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1388 - Die fliegenden Teufel

1388 - Die fliegenden Teufel

Titel: 1388 - Die fliegenden Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schlimmsten erwischt. In Janes Gesicht malten sich nur ein paar Kratzer an der Stirn ab. Sie war auch nicht von so vielen Fledermäusen angegriffen worden wie ich und hatte sich der wenigen besser erwehren können.
    Die Detektivin hatte ihren Beruf gewechselt und spielt jetzt Krankenschwester, denn sie wollte mich verarzten. Mein Hemd und auch das Unterhemd hatte ich ausgezogen. So sah ich mit bloßem Oberkörper auf einem Hocker und schaute im Spiegel zu, wie mir Jane den Rücken verarztete. Sie säuberte ihn und kümmerte sich danach um die beiden Bisswunden.
    »Wie sehen sie aus?«, fragte ich.
    »Zu einem Vampir wirst du nicht werden.«
    »Wie tröstlich.«
    »Sie sind nicht besonders tief. Nur Kratzer, die geblutet haben, das ist alles. Ich werde sie desinfizieren und danach mit zwei Pflastern verkleben. Ist das okay?«
    »Mach, was du nicht lassen kannst.«
    Da ich vor einem Spiegel saß, grinste ich mich selbst an. Eine tolle Figur machte ich nicht gerade, aber das war mir auch egal.
    An der Stirn hatte es mich ebenfalls erwischt, an den Händen auch, aber das waren alles nur Kratzer.
    Im Nachhinein sah ich die Attacke als nicht lebensgefährlich an, aber unangenehm war sie trotzdem gewesen, und wenn sie länger gedauert hätte, dann wäre es schon kritisch geworden, denn hier hätte es wirklich die Masse gemacht.
    »Sie kamen wie der berühmte Blitz aus heiterem Himmel«, sagte ich.
    »Meinst du?«
    »Du nicht?«
    Jane legte den blutigen Lappen in das Waschbecken. »Da bin ich mir nicht so sicher. Ich glaube eher, dass dieser verdammte Angriff gelenkt war.«
    »Mallmann?«
    »Klar.«
    Ich sagte nichts, dafür zuckte ich leicht zusammen, als Jane das Desinfektionsmittel auf die beiden Halswunden träufelte.
    »Ist es okay so, John?«
    »Immer.«
    Jane kam wieder zum Thema. »Der Schwarze Tod ist nicht mehr da, und Dracula II versucht jetzt, seine Grenzen auszuloten. Dabei müsste er dir doch dankbar sein.«
    »Eben.« Ich grinste mich wieder selbst im Spiegel an. »Aber kannst du von einem Will Mallmann Dankbarkeit erwarten?«
    »Ich denke nicht.«
    »Er hat sein Reich wieder. Er versucht, seine Vampirwelt wieder auszubauen, und er schickt uns seine Freunde. Klingt alles sehr gut. Ist für mich aber unlogisch.«
    »Warum denn?«
    Ich hob die Schultern. »Hat er nichts anderes zu tun, als sich um uns zu kümmern?«
    Jane holte zwei Pflaster aus einem kleinen Kasten. »Sollte man eigentlich meinen.«
    »Und warum ist das nicht so?«
    »Sag du es.«
    »Darüber haben wir ja bereits spekulieren. Schon bevor der Angriff erfolgte. Mallmann und Justine waren mal so etwas wie ein perfektes Paar. Sie haben gute Zeiten miteinander verlebt, und jetzt will er die wieder zurückholen. Justine soll wieder an seiner Seite sein. Der Besuch der Blutsauger war gewissermaßen sein erster Versuch in diese Richtung.«
    Jane klebte die beiden Pflaster auf die Munden im Nacken. »Wie wird Justine darauf wohl reagieren?«
    Ich zwinkerte Jane im Spiegel zu. »Was wäre dir denn am liebsten?«
    Ich erhielt eine Antwort. Nur nicht von Jane Collins, sondern von der Person, die soeben das Bad betrat. Es war Justine Cavallo, die in der offenen Tür stehen blieb und ihre Arme vor der Brust verschränkte.
    »Ihr wäre am liebsten, wenn ich mich aus dem Staub machen würde«, erklärte sie, und ihre Lippen bildeten ein süffisantes Lächeln. »Dann wäre alles wieder klar.«
    Jane drehte ihr kurz das Gesicht zu. »Stimmt, Justine. Stimmt haargenau. Es wäre mir am liebsten.«
    »Aber mir nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Weil ich mich hier recht wohlfühle, ob du es glaubst oder nicht. Und ich finde es toll, dass ihr euch so nett über mich unterhalten habt.«
    »Der Horcher an der Wand hört seine eigenes Schand«, erklärte Jane und drückte die beiden Pflaster bei mir im Nacken an. »Erledigt, John, du kannst dich wieder anziehen.«
    »Danke, Schwester.«
    Der Spiegel vor Jane und mir war so breit, dass wir Justine Cavallo darin eigentlich hätten sehen müssen. Aber Vampire haben nun mal kein Spiegelbild, und so musste ich mich nach links drehen, um sie anschauen zu können, als sie mich ansprach.
    »Muss man dir gratulieren, John«, sagte sie. »Es ist dir gelungen, du hast den Schwarzen Tod vernichtet, und das ist wirklich eine Meisterleistung, Partner!«
    Säuerlich verzog ich das Gesicht. Das Wort Partner aus ihrem Mund schmeckte mir nicht.
    »Ja, du kannst ihm gratulieren«, antwortete Jane für mich. »Er hat ihn zum zweiten Mal

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