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1379 - Zielstern Anklam

Titel: 1379 - Zielstern Anklam Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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straffte sich. „Hier spricht Atlan aus Meekorah", begann er seine Sendung. „Wir kommen in Frieden. Wir sind Suchende und bedürfen eurer Hilfe. Wir rufen die Kartanin des Anklam-Projekts. Wir überbringen Grüße aus Meekorah, aus den zwei Vierteln eurer Galaxis, die bereits aus dem Sterbenden Universum nach Meekorah transferiert wurden und wohlbehalten dort angekommen sind."
    Er unterbrach sich, weil der Syntron ihm mit einem Lichtbällchen anzeigte, daß bereits eine Antwort eintraf. Sie kam über den Hyperfunk, und sie stammte nicht von den Raumern, die sich auf den kleinen Pulk des Expeditionskorps zubewegten. Diese Schiffe hatten ihre Fahrt verlangsamt und drehten ab, ohne dem Verband den Weg zu verlegen oder sich zu melden. Der Funkspruch kam aus der Richtung des ersten Planeten, möglicherweise vom dreizehnten Mond. „Bist du unserer Imago begegnet?" verstand Atlan, noch ehe die Bildverbindung zustande kam. „Dann komm zu uns. Wir wollen Imago sehen. Ihr seid Suchende wie wir, wir wollen ein Bündnis schließen."
    Der Arkonide schluckte. Er wußte nicht, was er davon halten sollte. „Wer oder was ist die Imago?" fragte er verständnislos.
     
    *
     
    Die Kartanin meldeten sich nicht. Sie taten, als seien die fremden Schiffe nicht vorhanden. Sie zogen sich zurück, und der Arkonide beriet sich mit seinen Freunden. Er versuchte es mit einem erneuten Funkspruch, und als auch dieser nicht beantwortet wurde, schaltete er sich wieder in die Verbindung mit dem unbekannten Frager ein. „Erkläre mir Imago", sagte er.
    Endlich erhellte sich der Bildschirm, und Atlan erkannte ein annähernd humanoides Wesen mit einem kurzen Rumpf und langen, sehnigen Armen und Beinen. Der Körper war mit Ausnahme des Gesichts und der Schädelplatte pelzbedeckt. Der Pelz schimmerte in hellem Braun. Der Schädel des Wesens war von strähnigem, dichtem Haar bedeckt, und die Wangen wurden von einem strohfarbenen Bart geziert. Das Wesen fuchtelte mit fünffingrigen Händen vor der Aufnahmeoptik herum, und der Ausdruck der großen Augen vermittelte irgendwie eine verhaltene Neugier mit gleichzeitigem Desinteresse. Atlan stutzte und suchte nach einem Anzeichen an diesem Wesen, das so deutlich war, daß es eine Erklärung für den ersten Eindruck lieferte. Er fand keines.
    Dennoch wirkte der Fremde irgendwie abwesend. Eigentlich machte er nicht den Eindruck eines Wesens, das eine Funkanlage bedienen konnte.
    Es ist ein intelligenter Primat, konkretisierte der Extrasinn den Gedanken. Seine Arme sind im Vergleich zum Körper viel zu lang. Er muß über ziemlich große Füße verfügen. „Wir warten auf die Imago. Sie war hier und hielt sich zuletzt im Ushallu-System auf. Dort verliert sich ihre Spur, aber wir wissen, daß Imago zurückkehren wird. Deshalb warten wir hier. Fremder, hast du eine Spur der Imago gefunden?"
    „Nein", sagte Atlan. „Aber es ist gut, mit dir zu sprechen. Wie heißt du?"
    „Ich bin Kometensänger, mein Freund. Mein Nachbar freut sich darauf, dir die Sterne zu deuten. Weißt du denn, daß im Glanz der Sterne alles Wissen der Natur verborgen liegt? Weißt du, daß in einem einzigen Traum von Sternenglanz der ganze Garten der Ewigkeit zu finden ist? Fremder, wir laden dich ein.
    Komme zu uns. Laß dir von den Wegen der Benguel berichten, folge ihren verschlungenen Pfaden zwischen den Sternen. Scheue dich nicht, den Ich-Verlorenen ins Angesicht zu blicken, die auf den Planeten zurückbleiben. Sie zählen nicht."
    Ein schneller Seitenblick zeigte dem Arkoniden, daß seine Gefährten einverstanden waren. „Wir nehmen eure Einladung an", sagte er eine Spur zu feierlich. „Wir werden mit einem Schiff zu euch kommen!"
    Inzwischen hatte der Syntron einwandfrei festgestellt, daß der Funkspruch aus jenem Ptdk von etwa zwanzigtausend Schiffen kam, der um den dreizehnten Mond des ersten Planeten trieb. „Wir warten auf euch", sagte das Wesen, das offensichtlich zum Volk der Benguel gehörte. „Beeilt euch!"
    Atlan unterbrach die Verbindung und widmete sich der Konferenzschaltung zu allen elf Schiffen einschließlich der HARMONIE. „Salaam Siin, es wird sinnvoll sein, wenn du dein Schiff abdockst", rief er den Singlehrer von Ophal an. „Sind die Kartanin einverstanden?"
    Die kleine Kolonie aus Pinwheel-Kartanin, sechs Frauen und sechs Männer unter dem Kommando von Ge-Liang-P'uo hatte sich zu Beginn der Expedition an Bord des kleinen Ophalerschiffs begeben, weil die Kartanin sich dort am wohlsten fühlten. „Sie

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