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1388 - Die fliegenden Teufel

1388 - Die fliegenden Teufel

Titel: 1388 - Die fliegenden Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich das Geräusch wiederholte. Das Flappen oder das Schlagen musste nicht von irgendwelchen Vogelflügen stammen, es konnte auch ein anderes Tier sein, das sie leider noch immer nicht gesehen hatte.
    Aber sie wollte es sehen, und so veränderte sie ihre Position.
    Dabei bewegte sich die Cavallo so leise wie möglich. Auf keinen Fall wollte sie auf sich aufmerksam machen. Niemand sollte sie bei ihrer Aktion sehen, auch der Flattermann nicht.
    Jetzt sah sie ihn. Und sie wurde für die Dauer weniger Augenblicke zu einer dunklen Statue innerhalb des Baumes, denn was sie mit ihren Augen so scharf umrissen in der Dunkelheit sah, war alles andere als ein Vogel und sorgte zugleich dafür, dass sich ihr Verdacht stärkte und wenig später sogar zur Gewissheit wurde.
    Was da durch die Luft segelte und Kurs auf das Haus der Jane Collins nahm, war eine Fledermaus, die von den Ausmaßen her alle Normen sprengte, denn sie war wesentlich größer und hatte bald das Dach des Hauses erreicht, wo sie verschwand.
    Durch den Kopf der blonden Bestie jagten die Gedanken. Ihr Verdacht war zur Gewissheit geworden.
    Das war keine normale Fledermaus, wie man sie auch hier in der Stadt an bestimmten Orten fand. Diese hier stammte woanders her, aus einer anderen Dimension, und von dort aus war es nur ein kurzer Schritt bis zu Will Mallmann.
    Also hatte er sie geschickt! Er war wieder aktiv!
    Obwohl Justine damit gerechnet hatte, überraschte sie das jetzt doch. Man konnte Mallmann als einen Gefangenen oder Internierten der Hexenwelt der Schattenhexe Assunga bezeichnen, und so leicht gab sie ihn nicht frei. Es sei denn, es hatte sich etwas auf eine spektakuläre Art und Weise verändert, und das war ja auch der Fall, denn der Schwarze Tod war vernichtet. Möglich, dass dies dazu geführt hatte, dass das Bündnis zwischen Assunga und Mallmann nicht mehr bestand.
    Justine Cavallo hatte ein sehr feines und sensibles Gehör, deshalb vernahm sie jetzt auch das Rauschen weit über ihr. Es war nicht der Wind, der das Blätterwerk der Bäume zum Rauschen brachte. Was sie hörte, klang anders und ließ auf etwas Bestimmtes schließen.
    Justine rutschte etwas tiefer. Sie hielt sich fest, ließ die Beine baumeln, schätzte die Entfernung bis zum Boden ab und sprang. Sicher und gut kam sie auf. Kein Fußgänger befand sich in der Nähe, der sie beobachtet hätte.
    Am Baum blieb sie stehen. Gegen ihren Rücken drückte die Rinde des Stamms, und als sie jetzt in die Höhe schaute, da wurde ihr Verdacht bestätigt. Was dort oben unter dem Himmel segelte und aussah wie eine gewaltige Plane, das waren keine Vögel, sondern schwarze Gestalten mit breiten und leicht kantigen Schwingen. Sie hatten sich zusammengefunden, und sie bildeten eine Rotte auf der Suche nach einem bestimmten Ziel.
    Die Fledermäuse schwebten über den Dächern der gegenüberliegenden Häuser. Sie besaßen eine Größe, wie sie in diesen Breiten nicht vorkam. Da konnte man nur staunen.
    Die blonde Bestie war nicht unbeleckt. Sie wusste genau, was dort ablief. Es waren keine normalen Fledermäuse, sondern Wesen, die einer bestimmten Person gehorchten.
    Es waren Mallmanns Helfer!
    Für Justine Cavallo gab es keine andere Möglichkeit. Wäre sie ein Mensch gewesen, dann wäre ihr jetzt das Blut in den Kopf geschossen, aber sie war kein Mensch, und so konnte das auch nicht passieren.
    Die blonde Bestie wusste, dass die Fledermäuse nicht grundlos erschienen waren. Der Besuch dieser Tiere galt nicht dem Geisterjäger, sondern anderen Personen, die in diesem Haus lebten. Das waren Jane Collins und sie. Dass Sinclair an diesem Abend zu Besuch gekommen war, war reiner Zufall.
    Ein Lächeln huschte über ihre Lippen, und sie hob noch einmal den Kopf, um zu sehen, was sich in der Höhe der Dächer abspielte.
    Nichts.
    Kein Blutbote mehr zu sehen.
    Aber die kleinen fliegenden Teufel waren auch nicht verschwunden. Die flogen nicht zum Spaß durch die Luft.
    Mallmann war gekommen, und er wollte sie – Justine Cavallo!
    Er würde sich wundern…
    ***
    Stehen bleiben oder so schnell wie möglich zum Hintereingang laufen?
    Ich musste mich für eine der Möglichkeiten entscheiden, denn andere Alternativen gab es für mich nicht.
    Auch Jane Collins hatte die Fledermäuse gesehen, obwohl ihr Blickwinkel an der Tür etwas eingeschränkter war.
    »John, komm her!«
    Sie hatte nicht geschrieen und beinahe sogar normal gesprochen.
    Doch das Zittern in ihrer Stimme hatte ich nicht überhören können, und sie

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