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1381 - Romanze in Psi

Titel: 1381 - Romanze in Psi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gemeint war, brauchte Gotan mor Bralk nicht näher auszuführen.
    Der Kartanin zögerte noch, und Salaam Siin hatte den sehr bestimmten Eindruck, daß Arnd-Kel noch Unmengen von mißtrauischen Fragen auf Lager hatte. Er wollte sie natürlich auch loswerden, aber Gotan mor Bralk ließ ihm nicht genug Zeit. So folgte der Kartanin dem haurischen Cheffunker - wenn auch zögernd - und fuhr mit ihm davon. „Mit dem werden wir noch Ärger bekommen", summte Salaam Siin, während er dem Gleiter nachsah. „Er scheint von meinen Gesängen nicht sehr beeindruckt zu sein!"
    „Vielleicht kann ich ihn beeindrucken!" murmelte Ge-Liang-P'uo in einem sehr seltsamen Tonfall.
    Salaam Siin fuhr seinen Teleskophals aus und wandte sein seltsames Gesicht voll der Kartanin zu. Ge-Liang hielt stand, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. „Paß gut auf dich auf", sang Salaam Siin leise. „Er ist gefährlich. Selbst ich kann das spüren!"
    Ge-Liang schüttelte sich ein wenig und sträubte dabei ihren Pelz, eine Geste, mit der Salaam Siin nicht viel anfangen konnte, denn sie mochte alles mögliche bedeuten. „Wir müssen alle vorsichtig sein", sagte die Kartanin, während sie in die Schleuse der HARMONIE zurückkehrte. „Besonders du, Salaam Siin! Wir wissen, daß die Hauri ohne besondere Mühe zwischen Tarkan und Meekorah hin und her fliegen können, und das heißt, daß auch die verschiedensten Informationen von einem Universum in das andere getragen werden. Du gehörst einem Volk mit einzigartigen Fähigkeiten an, noch dazu einem Volk, das in einem den Hauri zugänglichen Teil von Meekorah großes Aufsehen erregt hat. Wenn einer der hier lebenden Hauri schon einmal etwas von den Sängern von Ophal gehört hat, dann bleibt uns nur die sofortige Flucht."
    Salaam Siin hatte das seltsame Gefühl, daß dies nur ein Ablenkungsmanöver war; daß Ge-Liang-P'uo die von ihm - möglicherweise - ausgehende Gefahr nur zur Sprache brachte, um ihm zu verstehen zu geben, daß er sich gefälligst um seine eigenen Dinge kümmern sollte.
    Der Ophaler war über diese Reaktion so erschrocken, daß es ihm für einen Moment die Sprache verschlug. Er suchte nach einer passenden Antwort, aber noch ehe er sie gefunden hatte, war Ge-Liang im Innern der HARMONIE verschwunden.
     
    5.
     
    Ge-Liang-P'uo erwachte frisch und gestärkt, und diesmal dröhnten keine unheilverkündenden Geräusche mehr durch die HARMONIE. Salaam Siin befand sich noch in seiner Kabine, aber die Kartanin waren wach - und ungeduldig. „Der Ophaler sagte uns, daß wir die Erlaubnis haben, uns in der Siedlung umzusehen", sagte Kam-Pera-H'ay, als Ge-Liang das Kontrollzentrum der HARMONIE betrat. „Ist das richtig?"
    „Ja", murmelte Ge-Liang und betrachtete die Gruppe. Alle Kartanin waren anwesend, auch Mou-Mou, Lau-Teh und Via-Asa.
    Sie riß sich zusammen und gab den dreien ein Zeichen. „Ihr bleibt zurück!" befahl sie. „Alle anderen verlassen das Schiff. Es scheint in dieser Siedlung auch Kartanin zu geben. Einen davon haben Salaam Siin und ich bereits kurz kennengelernt. Er heißt Arnd-Kel und ist der Stellvertreter des haurischen Cheffunkers. Nehmt euch vor diesem Kartanin in acht! Versucht, an die anderen Kartanin heranzukommen und sie unauffällig auszuhorchen, aber seid vorsichtig! Und vergeßt nicht, euch wie Jünger des haurischen Glaubens zu benehmen!"
    Sie hatten die Lieder der Sechs Tage studiert, was in Salaam Siins Gegenwart nicht weiter schwierig war, und sie waren erfahrene und kampferprobte Kartanin. Trotzdem hatte Ge-Liang ein unangenehmes Gefühl in der Magengegend, als sie sich auf den Weg zur Siedlung machten.
    Sie selbst nahm sich Mou-Mou, Lau-Teh und Via-Asa vor, denen Salaam Siins großartiger Gesang noch immer in den Köpfen herumspukte.
    Ge-Liang-P'uo hatte sich mittlerweile daran gewöhnt, ohne die Tränen der N'jala zu arbeiten, aber ein ungewohntes Gefühl war doch immer wieder damit verbunden, besonders dann, wenn sie es mit den weiblichen Mitgliedern der Gruppe zu tun hatte.
    Mou-Mou-H'ay und Lau-Teh waren die Jüngsten an Bord der HARMONIE, aber auch sie hatten unter dem Einfluß von Paratau hervorragende Psi-Fähigkeiten entwickelt. Via-Asa war sogar auf dem Psi-Sektor besser und vor allem vielseitiger als Ge-Liang-P'uo gewesen.
    Jetzt waren die drei nicht einmal mehr imstande, Ge-Liangs Besorgnis zu spüren. Ihre Psi-Fähigkeiten waren verloren und würden wahrscheinlich nie wieder zurückkehren.
    Ge-Liang wußte, daß das nicht ihre Schuld war. Es

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