbst nicht, wie wir diese Wesen zwingen könnten, sich in der Nähe eines der unbewohnten und unbedeutenden Trabanten zu versammeln, aber es muß eine Möglichkeit geben. Von Waffengewalt werden sie sich kaum überzeugen lassen. Sie warten auf ihre Imago, wenn ich den Begriff richtig verstanden habe."
    Der Offizier wackelte ratlos mit den Kopfflügeln. Er entnahm Kertuuls Worten, daß dieser einen Vorschlag von ihm erwartete. Kertuul schwieg, ließ den Artgenossen nachdenken. „Wir könnten Delegationen zu ihnen an Bord schicken", meinte der Offizier dann. „Der Versuch, sie mit den Mitteln der Beredsamkeit zu überzeugen ..."
    Kertuul stieß einen warnenden Pfiff aus. Er wandte sich wieder der Raumortung zu. Er hatte bemerkt, daß sich ein paar der Anzeigen verändert hatten. Es kam Bewegung in die über zweieinhalbtausend Schiffe. „Alle Besatzungen auf Gefechtsstation", schnalzte der Oberkommandierende der Sicherheitspatrouille Raum. „Es tut sich etwas. Wir müssen verhindern, daß sie erneut versuchen, auf Namrong zu landen!"
    Sie hatten es einmal gewagt, als Ren-No den Fremden auf der Erholungswelt einquartiert hatte. Damals war Rhodan mit seinem kleinen Schiff geflohen und hatte dadurch verhindert, daß es zu einer gewaltsamen Auseinandersetzung gekommen war. Eine Schlacht über der Erholungswelt, das war sowohl für Vennok als auch für Kartanin undenkbar. Und die Angehörigen der Projektorganisation auf Jalip würden es mit Unverständnis hören und Ren-No seines Postens entheben.
    Annähernd tausend Schiffe stürzten sich auf den Pulk über Namrong. Aber was waren tausend kleine Schiffe gegen die über zweitausend Raumschiffe der Roboter und der Nomaden Tarkans?
    Die Positronik der Zubringerwanne hatte schon vor längerer Zeit festgestellt, daß es sich zahlenmäßig um identische Größen handelte. Benguel- und Juatafu-Raumer waren fast in genau gleicher Anzahl vorhanden. Es mußte etwas zu bedeuten haben, und Kertuul war versucht, sich mit dem Projektleiter verbinden zu lassen und Ren-No diesbezüglich einige Fragen zu stellen. Im letzten Augenblick entschied er sich anders. „Höre", sagte er hastig. „Ich komme an Bord des Schiffes. Ich unterbreche meinen Flug nach Gangha und übernehme persönlich das Kommando. Aber beeile dich!"
    Die Bildverbindung erlosch, und Kertuul bremste seine Wanne ab und schickte einen Peilstrahl aus, der dem großen Trimaran die Annäherung und das Einschleusen erleichterte. Keine zehn Zeiteinheiten vergingen, dann war die Wanne in einer der Hallen verankert, und eine Ordonnanz erschien und holte den Oberkommandierenden ab, um ihn in die Steuerzentrale des Schiffes zu geleiten. Die Offiziere erhoben sich respektvoll, als er eintrat, aber Kertuul beachtete es nicht. Die Flügel mit den Augen standen gerade nach vorn, wo auf dem großen Wandschirm ein Teil der Raumer zu sehen war, die sich über Namrong tummelten. Es war eine Aufnahme, die von einer der Stationen im Orbit der Erholungswelt übertragen wurde. „Was tun sie?" ächzte Kertuul. „Wer versteht das?"
    Ein Teil der Schiffe hatte sich ringförmig angeordnet. Immer vierzig Schiffe bildeten einen Ring, zwanzig Benguel- und zwanzig Juatafu-Raumer. Sie begannen sich mit gleichmäßiger Geschwindigkeit um einen fiktiven Mittelpunkt zu drehen. Die anderen Schiffe der Flotte taten es ihnen nach, und nach weniger als einer Viertelstunde hatten sich dreiundsechzig solcher Ringe gebildet, die nebeneinander durch den Orbit drifteten. Die zwanzig

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