Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1384 - Ort der Erfüllung

Titel: 1384 - Ort der Erfüllung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Fluchtgeschwindigkeit einbüßte und langsam in Richtung Galaxis zurücktrieb.
    Die Hüter der Stationen, auch Kundschafter genannt, hatten sich bereits vor der Katastrophe auf den einzigen Planeten einer gelben Sonne zurückgezogen und dort zwölf riesige Tiefschlafanlagen errichtet.
    In jeder dieser Anlagen ruhten 158 Schläfer.
    Die Kundschafter verrichteten auch weiterhin ihre Aufgabe als Bindeglied zwischen dem Standarduniversum und dem querionischen Geisteskollektiv. In die Geschichte des Planeten Barkon hingegen griffen sie nicht mehr ein, sondern beschränkten sich auf gelegentliche, geheime Besuche.
    Während der Abwesenheit der Bewußtseine jener Kundschafter, die die querionische Existenzebene zur Berichterstattung aufsuchten, ruhten die betreffenden Körper in ihren Tiefschlafbehältern und warteten auf die Rückkehr ihrer Bewußtseine.
    Auch Barkon war ein Kundschafter, auch er hatte dem Planeten Barkon einen geheimen Besuch abgestattet, und zwar zu einer Zeit, als dieser bereits sein im Leerraum treibendes System verlassen hatte, um schneller zur Milchstraße zu gelangen. Aber er hatte seine Erinnerung verloren und seine eigentliche Aufgabe - die ihn auch nach Barkon geführt hatte - vergessen. Nach terranischen Maßstäben war Barkon an die zweitausend Jahre alt und hatte seine natürliche Lebenserwartung längst überschritten.
    Irgendwann nach seinem letzten Aufbruch mußte etwas mit ihm geschehen sein, das seinen Alterungsprozeß stoppte und ihm eine Art Unsterblichkeit verlieh. Doch was die Ursache dieses Phänomens war, blieb nach wie vor ein Rätsel.
    Lange Zeit herrschte Schweigen in der Halle der Schläfer. Ernst Ellert und Testare ließen dem alten Barkoniden Zeit, seine Gedanken zu ordnen. Sie selbst mußten die Informationen ebenfalls erst verarbeiten. Zu vieles war auf sie eingestürmt und hatte einige Rätsel der Vergangenheit entschleiert. Nun stand fest, daß die Barkoniden nichts anderes als eine wieder „Fleisch" gewordene Abordnung der Querionen gewesen waren, deren Aufgabe es war, das Suprahet zu bändigen. Und Barkons Suche nach den Geheimnissen und den Resten seines Volkes konnte nur bedeuten, daß er damit die Querionen gemeint hatte.
    Das weitere Schicksal Barkons und seiner Bevölkerung war aus der terranischen Geschichte bekannt. Mit Hilfe von ES gelangte Perry Rhodan nach Barkon und half den Barkoniden bei ihrem Vorhaben, den Planeten in ein gigantisches Raumschiff zu verwandeln, um dadurch schneller in die Milchstraße zurückzukommen. Später gerieten die Terraner bei ihrem Vordringen nach Andromeda an die Meister der Insel und ihre Hilfsvölker. Im Zuge dieser Auseinandersetzung sollten die Barkoniden als Waffe gegen die Milchstraße mißbraucht werden. Doch die Barkoniden erkannten schließlich den teuflischen Plan der MdI und wählten den kollektiven Freitod, indem sie ihren Planeten in eine Sonne stürzen ließen.
    Ellert blickte schweigend in die Gesichter seiner beiden Begleiter, in denen sich die Gefühle widerspiegelten. Er sah, wie Testare fröstelte. Barkons Blicke wurden klarer. Er schien seine Überlegungen abgeschlossen zu haben.
    Erst als Testare erneut zu frösteln begann, brach Ellert das Schweigen und sagte nun zu dem alten Barkoniden: „Du hast nun die Geschichte deines Volkes gehört, wenn auch noch viele Details vorerst unbeantwortet bleiben müssen. Aber irgendwann werden sich auch noch die restlichen Mosaikstücke finden lassen und das Bild dann vollständig abrunden." Barkon nickte stumm. „Sagt dir der Name Kytoma etwas", fragte Testare plötzlich den Alten.
    Ellert blickte ihn überrascht an, doch dann begriff er. Die Querionin Kytoma war während der letzten Jahrhunderte sehr oft mit Alaska Saedelaere zusammengetroffen, und zwischen den beiden entstand so etwas wie eine innige Beziehung, die auch an, Testare nicht spurlos vorübergegangen war. Jetzt, da das Rätsel um die Herkunft der Barkoniden gelöst war, war es nicht verwunderlich, daß Testare diese Frage stellte.
    Ellert beobachtete die Reaktion Barkons. Es war ihm, als ob ihn die Nennung Kytomas in Unruhe versetzt hätte. „Nein!" stieß Barkon schließlich hervor. „Wer oder was soll das sein?" Ellert hatte das Gefühl, daß Testares Frage in Barkons Innerem etwas zum Klingen gebracht hatte. Etwas, das den Alten beunruhigte und sein im Unterbewußtsein verschüttetes Erinnerungsvermögen jetzt ansprach. Doch der Schleier, der über diesem Erinnerungsvermögen lag, war zu stark, und

Weitere Kostenlose Bücher