Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1386 - Die Gefangenen des Schwarzen Tods

1386 - Die Gefangenen des Schwarzen Tods

Titel: 1386 - Die Gefangenen des Schwarzen Tods Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
seinen verdammten Augenhöhlen leuchtete es rot wie Blut.«
    Harper musste uns nicht mehr sagen. Wir wussten sehr genau, wen er da gesehen hatte.
    »Der Schwarze Tod«, flüsterte ich.
    »Was sagten Sie?«
    Ich wiederholte den Namen und wartete auf eine Reaktion. Harper hob die Schultern, als er sagte: »Ja, der Name würde passen. Aber ich habe nicht gehört, dass er ihn uns gesagt hat. Das müssen Sie mir glauben. Der Schwarze Tod…«
    »Hat er Sie bedroht?«
    »Nur indirekt.«
    »Und er hat Sie trotzdem freigelassen?«
    »Das musste er einfach tun, denn er hat uns erklärt, dass wir seine Boten seien. Er würde uns in die Welt zurückkehren lassen, um von ihm zu sprechen. Seine Zeit ist reif. Seine Welt sei fertig. Ab jetzt gelte der Angriff und die Vernichtung seiner Feinde.«
    Schwere Worte, harte Ankündigungen, die wir nicht auf die leichte Schulter nehmen durften. Das tat Suko ebenso wenig wie ich, denn er meinte: »Wenn es alles stimmt, John, dann dürfen wir uns auf schwere Zeiten gefasst machen.«
    »Genau. Ich weiß auch, wen er zuerst aus dem Weg räumen will.«
    »Dich!«
    »Richtig. Aber mich nicht allein.«
    Mein Freund musste schlucken. »Dann gehst du davon aus, dass alle in Gefahr sind?«
    »Ja. Alle, die ihn kennen und die nicht auf seiner Seite stehen. Den Anfang hat er nicht hier gemacht, sondern bei Bill. Ich gehe mittlerweile davon aus, dass die Männer auf dem Trawler nur dem Zweck dienten, uns herzulocken. Deshalb wurde auch der Kapitän auf dem Kutter zurückgelassen. Ja, der Schwarze Tod hat uns hergelockt. Er weiß doch, wie wir reagieren. Dass wir jedem Hinweis nachgehen. Alles das, was er tut, führt uns auf eine bestimmte Bahn, die dann in seinem neuen Atlantis ihr Ende findet. Dass nicht alle Seeleute zu Skeletten geworden sind, hat ebenfalls seinen Grund, denn sonst hätte Mr. Harper uns vom Schwarzen Tod erzählen können. Er – ich meine den Schwarzen Tod – gibt uns die Informationen scheibchenweise. Er will es uns nicht zu einfach machen.«
    »Ja«, erklärte Suko, wobei er sehr nachdenklich wurde, »da brauche ich mir nur Clint Harper anzuschauen. Wie der Kapitän ist auch er kein Skelett – zunächst. Als der Kapitän seine Informationen losgeworden ist, traf ihn dann die volle Härte. Ich muss dir nicht sagen, was mit ihm geschehen ist. Und deshalb denke ich, dass es sich bei Clint ebenfalls so verhält.«
    Auch wenn Suko leise gesprochen hatte, er war von Harper gehört und auch verstanden worden. »Was haben Sie damit gemeint?«, wollte er wissen. »Welche Rolle spiele ich denn?«
    Suko wollte ehrlich zu ihm sein, auch wenn die Wirklichkeit verdammt brutal war. »Es kann sein, dass Sie den Zustand, in dem Sie sich jetzt befinden, nicht mehr länger halten können.«
    Zuerst war er steif, dann zuckte er zurück. »Was geschieht dann mit mir?«
    »Das wissen wir nicht«, sagte ich. »Aber wir werden alles tun, um Sie zu schützen und zu retten.«
    Darauf wusste Harper nichts mehr zu sagen. Ich allerdings kam noch mal auf den Plan des Schwarzen Tods zu sprechen.
    »Wenn das alles stimmt, was wir uns zurechtgelegt haben, dann ist auch Bill Conolly in Gefahr. Dann war die Entdeckung dieser Internetseite kein Zufall. Dann wurde er gelenkt, ohne dass er es richtig merkte. Von wem wohl?«
    Suko sagte nur ein Wort – vielmehr einen Namen: »Saladin.«
    »Genau.« Ich zählte auf. »Bill, du und ich. Das ist doch perfekt, nicht wahr?«
    »Und ob. Damit hätte er seine schärfsten Feinde unter Kontrolle.«
    »Ja, aber wo greift er noch an?«
    »Du meinst, dass er sich nicht zufrieden gibt mit dem, was er bisher erreicht hat?«
    »Der nicht.«
    Wir schwiegen beide und machten uns unsere Gedanken. Dass Clint Harper in der Nähe stand, hatte wir so gut wie vergessen.
    »Jane Collins auch?«
    Ich runzelte die Stirn und blickte Suko an. »Ja, das könnte sein. Auch sie ist nicht eben seine Freundin.«
    »Und die Cavallo?«
    Ich winkte ab. »Die interessiert ihn nicht, denke ich. Er hat ja auch mit Mallmann Frieden geschlossen. Vampire sind für ihn keine Gegner. Erinnere dich daran, wie locker es ihm gefallen wäre, Mallmann zu vernichten. Hätte es keine Assunga gegeben, dann wäre es mit ihm vorbei gewesen.«
    »Genau.«
    »Wir stehen an erster Stelle. Du, Bill und ich. Wenn er uns drei vernichtete hat, kann er triumphieren.«
    »Ja, John. Aber lass uns noch etwas weiter zurückgehen. Bist du es nicht gewesen, der ihn vernichtet hat?«
    »Schon. Das habe ich einmal geschafft. Aber ob

Weitere Kostenlose Bücher