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139 - Das Monster aus dem Feuerschlund

139 - Das Monster aus dem Feuerschlund

Titel: 139 - Das Monster aus dem Feuerschlund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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wunderschön, Nigel«, sagte ich und gab das Bild zurück.
    »Cathy ist tot«, sagte Williams rauh.
    »Das tut mir leid. Woran ist sie gestorben?«
    »Das Leben hat sie umgebracht.«
    »Wie?« wollte ich wissen.
    »Sie hat unserer Familie nie Freude gemacht«, sagte Williams düster. »Nie konnten wir stolz auf sie sein. Sie wollte immer ihr eigenes Leben führen, aber es war kein gutes Leben. Immer wieder versuchte ich sie auf den rechten Weg zu bringen. Ich weiß nicht mehr, wie oft ich sie zurückgeholt und ihr ins Gewissen geredet habe. Bei der nächstbesten Gelegenheit machte sie sich wieder aus dem Staub und zog zu irgendeinem miesen Typen. Vor drei Monaten verlor ich sie aus den Augen. Erst vor ein paar Tagen erfuhr ich, daß sie auf einer der Hawaii-Inseln lebt, bei einem Mann, der sich zum König der Inseln machen will.«
    Mir war, als hätte mich jemand mit Eiswasser übergossen. »Bei Aomo? Ihre Schwester ist mit Aomo zusammen? Sie sagten doch vorhin, sie wäre tot.«
    »Kommt das nicht auf das Gleiche hinaus? Wenn sie mit diesem grausamen Massenmörder zusammenlebt, ist sie für mich gestorben.«
    »Wir bringen Aomo hinter Schloß und Riegel«, sagte ich. »Und Sie bekommen Ihre Schwester zurück.«
    »Ich will sie nicht mehr haben, Tony.«
    »Unsinn. Cathy ist trotz allem Ihre Schwester.«
    »Ein von Aomo verdorbenes Mädchen. Sie wird mich für das, was wir dem Maori antun, hassen.«
    »Sie wird schließlich zur Vernunft kommen, Nigel. Sie dürfen Cathy nicht aufgeben. Irgendwann wird Ihre Schwester zur Einsicht kommen.«
    »Vorausgesetzt, wir überleben diese Hölle.«
    »Ich denke, das haben wir alle ganz fest vor, Nigel.«
    Er nickte und verfiel wieder in sein gewohntes Schweigen.
    ***
    Das Wesen bewegte sich völlig lautlos durch den Urwald. Blätter und Zweige streichelten seinen großen geschuppten Körper, glitten sachte darüber hinweg und ließen wieder von ihm ab.
    Das Riesenmonster schlüpfte durch den Dschungel, als wäre es ein Teil von ihm. Es bewegte sich in ihm wie in einer zu großen grünen Haut.
    Der Wald verriet die Bestie mit den glühenden Augen nicht. Die wild wuchernden Pflanzen bildeten mit dem grauenerregenden Tier eine perfekte Einheit.
    Dadurch hatte die Drachenbestien keine Schwierigkeiten, den Männern auf den Fersen zu bleiben. Instinktiv spürte das Wesen, daß es sich vor der Dampfgestalt, die die Männer begleitete, vorsehen mußte.
    Sie nannten diese Erscheinung Boram. Ihn zu töten, schien nicht möglich zu sein, denn er hatte keinen festen Körper, den das Ungeheuer mit seinen mächtigen Krallenpranken treffen konnte.
    Das schwarzblütige Untier richtete sich hinter dem breiten Stamm eines Urwaldriesen langsam zu seiner vollen, erschreckenden Größe auf.
    Eine schwarze Zunge zuckte aus dem aufklaffenden Maul mit den riesigen Zähnen, und grüner Speichel tropfte auf den Boden. Die Glut der grausamen Augen wurde intensiver.
    Der Tod war den Männern nahe, doch sie wußten es nicht.
    ***
    Mir brannte der Schweiß in den Augen. Die Luftfeuchtigkeit war ziemlich hoch. Wir befanden uns in einem überdimensionierten Treibhaus, und jeder Schritt war beschwerlich.
    Unermüdlich bahnte sich Shavenaar seinen Weg durch das Unterholz. James Holbrook rümpfte die Nase und kratzte sich hinter dem Ohr. »Also manchmal ist mir, als würde mich jemand wie mit Röntgenaugen anstarren. Dieser Blick geht mir durch und durch und ruft ein lästiges Unbehagen in mir hervor. Aber wenn ich mich umschaue, sehe ich nur Bäume, Äste und Blätter.«
    »Vielleicht ist es nur eine Überreaktion Ihrer Nerven«, sagte ich.
    Holbrook grinste. »Nerven? Ich habe doch keine Nerven… Langsam habe ich den Verdacht, wir laufen im Kreis. Wir sind eine Ewigkeit unterwegs und kommen an kein Ziel. So groß ist die Todesinsel doch gar nicht.«
    »Wenn mich mein Gefühl nicht trügt, werden wir unser Ziel bald erreichen«, sagte ich.
    Boram übernahm erneut die Rolle des Kundschafters. Er entfernte sich sehr schnell von uns.
    Holbrook schüttelte den Kopf. »Dieser Boram ist ein Phänomen. Er sickert förmlich durch den Dschungel. Nichts kann ihn aufhalten. Wo haben Sie dieses seltsame Wesen aufgegabelt, Tony?«
    »Er wurde von einem Zauberer namens Angelo d’Alessandro geschaffen, jedoch nicht, um mir zu dienen. Boram sollte mich töten. Er war ursprünglich ein Feind des Guten, aber ich zwang den Zauberer, Boram umzudrehen. Seither hat er mir schon viele unschätzbare Dienste erwiesen.«
    »Das glaube ich

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