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1385 - Lockruf aus Atlantis

1385 - Lockruf aus Atlantis

Titel: 1385 - Lockruf aus Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sicher?«
    »Mein Gefühl.«
    »Naja, das ist…«
    Ills ließ Suko nicht ausreden. »Sie haben den Kapitän nicht gehört, Suko. Seine Stimme klang so, als wäre er fest entschlossen, das Boot nicht zu verlassen.«
    »Das kann Taktik gewesen sein«, entgegnete Suko. »Wir müssen wirklich mit allem rechnen, wenn es stimmt, was er sagte.«
    Ich winkte ab. »Was nutzt das Hin und her, Leute. Es ist am besten, wenn wir zum Kutter fahren und uns selbst ein Bild der Lage machen. Alles andere lohnt sich nicht.«
    »Wie Sie meinen.«
    »Wann kann es losgehen?«
    Ills schaute auf seine Uhr. »Wir haben noch etwas Zeit, bis es dunkel wird und…«
    »Nein, nein, nicht bei Dunkelheit.«
    »Das weiß ich, aber ich muss erst den Bootsführer erreichen. Er hat leider schon Feierabend.«
    »Sie fahren nicht?«, fragte ich.
    »Das habe ich mir abgewöhnt.«
    »Gut, dann lassen Sie uns die Vorbereitungen treffen.«
    Wir gingen wieder zurück. Bei der Ankunft hatte uns der Hafenboss zwei Zimmer zugewiesen, in denen wir unser Gepäck abstellen und auch übernachten konnten.
    Die Räume lagen dort, wo sich auch sein Büro befand. Nur eine Etage höher.
    Wir gingen über eine Treppe hoch und stellten unsere Sachen ab.
    »Eine Dusche gibt es leider nur auf dem Gang. Schließlich sind wir kein Hotel.«
    Ich winkte ab. »Macht nichts.«
    Ills blickte auf seine Uhr. »Sagen wir: in einer Viertelstunde unten vor dem Eingang?«
    »Abgemacht.«
    »Bis dann.« Der Hafenboss verschwand.
    Suko blieb in meinem Zimmer, dessen alte Tapete mit blassen Schiffsbilder verziert war. Aber in Hängematten brauchten wir nicht zu schlafen, da gab es ein Bett, neben dem ein Stuhl stand. Ich hatte auf ihm meinen Platz gefunden und schaute den vor mir stehenden Suko von unten her an.
    »Was sagst du?«
    Er grinste zu mir hoch. »Was willst du hören?«
    »Nur deine Meinung.«
    Er deutete ein sehr langsames Nicken an. »Das hier ist ein Anfang. Ich habe das Gefühl, dass man es mit Atlantis verdammt ernst meint. Es ist ein Anfang, und es geht weiter. Bis zum bitteren Ende.«
    »Was heißt das?«
    »Dass der Schwarze Tod zuschlagen wird oder schon zugeschlagen hat. Rechnen müssen wir mit allem. Ich glaube daran, dass der Schwarze Tod die letzte Zeit genutzt hat, um einen großen Schritt weiterzukommen. Er und Saladin haben sich im Hintergrund gehalten, jetzt aber kommen sie aus ihrer Höhle, und da können wir uns auf etwas gefasst machen.«
    Ich gab keine Antwort und blickte Suko weiterhin an. Sein Gesicht sah nicht eben fröhlich aus. Ich kannte ihn als einen nicht eben pessimistischen Menschen. Bei ihm war das Glas immer halbvoll und nicht halbleer. Doch jetzt machte er auf mich den Eindruck eines Menschen, der sich vor der Zukunft fürchtete oder sie sehr trübe sah.
    »Das meinst du wirklich?«
    »Klar.«
    »Und weiter?«
    Er hob die Schultern. »Ich kann es dir nicht sagen, aber ich denke, dass wir einen ersten Angriff oder einen ersten Angriffsversuch der anderen Seite erleben.«
    »Das könnte stimmen. Nur hätte ich nicht gedacht, dass es auf eine solche Art und Weise geschieht,«
    »Womit hast du denn gerechnet?«
    Ich winkte ab. »Ach, mit gar nichts, wenn ich ehrlich sein soll. Ich habe mir da wirklich keine Gedanken gemacht und mehr von einen Tag auf den anderen spekuliert.«
    Suko schüttelte den Kopf. »Du brauchst mich auch nicht beim Wort zu nehmen. Es waren eben nur gewisse Gedanken, das ist alles. So, und jetzt bringe in meine Tasche weg.«
    Er ging ins Nebenzimmer und ließ mich mit meinen Gedanken allein. Was sollte ich dazu sagen? Es waren Spekulationen, Gedankengänge und Befürchtungen. Was sich davon bewahrheiten würde, wusste ich nicht.
    Ich war an das Fenster getreten. Von dieser Höhe aus fiel mein Blick über den Kai hinweg und auch vorbei an den dort liegenden Booten bis hinauf auf das Meer. Ich sah in der Ferne den Kutter liegen. Er kam mir jetzt so klein vor wie ein Spielzeug.
    Wieder musste ich an den Schwarzen Tod denken. Er konnte sein neues Reich jederzeit verlassen und dann in jedem Teil der Welt auftauchten. Auch hier im rauen Wales.
    War sein Atlantis inzwischen fertig, wie er es sich gewünscht hatte? Möglich war es. Zu lange hatte er sich zurückgehalten. Er hatte sich einzig und allein auf seine neuen großen Pläne konzentrieren können.
    Aus dem wogenden Wasser entstand die Vision von einem gewaltigen schwarzen Skelett, das sich aus den Wellen erhob und dabei drohend seine Sense schwang…
    ***
    Die kleinen Krabben

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