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1384 - Ort der Erfüllung

Titel: 1384 - Ort der Erfüllung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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herumliegenden Felsbrocken gesetzt hatte. „Er erinnert mich an die Erde, als diese noch nicht so überbevölkert war. Das war wohl noch zu deiner Zeit, Ellert."
    „Es wundert mich", erwiderte Ellert, der sich ebenso wie Barkon auf dem erwärmten Gestein niedergelassen hatte, „daß ihn noch nie jemand gefunden und besiedelt hat. Der Grund mag wohl sein, daß die Navigation innerhalb dieser Sternendichte ungewöhnlich kompliziert sein dürfte. Die Abstände der einzelnen Sonnen dürfte im Durchschnitt kaum mehr als Lichttage oder -wochen betragen."
    „Das war einer der Gründe, warum wir hier unseren Hauptstützpunkt errichteten", sagte Barkon zu ihrer Überraschung. Seine Erinnerung schien immer deutlicher zu werden. „Im Zentrum eines massiven Kugelsternhaufens herrschen ähnliche Bedingungen wie im Zentrum einer Galaxis, wenn auch abgeschwächt. Es gibt starke Konzentrationen hyperenergetischer Felder und Flüsse. Raumfahrende Intelligenzen meiden derartige Zonen nach Möglichkeit, weil sie gefährlich sind und Antrieb wie auch Kurs beeinflussen können. Wir haben damals unsere Stationen jedoch nicht nur wegen dieser Umstände auf Planeten innerhalb von Sternkonzentrationen eingerichtet, sondern wir benötigten für unsere Aufgabe ein Anzapfen der hyperenergetischen Felder."
    Ellert warf ihm einen fragenden Blick zu. „Wenn deine Erinnerung so gut funktioniert, kannst du uns vielleicht auch verraten, was als nächstes passiert. Es ist zwar schön und angenehm hier, und unten im Depot lagern niemals verderbende Lebensmittelvorräte, aber wir können ja schließlich nicht ewig hier herumsitzen und abwarten. Außerdem muß ich immerzu an die Raumschiffe denken, die irgendwo in diesem Tal verborgen sind." Über Barkons Gesicht huschte ein Lächeln. „Du wirst sie noch früh genug zu sehen kriegen, mein Freund. Ich ahne jedoch, daß wir noch eine Botschaft erhalten werden. Es wäre sinnlos, ohne den geringsten Anhaltspunkt ins All hinauszufliegen, auch wenn es sich dabei um unsere eigene Galaxis handelt."
    „Ich würde Terra suchen und finden", behauptete Testare und strich sich die Haare aus Nacken und Stirn. „Alles Weitere ergibt sich dann wie von selbst."
    Barkon wollte etwas entgegnen, schwieg aber dann.
    Auch Ellert und Testare hörten das Geräusch.
    Es war zuerst ein fernes, schrilles Pfeifen, das sich schnell näherte und dabei lauter wurde. Gleichzeitig fegte eine Druckwelle über das Plateau hinweg, als der vom Himmel schräg herabstürzende Gegenstand - Ellert hielt ihn zuerst für einen Meteor - über sie hinwegraste und sich weiter unten mit Donnergetöse in den Talboden bohrte und zur Ruhe kam.
    Die drei Männer hatten sich instinktiv lang ausgestreckt und lagen hinter den Felsbrocken in Deckung.
    Auch war nun deutlich zu erkennen, daß der vermeintliche Meteor ein kleines Raumschiff war, dessen Pilot die Kontrolle verloren und eine Notlandung vorgenommen hatte. Es schien unwahrscheinlich, daß er oder eines der vielleicht vorhandenen Besatzungsmitglieder diesen Absturz überlebt hatte. „Das kann kein zurückgekehrter Kundschafter sein", ließ sich Barkon vernehmen und kroch hinter dem Felsen hervor, hinter dem er Schutz gesucht hatte. „Wer aber kann so verrückt - oder verzweifelt - sein, diese Welt anzusteuern?"
    „Man hat es zu spät bemerkt", vermutete Ellert und studierte das Wrack, etwa zwei Kilometer vom Plateau entfernt. „Wir sollten uns um eventuelle Überlebende kümmern."
    „Und was könnten wir für sie tun?" erkundigte sich Barkon, ohne seine Ablehnung zu verheimlichen. „Mit in die Station nehmen und unser Geheimnis verraten? Das ist unmöglich und würde schlimme Folgen für alle Schläfer und auch für euch haben. Nein, wir können nichts tun, absolut nichts."
    Barkon hatte natürlich recht, aber in Ellert sträubte sich alles dagegen, einer in Lebensgefahr geratenen Intelligenz keinen Beistand zu leisten. Vielleicht aber gab es auch keine Überlebenden - das wäre die einfachste und beste Lösung. „Da hat sich was bewegt", flüsterte Testare und zog Barkon und Ellert in die Deckung der Felsen zurück. „Beim Wrack. Sieht so aus, als versuche jemand, durch die geborstene Ausstiegluke zu klettern. Die Entfernung ist zu groß, um Einzelheiten erkennen zu können." Die Sonne stand günstig und blendete nicht. „Wahrhaftig, so unglaublich es klingt, aber da hat jemand überlebt. Soweit ich es sehen kann - ein Humanoide."
    Barkon konnte die Gefühle und Gewissensbisse

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