1387 - Signale der Vollendung
ich. lans letzte Meldung lautete, daß insgesamt 498 Fremdschiffe aus dem Linearraum aufgetaucht waren und Kurs auf Waliki nahmen.
Die fremden Raumschiffe hatten eine recht eigenwillige Form. Sie sahen überdimensionalen Faustfeuerwaffen nicht unähnlich. Der „Lauf" war fünfzig Meter lang, zwanzig breit und etwa ebenso dick und hatte zwei Aufsätze. Zum einen ragten zwei siebzig Meter lange Flügel in spitzem Winkel in die Höhe, dazwischen lag ein Aufbau, bei dem es sich offenbar um die Hauptantriebseinheit handelte. Die beiden Flügel, so ergab die spätere Feinortung waren Hyperzapfgeräte, mit denen die Fremden ihre Energien aus dem Hyperraum holten, unseren Hypertrops nicht unähnlich, aber wohl lange nicht so leistungsstark. Wäre es anders gewesen, dann wären die Hauri wohl nicht so scharf auf unsere Hypertroph´s. Der „Griff" des Blasterschiffs stand zum horizontalen Schiffskörper in einem Winkel von etwa 100 Grad und diente gleichzeitig als Landesockel. Während des Anflugs an den zweiten Planeten begannen einige der fremden Schiffe, die Flügel zurückzuklappen. Dieses Manöver ließ den Schluß zu, daß sie auf Waliki zu landen gedachten. „Die Fremden benehmen sich recht sorglos", stellte lan von Bord der CI MARRON fest. Gucky und ich waren an Bord des Beiboots gegangen, und Lalla hatte sich zu uns gesellt. Nikki Frickel und Narktor befanden sich an Bord der SORONG-Space-Jet. Wir standen in Konferenzschaltung mit einander in Verbindung. Jan fuhr fort: „Sie schicken weder Erkunder aus, noch sondieren sie den umliegenden Raumsektor. Das Wort Sicherheit scheint ihnen fremd zu sein."
„Sie wissen eben, was sie wollen", sagte ich. Ich ließ mich nicht von der Sorglosigkeit der Fremden beirren; das konnte ein Täuschungsmanöver sein, um uns von ihren wahren Absichten abzulenken. Die von ihnen - und den Benguel - zur Schau gestellte Naivität war zu weltfremd, um glaubhaft zu wirken. Die ersten Flügelschiffe tauchten auf der unseren Schiffen gegenüber liegenden Seite in die Atmosphäre des Planeten ein. „Die Benguel scheinen von den Fremden überhaupt noch nichts bemerkt zu haben", meldete Nikki Frikkel über Funk. „Wir hätten sie warnen sollen. Immerhin wäre es möglich, daß das ihre Feinde sind."
„Und ich sage, daß sie mit den Neuankömmlingen unter einer Decke stecken", beharrte ich. Mizza war auf dem Posten, nur für alle Fälle. Auch Nikkis Space-Jet war startbereit. Noch waren keine Flügelschiffe im Luftraum über Land Beta aufgetaucht. Sie nahmen ihr Einflugmanöver überaus langsam vor. „Das kann doch nicht wahr sein!" hörte ich Jan ungläubig rufen. „Die MAI-Kl nimmt Fahrt auf - und fliegt den Fremden entgegen."
„Sind die Kartanin denn wahnsinnig geworden?" rief ich. „Versuche sie zu stoppen, lan.
Laß dieses Selbstmordkommando nicht zu. Dahinter steckt bestimmt Oogh at Tarkan. Ich werde versuchen..." Sandra Myro gab mir ein Zeichen und formte mit den Lippen lautlos die Worte Dao-Lin. „Die kommt mir gerade recht", sagte ich wütend. „Ich will sie sprechen. „ „Hier spricht Dao-Lin-H‘ay", er klang gleich darauf die Stimme der letzten Wissenden. „Ich melde mich von Bord unseres Beiboots. Die Kornmandantin der MAI-Kl ließ mich wissen, daß ihr gegen die Fremden feindlich eingestellt seid. Oogh at Tarkan hat daraufhin den Befehl gegeben, Kontakt mit ihnen aufzunehmen."
„Das könnte das Ende für uns alle bedeuten!" herrschte ich sie an. Sie entgegnete jedoch ruhig: „Oogh at Tarkan ist anderer Meinung."
„Es interessiert mich nicht, was Oogh. .Dao-Lin unterbrach mich: „Oogh at Tarkan hat den Wunsch, mit dir zu sprechen. Du solltest auf ihn hören. Ich übergebe." Dao-Ljn hatte sich mit einer einfachen Sprechverbindung begnügt, jetzt leuchtete jedoch der Hol-Würfel auf und zeigte Oogh at Tarkan, Hatte er bei unserer letzten Begegnung nur so vor Vitalität gestrotzt, wirkte er jetzt wie Tausende von Jahren gealtert. Er zeigte sich besorgt, die Schultern wie unter einer schweren Last gebeugt. „Wie konntest du der Mannschaft deines Schiffes befehlen, die Fremden zu kontaktieren!" herrschte ich ihn an. „Damit bringst du uns alle in eine gefährliche Situation."
„Aber nein", sagte er müde. „Von den Neuankömmlingen droht keinerlei Gefahr - ganz im Gegenteil, sie sind Freunde. Unser aller Freunde. Darum bitte ich dich, Reginald Bull, nichts gegen sie zu unternehmen, was sie als Aggression bewerten könnten. Ich habe mit Besorgnis vernommen,
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