Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1387 - Signale der Vollendung

Titel: 1387 - Signale der Vollendung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Zwecken", verteidigte sie sich. „Um durch blumige Vergleiche das Unaussprechliche zu benennen. Etwa wenn es um Imago ging, war das Beispiel mit dem geschnitzten Elefanten angebracht... Elefant als Synonym für Großes Tier, versteht sich."
    „Wir sind nur Flöhe, die den Elefanten nicht sehen, auf dem sie leben", sagte Drumherum entrückt. „Ein Elefant kann Millionen Flöhe tragen, aber wie viele Flöhe braucht es, das Große Tier zu tragen?" LaIla schien es selbst peinlich zu sein, daß ihr Schüler sie mit solcher Verklärung rezitierte, darum wechselte sie rasch das Thema. „Ihr beiden habt die Ruinen auf Land Alpha untersucht", sagte sie. „Seid ihr nicht auch der Meinung, daß es sich um die Überreste einer Benguel-Kolonie handelt? Vermutlich wurden die Siedler von den einheimischen Echsen bedroht und schließlich verjagt - die Benguel sind alles andere als kriegerisch. Bei den degenerierten Waldbenguel muß es sich um die Nachfahren jener Sternnomaden handeln, die den Fluchttermin verpaßt haben. Klingt doch plausibel."
    „So könnte es gewesen sein", stimmte ich zu, ohne dieser These auf den Grund gehen zu wollen. Was, zum Teufel, kümmerten uns diese Hinterwäldler eigentlich? Ich sagte: „In sechs Stunden starten wir - mit oder ohne Kartanin."
    „Ich stehe auf Abruf bereit", sagte Lalla. „Die mir verbleibende Zeit möchte ich mich meinem Freund widmen."
    „Sind wir wirklich Freunde, Lalla?" fragte Drumherum. „Wir könnten noch bessere Freunde werden, würde ich deinen wahren Namen erfahren..."
    „Komm, Bully", drängte Gucky. „Ziehen wir uns zurück, bevor dir irgendwelche Grobheiten in den Sinn kommen. Nur nicht gleich aufregen, Dicker! Nikki möchte uns sehen. Während du dich mit Lalla beschäftigtest, habe ich Nikkis Anruf erhalten. Sie hat etwas entdeckt, das sie als besorgniserregend bezeichnet. „ „Bully!" meldete sich da Nikki Frikkels Stimme über Sprechfunk. „Ich brauche Unterstützung. Ich muß das verhindern... Es ist unmenschlich, barbarisch... Helft mir! Ich bin mit dem Beiboot am nordwestlichen Waldrand. Schnell, Bully, bevor.. Sie sprach nicht weiter, und ich versuchte vergeblich, die Verbindung wiederherzustellen. „Besser wir nehmen auch das Beiboot", riet Gucky und teleportierte mich an Bord. Mizza, die Walküre, startete ohne irgendwelche Fragen zu stellen.
     
    *
     
    Als wir die von Nikki bezeichnete Stelle bei den bewaldeten Hügeln er reichten, bot sich uns ein bedrohlich wirkendes Bild. Zuerst sahen wir eine Schiffszelle der Benguel unmittelbar am Waldrand. Sie war annähernd rund, hatte jedoch sechseckige Flächen mit abgerundeten Kanten, aus denen die Elemente der Kopplungsmechanik ragten. Dreihundert Meter weiter war die Space-Jet der SORONG gelandet. Auf halbem Weg zwischen den Schiffen standen zwei humanoide Gestalten in SERUNS. Sie feuerten einer Gruppe von einem Dutzend Benguel vor die Beine, die gerade ihr Raumschiff verlassen zu haben schienen. Später erfuhr ich von Nikki die Vorgeschichte, die etwa folgendermaßen verlief: Nikki und der Springer Narktor hatten in Gesprächen mit den Benguel in etwa dasselbe herausbekommen wie wir. Die Benguel gaben sich freundlich und redselig und waren auf eine naive und arglose Weise kooperativ: Sie hatten nichts dagegen, daß Nikki und ihr Begleiter an Bord der Schiffe gingen und alle Einrichtungen inspizierten. ‘>Ein Bericht darüber folgt", erklärte Nikki.
    Zusammenfassend konnte sie aber urteilen, daß die Technik überaltert war. Nicht nur, daß sie der terranischen weit hinterherhinkte und nicht einmal dem kartanischen Hangay Standard entsprach, die Schiffseinrichtungen waren auch altersschwach und hätten dringend einen Service gebraucht. Aber darum ging es Nikki nicht. Sämtliche Schiffszellen, die sie auf suchte, waren verlassen. Alle Benguel hielten sich im Freien auf. Nur ein Schiff - eben jenes, das wir nun am Waldrand sichteten - war besetzt. Zuerst weigerten sich die Benguel, Nikki und Narktor an Bord zu lassen. Sie drückten sich nicht klar aus, war um Fremden der Zutritt zu diesem Schiff verboten sei, ja, sie sprachen nicht einmal ein striktes Verbot aus.
    Sie versuchten nur, Nikkis Aufmerksamkeit von diesem Schiff abzulenken, was selbstverständlich ihre Neugierde nur noch verstärkte. Nikki siegte mit ihrem losen Mundwerk über die eher schüchternen Benguel. Kaum an Bord, bereute sie ihre Hartnäckigkeit sofort wieder. Das Schiff war als Sanatorium ein gerichtet, Irrenhaus, wie Nikki es

Weitere Kostenlose Bücher