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1379 - Zielstern Anklam

Titel: 1379 - Zielstern Anklam Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Ich glaube, ich kann es nicht, Ren-No!"
    Die Augen des Projektleiters wurden zu schmalen Schlitzen. „Das ist ein Befehl, Kertuul!"
    „Jawohl. Ich führe den Befehl aus!"
    Ren-No blendete sich aus, aber der Oberkommandierende der Sicherheitspatrouille Raum war überzeugt, daß der Projektleiter jede weitere Maßnahme aufmerksam beobachten würde.
    Der Benguel meldete sich wieder. Gleichzeitig schaltete sich einer der Juatafu-Raumer dazu. Kertuul sah vor sich auf dem Schirm plötzlich die Gestalt eines stumpfgrauen Roboters und daneben den Kopf eines Benguel. In seiner Phantasie ergänzte er den Körper des Parias bis zum Boden, und für einen Augenblick bildete er sich ein, vor den beiden zu stehen.
    Kertuul stieß einen Schrei aus. Er fuhr das Kissen zur Seite und sprang nach hinten, wobei seine Gelenke gefährlich krachten. Der Venno floh aus der Nähe der Bildschirme, und er hörte den Benguel fragen, wo er geblieben sei. „Helft mir", keuchte Kertuul leise zu seinen Artgenossen. Sie eilten zu ihm und halfen ihm auf. Sie stützten ihn, und er kehrte in den Erfassungsbereich seiner Kamera zurück. „Hier bin ich", sagte er. „Habt ihr meine Anweisung befolgt?"
    Der Benguel starrte ihn schweigend an. „Die Schiffe haben sich wieder mit der Blase vereinigt", meldete der Pilot des Trimarans. „Die gesamte Blase nimmt Fahrt auf!"
    „Wohin fliegt ihr?" schnatterte der Venno. „Verlaßt das Anklam-System!"
    „Wir begeben uns zu unseren Artgenossen", kam die Antwort. „Dort warten wir gemeinsam auf unsere Imago. Arhabu wird zurückkommen!"
    „Eure Imago ist nicht da. Sie befindet sich im Ushallu-System bei den Hauri. Fliegt dorthin!"
    „Nein. Sie hat Ushallu wieder verlassen. Wir wissen es. Also bleiben wir!"
    „Zum letzten Mal. Verlaßt sofort das Anklam-System. Bleibt von mir aus in der Nähe, aber gebt das System frei. Wir können euch nicht hierbehalten. Ihr stört das Projekt!"
    „Euer Projekt ist uns egal. Für uns gilt nur Imago!"
    Damit war das Gespräch beendet. Kertuul sank in sich zusammen. Seine Soldaten schleppten ihn zum Hochsitz des Kommandanten und legten ihn hinein. Die Augen des Venno hatten sich beschlagen.
    Kertuul nahm seine Umgebung nur verschwommen wahr. Er fühlte sich am Ende seiner physischen Kräfte, und der Anblick des Benguel neben dem Roboter hatte ihn entnervt. Er wurde an jenen schrecklichen Vorgang erinnert, den er erlebt hatte. Der Schock, den allein der Anblick eines Benguel in ihm ausgelöst hatte, wurde dadurch potenziert. Kertuul röchelte leise vor sich hin, und er achtete nicht auf die besorgten Blicke seiner Artgenossen und Untergebenen. Als sein Blick sich klärte, fuhr er auf. Schräg hing sein Körper über den Kissen, die Beine wippten in den Sprunggelenken. Kertuul neigte sich nach hinten, bis seine Kopfflügel steil gegen die Decke gerichtet waren. „Wir ziehen uns zurück", ordnete er an. „Ich kann keinen von euch einer solchen Belastung aussetzen!
    Anweisung an die gesamte Flotte. Sollen die Benguel von mir aus in einem Orbit um Namrong bleiben.
    Wir kehren nach Gangha zurück!"
    „Aber der Befehl Ren-Nos, was ist mit ihm?" erkundigte sich einer der Offiziere. „Er besteht weiterhin. Sollen die Kartanin selbst sich um ihn kümmern."
    Wenige Zeiteinheiten später kam die Meldung. Kertuul wurde nach Drifaal bestellt, und der Oberkommandierende ließ sich in seine Zubringerwanne bringen und programmierte eine Schnellflugphase mit einem Hyperraummanöver, das ihn den Abstand von rund zwei Milliarden Kilometern überbrücken ließ, die sich sein Trimaran von Drifaal entfernt befand.
    Kertuul hatte sich entschlossen, Ren-No endlich die Wahrheit zu sagen.
     
    *
     
    Die Nachricht von der Projektorganisation im Charif-System hatte Ren-No einigermaßen zufriedengestellt. Sie hatte sein Verhalten nachträglich sanktioniert. Der Projektleiter hatte ja durch LEDA von der haurischen Materiewippe erfahren und trotz seiner Bedenken Rhodan gegenüber erkannt, daß die Gefahr einfach zu groß war. Und so hatte er den Transfer des dritten Hangay-Viertels gestoppt.
    Was ihm innere Unruhe verschaffte, war die Tatsache, daß die Zentrale Wissensautorität noch keinen Termin für den nächstmöglichen Transfer genannt hatte. Ren-No hatte alle Möglichkeiten der Verbindungsaufnahme in Betracht gezogen und sich dementsprechend verhalten. Es hatte nichts genützt, und Nachfragen im Charif-System waren bisher erfolglos geblieben. Er hatte nicht einmal Verhaltensmaßregeln

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