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1389 - Straße der Skarabäen

Titel: 1389 - Straße der Skarabäen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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werdet ihr überleben."
    Neun Tage lang hielten sie sich an diesen Rat, dann ertrug Nai-Leng die Ungewißheit nicht länger. Er wollte wissen, ob Perry Rhodan wirklich tot war oder ob er irgendwo festgehalten wurde und ihre Hilfe benötigte. Und darüber hinaus hatte der Kartanin das Gefühl, in der Enge ihrer Unterkunft zu ersticken.
    Gegen den Rat Beodus brach er die Tür auf.
    Er trat auf den Gang hinaus.
    Der Attavenno sah es gleißend hell aufblitzen.
    Nai-Leng stieß einen gellenden Schrei aus.
     
    *
     
    Perry Rhodan sah sich inmitten eines Gewühls von Millionen von Riesenkäfern, die sich zwischen eigentümlichen Kristallgebilden bewegten. Aus einem Gewirr von Kristallen schob sich der Kopf eines katzenartigen Wesens hervor. Faustgroße grüne Augen blickten ihn funkelnd an, und ein wildes Gelächter ließ ihn an Irrsinn denken. Schemenhafte Gestalten, Geschöpfe, wie er sie nie zuvor gesehen hatte, gesellten sich hinzu. Er sah Tiere und offensichtlich intelligente Wesen, die übereinander herfielen und sich zerfleischten, er verfolgte, wo andere Entitäten ihr Äußeres veränderten und wie Bilder des Grauens dabei entstanden.
    Tiefer und tiefer glitt er in das Labyrinth des Irrsinns, aus dem es keinen Ausweg mehr zu geben schien.
    Unter dem Schock des Geschehenen hatte er sich zunächst treiben lassen. Er hatte gemerkt, daß er keinen Widerstand gegen die Käfer leisten konnte, die zu Tausenden über ihn hergefallen waren. In dem Bewußtsein, ihnen ausgeliefert zu sein, war ihm keine andere Wahl geblieben, als aufzugeben.
    Er hatte jegliches Zeitgefühl verloren, doch nun wurde er sich allmählich dessen bewußt, daß die erwartete Todesfolter nicht eintrat. Er begann, sich gegen die Bilder des Wahnsinns zu sträuben, und er spürte die rasend schnell aufeinanderfolgenden Impulse seines Zellaktivators. Sie waren es vor allem, die ihm deutlich machten, daß viel Zeit verstrich.
    Die Riesenkäfer dachten offenbar nicht daran, ihn aufzufressen oder ihn zu quälen. Sie hatten irgend etwas anderes vor.
    Rhodans Gedanken wurden jäh unterbrochen, als die Kristallgebilde um ihn herum explosionsartig auseinanderbrachen und er selbst von einer übermächtigen Kraft herumgewirbelt wurde. Er stürzte in einen Abgrand, und er spürte die Beschleunigung. Sie vor allem drängte ihm die Erkenntnis auf, daß er sich unweigerlich seinem Ende näherte.
    Plötzlich war es vorbei. Der Sturz endete. Das Bewußtsein setzte aus. Rhodan fand sich anschließend auf einer langsam rotierenden Ebene unter einer Doppelsonne wieder, und er meinte, dünne rote Beine neben sich zu sehen, die gravitätisch hin und her schritten. Er war jedoch nicht in der Lage, dazugehörige Körper auszumachen. Er wollte es herausfinden. Er ließ seine Blicke an den Beinen hochgleiten, doch irgendwann versagten Kraft und Konzentration, und er faßte die Füße wieder ins Auge. Es waren rote Füße mit vier Zehen und langen gebogenen Krallen. Sie ließen ihn an riesige Vögel denken.
    Wieder setzte das Bewußtsein aus, und alles um ihn herum war plötzlich schwarz. Dann änderte sich die Szene erneut. Ohne Übergang versetzte es ihn mitten in die hochschießende Glut einer Sonne.
    Er wehrte sich. Er wollte diese Bilder nicht länger sehen, die enervierenden Töne nicht länger hören.
    Was geschah mit ihm? Warum spürte er die Bisse der Käfer nicht? Warum pulsierte sein Zellaktivator so heftig? Half er ihm, sich gegen die auf ihn eindringenden Kräfte zu behaupten? Und was waren das für Kräfte? Gingen sie von den Riesenkäfern aus? Überschütteten ihn diese Wesen mit psionischen Energien? Und wenn sie es taten, warum taten sie es?
    Je mehr er sich gegen die Eindrücke des Irrsinns wehrte, desto mehr wichen die bizarren und unwirklichen Bilder zurück. Er spürte die zahllosen Beine der Käfer auf seinem Körper, und er wußte, daß viel Zeit vergangen sein mußte. Überfallartig drängten sich ihm neue Bilder auf, doch sie unterschieden sich ganz erheblich von allen anderen, die er bis dahin gesehen hatte. Sie erschienen ihm real. Sie zeigten ihm einige Nakken, die allergrößte Mühe hatten, sich kontrolliert zu bewegen. Er verfolgte, wie sie schwankten, wie sie sich zu orientieren suchten und dann doch gegen die Wände prallten. Dann verschwammen die Bilder und wechselten allmählich in andere über, bei denen ebenfalls Nakken zu sehen waren. Schillernde Riesenkäfer kamen hinzu, und die Schneckenwesen ließen sie an sich herankommen. Sie schienen

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