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1388 - Die fliegenden Teufel

1388 - Die fliegenden Teufel

Titel: 1388 - Die fliegenden Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hielten sich die Feldermäuse zurück, aber sie waren noch da.
    Plötzlich aber bewegte sich durch den riesigen Lichtkreis einer Lampe ein monströser Schatten. Das Licht brachte die Realität durcheinander, denn die Fledermaus sah doppelt so groß aus wie in ihrer normalen Gestalt.
    Der Schatten war auch nur für einen winzigen Moment zu sehen, dann nicht mehr.
    Hinter mir lief Jane herbei. Sie hielt ihre Waffe in der Hand, aber eine fliegende Fledermaus zu erwischen, war verdammt nicht leicht.
    Ich hatte meine Beretta stecken lassen.
    »Hast du was gesehen, John?«
    »Nur eine.«
    »Ich denke, es werden mehrere sein. Die Frage ist, was wir unternehmen sollen? Wir könnten uns als Lockvögel zur Verfügung stellen.«
    »Könnten wir, allerdings nur einer von uns. Du wirst hier an der Tür bleiben und mir den Rücken freihalten. Wenn sich zehn dieser Flattermännern auf mich stürzen, habe auch ich meine Probleme.«
    Der Vorschlag gefiel der Detektivin zwar nicht. Letztendlich willigte sie jedoch ein. »Aber stell dich nicht in das Licht einer Laterne, John.«
    »Keine Sorge.«
    Ich trat in den Hof. Wie ich es mir vorgestellt hatte, passierte nichts. Ich konnte den Hinterhof völlig normal betreten und ging auch einige Meter von der Tür weg.
    Es waren hier Bäume angepflanzt worden, es gab Bänke, die man als Rundling um Baumstämme herum aufgestellt hatte und die sich auch an den Hauswänden verteilten. Die Mülleimer waren nicht zu sehen; man hatte einen Holzverschlag um sie herum gebaut.
    Ich dachte an die herrlichen Sommerabende, die Jane und ich zusammen mit Lady Sarah Goldwin hier verbracht hatten. Hier wurden Feste gefeiert, wurde getrunken, gegessen und gelacht. Die Menschen hatten sich ein Kleinod geschaffen und erfreuten sich daran.
    Nicht so im Herbst, da die Bäume die Blätter teilweise schon verloren hatten. Sie lagen auf dem Boden, und wenn ich gegen sie stieß, hörte ich jedes Mal das Rascheln, das mir nicht gefiel, denn Fledermäuse haben gute Ohren.
    Vor mir sah ich eine der Laternen. Sie war noch so weit entfernt, dass mich ihr Schein nicht erreichte, und ich ging auch nicht näher heran.
    Hinter mir bauten sich die Hauswände als Schutz auf. Wer mich von dort angreifen wollte, der musste schon vom Dach herabfallen, was momentan nicht passierte. Ich erlebte überhaupt keinen Angriff, und es gab auch keine Anzeichen, dass dies bald passieren würde.
    Auf dem Hinterhof war ich gefangen in der normalen nächtlichen Stille. Ich ließ meinen Blick über die Fassaden der Häuser schweifen.
    Nicht alle Fenster waren dunkel. Es gab noch genügend Vierecke, die von einem rötlich-gelben Licht erfüllt waren, und innerhalb ihres Scheins bewegte sich nichts und niemand.
    War es wirklich nur eine Feldermaus, die den Weg hierher gefunden hatte?
    Das konnte ich nicht glauben. Mallmann – sollte er sie denn geschickt haben – war jemand, der auf eine bestimmte Sicherheit nie verzichtete. Er ließ die Umgebung checken, und da sahen ein Dutzend Augen mehr als ein Paar.
    Aber ich musste mich damit abfinden, dass Dracula II wieder bereit war, ins Geschehen einzugreifen und aktiv mitzumischen. Er hatte seine alte Welt verdammt schnell übernommen und sogar Helfer bekommen. Es hätte mich auch nicht gewundert, wenn er plötzlich selbst erschienen und wie ein fliegender Rochen durch die Luft gesegelt wäre. Das alles war möglich. Für mich stand fest, dass die Nacht noch recht lang werden würde.
    Bisher erlebte ich die Ruhe vor dem Sturm. So sehr ich mich auch anstrengte, ich sah die Tiere nicht. Es war für sie zudem leicht, sich versteckt zu halten. Sie brauchten nur auf die Dächer zu fliegen und dort zu warten.
    Ich dachte auch an die anderen Menschen in den Wohnungen.
    Wenn sich jemand der Blutsauger zu ihnen freie Bahn verschaffte, waren sie in Gefahr, denn es handelte sich bei den Tieren nicht mehr um normale Fledermäuse.
    Noch erlebte ich nichts, und das blieb auch in den folgenden Sekunden so. Kein Angriff, kein Schatten, der durch das Licht huschte…
    Bis ich die Flattergeräusche hörte!
    Im ersten Moment wusste ich nicht, wo sie aufgeklungen waren.
    Doch ich schaute automatisch in die Höhe, weil ich einfach meinem Gefühl nachging.
    Dort sah ich sie.
    Sie hatten sich tatsächlich von einem der Dächer gegenüber gelöst. Ein Pulk aus Fledermäusen. Schwarze Flattertiere, die trotz ihrer heftigen Bewegungen beisammen blieben und sich durch nichts irritieren ließen. Nach einem Angriff sah es

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