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1388 - Die fliegenden Teufel

1388 - Die fliegenden Teufel

Titel: 1388 - Die fliegenden Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zunächst nicht aus. Sie flogen hoch über meinem Kopf und bildeten eine Formation.
    Da der fast volle Mond am Himmel stand, gab es genügend Licht, um sie einigermaßen gut zu erkennen. Sie erinnerten mich an Tauben, aber sie waren zugleich diszipliniert, und so dauerte es nicht lange, bis sie ihre endgültige Formation erreicht hatten.
    Sie bildeten ein Dreieck – wie der Flügel eines Phantom-Düsenjägers, dachte ich –, und dieses Dreieck löste sich auch nicht auf, als sie ihre Kreise flogen.
    Taten sie es nur zum Spaß, oder hatten sie ein Ziel?
    Wenn sie tatsächlich unter dem Befehl eines Will Mallmann standen, dann hatten sie ein Ziel. Er überließ nichts dem Zufall.
    Noch sah es aus, als würden sie etwas oder jemanden suchen.
    Aber wen?
    Ich erlebte es in den nächsten Sekunden und nach einer geflogenen Schleife.
    Plötzlich wussten sie, was sie zu tun hatten. Es sah aus, als würden sie noch einmal richtig Schwung holen, um sich danach auf das neue Ziel zu konzentrieren.
    Das hielt sich im Hof auf…
    Denn das Ziel war ich!
    ***
    Die Vampirwelt lag hinter ihm. Mallmann hatte es geschafft, er befand sich wieder in der Welt der Menschen und zwar in London, der Stadt, in der auch seine Feinde lebten.
    Sie sollten wissen, dass es ihn wieder gab. Er würde seine Zeichen setzen, die Vorbereitungen hatte er getroffen. Aber er musste sich noch Stärkung holen. Die brauchte er, denn in der nächsten Zeit gab es viel zu erledigen.
    Die Stadt an der Themse war Dracula II nicht unbekannt. Deshalb wusste er auch, wo er sich aufhalten konnte, ohne gesehen zu werden, wo er aber in der Nähe seines Ziels war.
    Der Hyde Park!
    Eine gewaltige grüne Lunge. Bewachsen mit viel Wald, der sich an der Ostgrenze von Hyde Park Corner bis nach oben zum Speaker’s Corner hinzog. Dort gab es genug Schatten durch die dicht stehenden Bäume, deren Laub eine herbstliche Färbung angenommen hatte. Zum größten Teil hing es noch an den Bäumen, aber der Wind hatte bereits zahlreiche Blätter abgerissen und einen bunten Teppich auf dem Boden geschaffen.
    Mallmann hatte sich einen Platz zwischen den Bäumen ausgesucht, an dem er von keinem Laternenlicht erreicht werden konnte.
    Es war die Dunkelheit, die er liebte. Mit ihr war seine Gestalt verschmolzen. Wäre jemand einen Schritt an ihm vorbeigelaufen, er hätte die einsame Gestalt bestimmt nicht entdeckt.
    Und so sollte es auch sein. Nicht Mallmann wollte entdeckt werden, sondern er wollte entdecken. Seine Welt hatte er nicht zum Spaß verlassen. Die Gier nach dem menschlichen Lebenssaft hatte ihn in diese andere Dimension getrieben. Er wollte sich satttrinken und sich zugleich nicht zu weit von seinem eigentlichen Ziel aufhalten.
    Die Vorbereitungen waren getroffen. Auf seine Helfer hatte er sich nicht nur zu Zeiten des Schwarzen Tods verlassen können, sie ließen ihn auch jetzt nicht im Stich, denn sie waren bereits dorthin geflogen, wo auch er sich bald zeigen würde.
    Ein Name hatte sich in seinem Kopf regelecht festgebrannt. Justine Cavallo. Sie allein zählte. Er wollte sie zurück. Sie und er hatten damals das perfekte Team gebildet, und nun sollte sie ihm beim Aufbau der Vampirwelt behilflich sein.
    Ihre Zeit unter den Menschen musste sie einfach als Episode ansehen. Die Zukunft ohne den Schwarzen Tod war jetzt wichtiger.
    Der Vampir blühte regelrecht auf, als er daran dachte. Zu sehr hatte er leiden müssen. Er war zur Untätigkeit in der Hexenwelt der Assunga verdammt gewesen. Er hatte gelitten. Er hatte nach dem Blut der Menschen geschmachtet, genau das sollte jetzt ein Ende haben. Bevor er selbst eingriff, musste er sich stärken, und deshalb lauerte er an dieser geschützten Stelle auf ein Opfer.
    Dracula II hatten sich nicht tief in die Schatten zwischen den Bäumen zurückgezogen. Er stand am Waldrand, aber er war nicht zu sehen. Nur das rote D auf seiner Stirn wäre aufgefallen, doch darauf achtete niemand, der hier vorbeikam.
    Auch in der Nacht gingen die Menschen in den Park. Es trieb sich um diese Uhrzeit nicht nur Gesindel hier herum. Junkies, Dealer, Spanner – sie alle waren vorsichtiger geworden, denn auch die Polizei fuhr Streife, und die Beamten blieben nicht nur in ihren Fahrzeugen, sie waren auch zu Fuß unterwegs.
    Genau vor dem Wald lief ein schmaler Weg entlang. Eine Strecke, die von Norden nach Süden führte und auch umgekehrt. Dass sie beliebt bei Joggern war, das wusste der Vampir, und wer tagsüber wenig Zeit hatte, der joggte eben am Abend und

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