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1392 - Der Verfolger

1392 - Der Verfolger

Titel: 1392 - Der Verfolger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Mörderischen Nachwuchs. [2]
    Sie waren Mutationen, Kreaturen, die zwar zum Teil irgendwie Menschen waren, zum Teil aber auch Tiere.
    So musste der Stalker mal eine Schlange gewesen sein, die sich auch von ihm lösen konnte, denn normalerweise steckte sie in ihm, doch er konnte sie auch aus seinem Maul entlassen.
    Die Schlange hatte mich auf diese Lösung gebracht. Ellen Gabor hatte nicht gewusst, was den Profikiller Taggert erwürgt hatte – eine Zunge oder eine Schlange. Es war beides gewesen, denn die Kreaturen der Finsternis hatten zwei Gestalten, die sich manchmal überlappten.
    Ich hatte kaum an die Schlange gedacht, da sah ich sie wieder. Sie glitt am Körper des Stalkers in die Höhe, der seine Arme ausgebreitet hatte und den Mund nun weit öffnete.
    Das Licht präsentierte uns ein abstoßendes und irgendwo auch faszinierendes Bild, denn die Schlange drängte sich mit dem Kopf zuerst in das weit geöffnete Maul des Stalkers. Das war abnormal und normal zugleich, denn sie gehörte zu ihm und war ein Teil von ihm.
    Ein normaler Mensch wäre bei diesem Vorgang erstickt. Nicht so der Stalker. Durch ruckartige Bewegungen und heftiges Schlucken half er sogar noch mit, dass sich die Schlange besser in seinen Körper drängen konnte und sie so intervallweise aus unseren Blicken verschwand.
    Hinter mir war Frank außer sich vor wilder Freude. »So etwas schafft nur der Teufel. Ja, er muss es sein. Er nimmt die Schlange! Er ist die Schlange! Und er wird auch seine Eva mitnehmen, denn auf sie hat er lange genug gewartet.«
    Ich fing an zu überlegen. Etwas musste den Stalker mit der Schauspielerin verbinden. Ich glaubte nicht daran, dass es dabei nur um ihr Aussehen ging. Da mussten noch andere Dinge mit eine Rolle spielen, und die wollte ich herausfinden.
    Noch war die Schlange nicht im Körper des Mannes verschwunden. Ein kleiner Rest schaute aus dem Mund hervor.
    Der Stalker legte den Kopf in den Nacken. Da sich das Ende der Schlange bewegte, sah es aus, als würde aus dem Mund noch ein zappelndes Fischende schauen. Er schluckte auch einige Male und hatte es dann geschafft, die Schlange verschwinden zu lassen.
    Welche Organe in seinem Körper steckten und ob es überhaupt welche gab, wusste ich nicht. Ich tendierte eher zur letzten Möglichkeit und war der Meinung, dass dieses Wesen nicht mehr als eine Hülle war.
    Ich zuckte zusammen, als ich den Druck der Mündung im Nacken spürte. Dann vernahm ich die zischelnde Stimme. »Er hat es geschafft, und ich werde es auch gleich schaffen, Sinclair.«
    »Sie wollen mich töten?«
    Er lachte mir ins Ohr. »Hast du dir vielleicht etwas anderes vorgestellt?«
    »Im Prinzip schon. Ich weiß nicht, ob dein Meister damit einverstanden ist, wenn du mich tötest.«
    »Keine Sorge, das wird er schon sein.«
    »Na ja…« Ich gab mich ganz locker und cool. »Vielleicht würde er mich gern selbst töten wollen.«
    »Nein, das nicht. Das auf keinen Fall. Ich werde dich töten, und tue das auch in seinem Namen.«
    All right, dieser Irre wollte töten, da hatte es keinen Sinn, ihn »bekehren« zu wollen. Noch schoss er nicht, denn er schaute ebenso wie ich zu, wie sich der Stalker bückte und die nackte Frau anhob.
    Ich sah praktisch eine klassische Szene vor mir, wie man sie schon so oft in entsprechenden Filmen gesehen hat. Der Böse schnappt sich die Schöne und nimmt sie auf seine Arme, um zu zeigen, dass sie ihm allein gehört.
    Dann drehte sich der Stalker herum, sodass ich jetzt auf seinen Rücken schaute.
    In diesen Momenten dachte ich an nichts mehr. Der Stalker und sein Opfer verschwanden aus meinem Blickfeld. Sie traten hinein in den dunklen Hintergrund, der von keiner Lichtquelle erhellt wurde.
    Es sah so aus, als würden die Schatten sie verschlingen.
    »Ja, das war es, was du sehen solltest, Sinclair. Jetzt sind wir allein, und ich werde…«
    Ich ließ Frank nicht ausreden. »Willst du nicht hinter deinem Herrn und Meister her?«
    »Später vielleicht. Jetzt halte ich hier die Stellung.«
    »Für wen?«
    »Für mich.«
    »Und was geschieht, wenn die anderen Patienten hier erscheinen?«, fragte ich. »Oder gibt es die gar nicht?«
    »Perfekt, Bulle, wirklich perfekt. Du hast nachgedacht. Gratuliere. Die Klinik gibt es zwar, aber keine Patienten oder Personal mehr. Sie war einfach nicht mehr zu unterhalten. Sie wurde zu teuer, und deshalb hat man sie aufgegeben. Noch immer steht sie zum Verkauf – mit allem, was sie beinhaltet. Für uns war dieser Ort wie geschaffen,

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