1392 - Der Verfolger
Bündel, das die Stufen der Treppe hochkrabbelte, vor sich hin jammerte und froh war, als wir wenig später den Bereich des Eingangs erreicht hatten, wo ich mich umschaute.
Nichts war hier los!
Wir wurden nicht erwartet. Es sah alles so aus, wie ich es in Erinnerung hatte. Abgesehen davon, dass Frank sich nun in einen Sessel hockte und sein verletztes Handgelenk hielt.
Wusste er wirklich nichts?
Diese Frage stellte ich mich, als ich mich auf der Stelle drehte und meinen Blick schweifen ließ. Er fiel auch durch eines der Fenster nach draußen in den kleinen Park mit den Bäumen.
Ich sah ein Auto, das mir gehörte. Aber ich sah noch einen zweiten Wagen, einen schwarzen BMW, und ich wusste sofort, wer hier eingetroffen war.
Ich kümmerte mich nicht mehr um Frank, sondern lief auf die Tür zu und riss sie auf.
Mein Blick wurde durch nichts verstellt. Ich schaute frei in den Park hinein.
Drei Personen hielten sich dort auf.
Der Stalker, Ellen Gabor – und Suko!
***
Suko hatte in seiner Laufbahn schon einiges erlebt und gesehen.
Aber es gab auch für ihn tatsächlich noch Überraschungen, und das erlebte er in diesem Augenblick.
Er hatte sich darauf eingestellt, normal von dieser Person angegriffen zu werden, doch dass sie sich als ein dämonisches Wesen entpuppte, damit hatte er nicht gerechnet.
Die verdammte Zunge war schnell, sehr schnell sogar. Sie schlug Suko wie ein Seil entgegen, das ihn auch getroffen und sich um seinen Hals gewickelt hätte, wäre es ihm nicht so schnell gelungen zu reagieren und abzutauchen.
So peitschte die Schlangenzunge an ihm vorbei, bevor sie noch den Boden erreichte.
Suko war erstaunt, zu was dieser Mann fähig war, den er überhaupt nicht so eingeschätzt hatte. Und er musste einsehen, dass es keine Zunge gewesen war, die da aus dem Rachen des Stalkers gefahren war, sondern ein selbstständiges Lebewesen, eine verdammte Schlange, die über den Boden ringelte und auf ihn Kurs nahm.
Wer war schneller?
Suko sprang zur Seite und hörte dabei das Lachen des Stalkers. Er hatte seinen Spaß, als er dem Schlangenkörper zuschaute, der sich blitzschnell durch das Laub bewegte und es zum Rascheln brachte.
Suko sah auch das Leuchten in den Augen des unheimlichen Mannes, dann musste er sich wieder um die Schlange kümmern. Sie war verdammt lang, und sie war verdammt schnell.
Es war ihm zunächst ein Rätsel gewesen, wie dieses Biest sich im Körper des Mannes halten konnte. Jetzt ging er davon aus, dass dieser Stalker ein Dämon war und zu einer bestimmten Sorte davon gehörte.
Er war eine Kreatur der Finsternis!
Dieser Begriff schoss dem Inspektor durch den Kopf. Es gab für ihn keine andere Lösung, und er wusste auch, dass diese Wesen nicht so einfach zu besiegen waren. Er war ihnen schon des Öfteren begegnet und wusste, dass sie hin und wieder ihre beiden Gesichter zeigten. Sie bestanden aus zwei verschiedenen Gestalten, die zu einer zusammengewachsen waren.
Die dämonische Gestalt konnte ein Schweinekopf, ein Monsterschädel und alles mögliche sein, das sich über das normale Gesicht schob, aber Suko wollte daran nicht denken und sich ablenken lassen.
Für ihn stellte sich die Frage, wie er die verdammte Schlange vernichten sollte?
Mit einer Kugel aus der Beretta?
Das Reptil war durch seine heftigen Bewegungen schwer zu treffen, und die geweihte Silberkugel hätte auch nicht ausgereicht, es für immer zu vernichten.
Aber Suko hatte die Dämonenpeitsche. Wenn es eine Waffe gab, die die Schlange vernichten konnte, dann sie.
Die Schlange war gefährlich nahe herangekommen, sodass Suko nichts anderes übrig blieb, als hinter einem Baustamm Deckung zu suchen. All seine Bewegungen waren schnell, aber nicht hektisch.
Der Stalker hatte ihn aus einer sicheren Entfernung her beobachtet.
Er lachte erneut, als Suko hinter dem Stamm verschwunden war.
»Du schaffst es nicht. Die Schlange ist schneller, die Schlange ist besser. Sie war schon immer die Siegerin…«
Suko schien es, als wären die Worte von dem dämonischen Tier gehört worden. Es war plötzlich wieder da, hatte sich unter dem dicken Laubteppich verborgen, doch jetzt schnellte es hoch, und Suko musste mit raschen Schritten vor der Schlange zurückweichen.
Aber er hatte inzwischen seine Dämonenpeitsche gezogen. Noch im Lauf führte er die Drehung durch. Drei Riemen rutschten aus der Öffnung, während Suko lief. Er war bewusst nicht mehr in Deckung geblieben, denn er wollte, dass der Stalker das Finale
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