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139 - Das Monster aus dem Feuerschlund

139 - Das Monster aus dem Feuerschlund

Titel: 139 - Das Monster aus dem Feuerschlund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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zusammen, das er hinter dem Grab in den Boden stieß.
    »Er war ein großartiger Kollege«, sagte David Taylor.
    »Und ein guter Kamerad«, ergänzte Ken Graig.
    James Holbrook betete für den Freund, und dann kletterten wir die Felswand wieder hoch. Niemand sprach ein Wort. Grimmig nahmen die Agenten ihre Waffen auf und folgten Boram.
    Der Nessel-Vampir führte uns zu dem umgestürzten Urwaldriesen, und wir überquerten nacheinander die Schlucht. Boram machte den Anfang und sicherte die andere Seite.
    Ihm folgte Williams, dann kamen Graig und Taylor, diesem folgte Holbrook, und ich war die Nachhut. Was mochte Guy Francis zugestoßen sein? Diese Frage beschäftigte uns alle.
    ***
    Im weitesten Sinne war das Aomos Werk. Der Maori hatte Guy Francis zwar mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht selbst umgebracht, aber er hatte mit seinen Dämonenbeschwörungen die Basis für dessen Tod geschaffen.
    »Wir machen diesen Lumpen fertig, Tony«, knurrte Holbrook. »Das sind wir Guy schuldig.« Er preßte die Kiefer fest zusammen, und seine Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. »Hoffentlich leben Noel Bannister und Laurence Stockwell noch… und das Mädchen mit seinen Begleitern.«
    »Das werden wir wohl erst erfahren, wenn wir auf Aomo und seine Dämonenbeschwörer stoßen.«
    »Bisher dachte ich, ich wäre ein Mann, der nicht hassen kann«, sagte Holbrook, »aber, verflucht noch mal, den Herrscher der Geister hasse ich mit jeder Faser meines Herzens.«
    »Dann sollten Sie sich rechtzeitig bremsen, James«, riet ich dem Amerikaner. »Blinder Haß kann nämlich ins Auge gehen.«
    »Ich weiß, und ich werde zu Gott beten, daß er mir die Kraft gibt, mich zu beherrschen, wenn ich Aomo gegenüberstehe.« Holbrook zog die Augenbrauen zusammen. »Wir von Noel Bannisters Abteilung sind eine Familie. Zusammenhalt wird bei uns groß geschrieben. Wenn einer sein Leben verliert, ist das ein verdammt schmerzhafter Tiefschlag für uns.«
    Boram pendelte ständig vor und zurück. Der Nessel-Vampir fand sich erstaunlich gut im Dschungel zurecht. Er war ruhelos, brannte darauf, einen Schwarzblütler in die Finger zu kriegen, denn das war seine Nahrung… schwarzes Blut!
    Dämonenblut!
    Doch noch war der weiße Vampir auf keinen Höllenfeind gestoßen, den er hätte aussaugen können.
    ***
    Große, glühende Augen beobachteten die Männer, die sich durch den Urwald schlugen. Augen, in denen die Grausamkeit der Hölle glänzte.
    Die Männer bemerkten den Beobachter nicht, aber er war immer in ihrer Nähe. Er sah, wie sie die Schlucht erreichten, wie sie den Toten begruben, wie sie die Schlucht überquerten und weiterzogen, und er traf seine Wahl…
    ***
    Als Boram wieder zurückkam, erkannte ich an seiner Haltung, daß er abermals keine erfreuliche Nachricht für uns hatte.
    »Was ist es diesmal?« fragte ich.
    »Ein weiterer Toter, Herr«, rasselte mir die Stimme der Dampfgestalt entgegen.
    Boram mußte uns zu der Leiche führen. Der Tote steckte in einem hohlen Baum, war mit so großer Kraft hineingepreßt worden, daß wir es nicht schafften, ihn herauszuziehen.
    Ich hackte mit dem Höllenschwert eine Kerbe in das morsche Holz, schlug so lange zu, bis der Baum aufbrach und den Toten freigab. Er sah genauso schrecklich aus wie Guy Francis, und ich dachte schon, es wäre Noel Bannister, aber die ID-Card, die wir bei ihm fanden, verriet uns, daß es sich um Laurence Stockwell handelte.
    »Wie weit müssen wir noch gehen, bis wir auch auf Noel Bannister stoßen?«
    Mehr denn je klammerte ich mich an die Hoffnung, daß Noel Bannister dieses furchtbare Schicksal erspart geblieben war. Auch Laurence Stockwell wurde von seinen Kollegen begraben.
    Dann rasteten wir, und jeder hing seinen düsteren Gedanken nach. Nigel Williams’ Blick war starr auf den dunklen Erdhügel gerichtet, unter dem Stockwell lag.
    »Ich habe ihn immer beneidet«, sagte er mit tonloser Stimme.
    »Worum?« fragte ich.
    »Er schien keine Sorgen zu haben, ging ganz in seiner Arbeit auf. Ich wäre gern so gewesen wie er - ausgestattet mit den besten Reflexen, stark, schnell, wortgewandt. Er hatte eine Schwester, wie ich. Sie heißt Sally. Er war sehr stolz auf sie. Meine Schwester heißt Catherine, aber wir nennen sie Cathy…«
    Zum erstenmal ging Nigel Williams aus sich heraus. Er zeigte mir sogar eine Fotografie von Cathy. Sie war ein bildschönes dunkelhaariges Mädchen mit dem bezauberndsten Lächeln, das ich je gesehen hatte.
    »Ihre Schwester ist

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