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139 - Das Monster aus dem Feuerschlund

139 - Das Monster aus dem Feuerschlund

Titel: 139 - Das Monster aus dem Feuerschlund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Die Liniengestalt erreichte Graig, der nichts von der Gefahr bemerkte.
    Jetzt beugte sich der Geist, der aussah wie ein nackter Mann, über den ruhenden Agenten. Seine Finger wurden länger, Krallen wuchsen ihm.
    Ich war sicher, daß er den Mann damit tödlich verletzen konnte. Graigs sechster Sinn schien den Feind plötzlich zu wittern. Er öffnete die Augen und erstarrte.
    Wie gelähmt lag er da. Er mußte begreifen, daß er keine Chance hatte. Sowie er zur Waffe griff, würden die Krallen zuhacken. Tat er nichts, würde dasselbe passieren.
    Graig wäre verloren gewesen, wenn ich nicht eingegriffen hätte.
    Mir stand nur ein kurzer Moment zur Verfügung, den ich optimal nutzen mußte. Wenn dieser Wurf danebenging, würde ein zweiter nicht mehr möglich sein.
    Mein Handgelenk schnellte vor, die Finger gaben den magischen Wurfstern frei, und er sauste auf das Strichwesen zu.
    Wenn sich zwischen den Strichen nichts befand, sah es schlecht aus für Graig. Wenn er wirkungslos durch die Gestalt sauste, war der Agent verloren.
    Der silberne Drudenfuß erreichte das Strichwesen, und es war ausgefüllt mit feindlicher Kraft. Der Stern traf es nicht nur, sondern stieß es auch zur Seite und nagelte es an einen Baum.
    Ken Graig schnellte hoch, David Taylor kehrte zurück, und auch Nigel Williams und James Holbrook bekamen mit, was lief.
    Alle griffen zu ihren Waffen, doch es war nicht mehr nötig, sie gegen den Geist einzusetzen, denn wir erlebten, wie das Wesen rasch ›verwelkte‹. Die blauen Striche hatte keine Kraft mehr, blieben nicht länger aufrecht, sackten zusammen und hingen wie Bänder seitlich herab - und langsam löste sich diese grauenerregende Zeichentrickfigur auf.
    Für einige Augenblicke herrschte betretenes Schweigen, dann sagte David Taylor trocken: »Nächstens mache ich mir in die Hosen, damit ich dich nicht wieder allein lassen muß. Allem Anschein nach hast du verlernt, auf dich aufzupassen.«
    ***
    Ich holte mir meinen Wurfstern. Er steckte ziemlich tief im Holz und war nicht leicht herauszukriegen.
    »Danke, Tony«, sagte Graig mit belegter Stimme.
    »Sind Sie okay, Ken?«
    »Ja. Ich hoffe, ich habe Gelegenheit, mich zu revanchieren.«
    »Ist schon in Ordnung«, sagte ich und steckte den Wurfstern ein.
    »Aomos Geister«, knurrte James Holbrook. »Jetzt wissen wir, wie sie aussehen.«
    »Hoffentlich befinden sich nicht noch mehr in der Nähe«, sagte ich. »Es würde mir nämlich nicht gefallen, wenn sie Aomo von unserer Anwesenheit erzählten.«
    Boram erschien und meldete, einen Geist gesehen zu haben. »Er bestand aus blauen Strichen und pirschte sich an diesen Rastplatz heran. Leider verlor ich ihn aus den Augen. Ich nehme an, daß er sich nicht mehr lange verborgen halten wird.«
    »Er war bereits hier«, sagte ich Boram blickte sich um, als wollte er sich vergewissern, daß wir noch vollzählig waren. Ich berichtete ihm, was geschehen war, und Boram bedauerte, daß es ihm nicht gelungen war, den Geist von uns fernzuhalten.
    »Die Sache ist zum Glück glimpflich abgegangen«, sagte ich.
    »Ich werde mich bemühen, künftig besser auf der Hut zu sein, Herr«, versprach der Nessel-Vampir.
    Ich gönnte den Männern noch eine halbe Stunde Rast, dann marschierten wir weiter.
    Von Graig und Taylor war nun weniger zu hören. Graig hätte es wahrscheinlich nie zugegeben, aber ich sah ihm an, daß ihm der Schock noch tief in den Knochen saß.
    Wieder ging es bergauf, manchmal sogar ziemlich steil. Es kam nicht selten vor, daß wir uns auf allen vieren vorwärtsbewegten. Mir rann der Schweiß in den Nacken. Auf der Brust und zwischen den Schulterblättern wiesen unsere Kampfanzüge dunkle Flecken auf. Das war vermutlich vor allem James Holbrook ein Greuel, aber auch er konnte nicht verhindern, daß ihm dieser anstrengende Marsch den Schweiß aus allen Poren trieb.
    Schwungvoll surrte Shavenaar immer wieder durch die Luft. Das Höllenschwert half mir, mit minimalem Krafteinsatz auszukommen. Es schlug sich fast allein durch den Urwald.
    Wieder mußten wir rasten, doch diesmal kam es zu keinem Zwischenfall. Allmählich lebten Graig und Taylor wieder auf. Nur Nigel Williams hielt weiterhin den Mund.
    Ich wollte ihm Gelegenheit bieten, sich auszusprechen, doch er nützte sie nicht, blieb in sich gekehrt - ein Einzelgänger in unserer Gruppe.
    Dennoch hatte ich nicht das Gefühl, daß er sich nur auf seine eigene Sicherheit beschränken würde, wenn uns Gefahr drohte. In so einem Fall hätte er sich für jeden

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