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1382 - Das Siegeszeugnis

Titel: 1382 - Das Siegeszeugnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Vollkernprojektilen aus Ynkelonium-Terkonit entschlossen. „Keine Funkrufe, keine Abwehrreaktion", meldete sich die TSS-Syntronik. „Nebenaggregate laufen aus."
    Der Jäger legte die Waffe zur Seite und richtete sich langsam hinter seiner Deckung auf. Weiter rechts, unter einem lichtabschirmenden Steilhang, herrschte tiefste Dunkelheit. Die beschossene Bergungsmaschine lag im relativ hellen Sonnenlicht. „Unglaublich", sprach Katschenko vor sich hin. „Das geht zu leicht! Wieso wehren sie sich nicht? Warum kommt keine bewaffnete Hilfe? Sie lassen sich ausschalten wie eine uralte Staubsau."
    „Wir sind noch keinen Kampfrobotern begegnet!" warnte die Syntronik.
    Katschenko schaute erneut zum rotleuchtenden Himmel hinauf, aktivierte das Flugaggregat des TSS und schwebte zu den beiden Robotern hinüber.
    Das vor Stunden angegriffene Modell bewegte immer noch einzelne Segmente. Es waren Vielgelenk-Werkzeugarme mit verschiedenartigen Funktionen. Die beiden Hartmetall-Vollkerngeschosse hatten die blaugrauen Verkleidungsbleche durchschlagen. Die dabei freigesetzten thermischen Energien und der typische Splitterschauer hatten die unter der Abdeckung liegenden Steuereinheiten schwerer beschädigt als angenommen.
    Die Projektile hatten auch sie durchdrungen und so viel Unheil angerichtet, daß man in den Labors der Galaktischen Expeditionsflotte Mühe haben würde, aus den Überresten Schlüsse zu ziehen. Juri war aber keine Wahl geblieben, als die Lenk- und Kommandosysteme anzugreifen. Anders waren auch unbewaffnete Wartungseinheiten nicht zu stoppen.
    Katschenko trennte mit seinem Werkzeug-Desintegrator die Teile heraus, die ihm am wichtigsten erschienen.
    Metallproben sammelte er ebenfalls ein.
    Nach dem Durchtrennen einiger Schaltverbindungen stellten die Armsegmente ihre unkontrollierten Bewegungsfolgen ein. Die Zerenghaa-Maschine war endgültig mechanisch tot.
    Um den Kleinroboter, den er zuerst geortet hatte, kümmerte er sich nicht. Wenn er schon Systemteile barg, dann solche, die vorher noch in Ordnung gewesen waren.
    Als er sich dem zuletzt beschossenen Wartungsroboter näherte und auf dessen Oberfläche kletterte, lief der Rufimpuls der Space-Jet ein. Ein schriller Pfeifton ließ Katschenko aufhorchen.
    Die Syntronik meldete sich sofort. „Auswertung Rafferimpuls. Rückkehr augenblicklich. Gefahrenstufe zwei. Ortungs-Schutzflug anwenden.
    Emissions-Absorber einsetzen. Ende."
    Der Jäger schaute sich suchend um. Die Gefahrenstufe zwei war noch nicht besorgniserregend, aber etwas mußte geschehen sein, was die Jet-Automatik zu dem Alarm veranlaßt hatte.
    Katschenko schaute bedauernd auf die Einschußöffnung nieder, die an den Rändern angeschmolzen war. Unter ihr lagen vielleicht Geheimnisse, die zu ergründen er jetzt keine Zeit mehr hatte.
    Er befestigte den Beutel mit den ausgebauten Systemteilen an den Tragegurten seines TSS und flog unverzüglich in Richtung der knapp zwanzig Kilometer entfernten Space-Jet.
    Das Automatik-Flugprogramm ließ ihn dicht über dem Boden durch tiefe Eisschluchten und Bodenrinnen huschen.
    Schließlich erreichte er die von schroff aufragenden Kegelbergen durchsetzte Hochebene, die man als Landeplatz gewählt hatte.
    Die TC-J 5 hatte unter einem überstehenden Felshang in einer höhlenartigen Vertiefung eine gute Deckung gefunden. Die Hochebene selbst war teils vereist, teils von spiegelglatten Felsplatten bedeckt, von denen die Eismassen im Verlauf unbekannter Zeiträume nach unten geglitten waren. Zerenghaa war alles - nur keine schöne Welt.
    Aaron Silverman hatte seinen TSS bereits abgelegt. Ali Ben Mahur war wenige Minuten vor Katschenko angekommen.
    Als er seinen Kampfanzug entlüftet und den Helm in die Rückenhalterung zurückgefahren hatte, vernahm er Alis Schimpfen.
    Die Tür des engen Dreimann-Aufzugs, der ihn von der Bodenschleuse zum gemeinschaftlichen Aufenthaltsraum befördert hatte, glitt auf. Alis Stimme wurde deutlicher vernehmbar.
    Juri Katschenko blieb stehen, stellte seine Jagdwaffe ab und schaute stirnrunzelnd zu dem schmalhüftigen Terraner hinüber. Aaron Silverman, größer und muskulöser als der Freund, war damit beschäftigt, Alis schwarze Lockenpracht zu entwirren. Sie hatte sich im Faltmechanismus des Helms verfangen und Alis Kopf weit nach hinten gezogen. Zwangsläufig sah er die gewölbte Decke, über der die Zentrale der Dreißigmeter-Jet lag. „Suchst du etwas?" erkundigte sich der Jäger. Aarons Grinsen übersah er. „Dumme Frage!" entgegnete

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