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1392 - Treffpunkt Y-Gate

Titel: 1392 - Treffpunkt Y-Gate Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bestenfalls aus, um sie nicht mutwillig zu zerstören.
    Grünblinkende Lampen und ein zusätzlicher Heulton zeigten eine bedingte Vorentwarnung an. Atlan verzichtete darauf, seiner Freude Ausdruck zu verleihen. In halb aufgerichteter Stellung, die Hände auf die Lehnen gestützt, zwang er den Körper zum Anhalten. Sein fragender Blick galt der neben ihm sitzenden Chef-Syntronikerin.
    Ihre Interpretation ließ nicht auf sich warten. Cynta hatte ein separates Rechenprogramm eingeleitet. „Abhub beendet. Vorsicht, keine verfrühte Begeisterung! Mehr schaffen die Reaktoren nicht. Der Rechner war gezwungen, den Vorgang nach einer Versetzung von nur null-Kommanullnullzwei Sekunden in die potentielle Zukunft abzubrechen."
    „Besser als nichts", hörte man Atlan sagen. „Was geschieht jetzt? Hängen wir in der Zeit?"
    „So ungefähr. Die Syntronik stabilisiert alle Systeme. Dafür reicht die Energie. Ich - oh, sehr gut, die Außenbordtemperatur nimmt ab. Wir waren auf zweitausend Grad gekommenen."
    „An Syntronik", unterbrach Tostans Stimme das Gespräch. „Klar bei Hypertrop. Zapfstrahl aufbauen, egal, was wir jetzt darstellen oder wo wir sind. Wir brauchen mehr Energie."
    „Äußerste Gefahrenstufe, Warnung!" beschied der Rechnerverbund sofort. „Auswertung ist negativ.
    Abwarten, bis Belastungsgrenze der Reaktoren ermittelt ist. Dringende Empfehlung!"
    Tostan schaute auffordernd zu den beiden Hyperdimphysikern hinüber. Pittenburg und Lombhe Massimo rechneten. Posy Poos, kurz vor dem Abhub in der Zentrale eingetroffen, schaltete sich in die Kommunikation ein. „Der Hypertrop beansprucht etwa fünfundachtzig Prozent der derzeit produzierten Arbeitsenergie. Das bedeutet, daß wir in die Normalzeit zurückfallen können. Ich kann nicht ermitteln, ob der Reststrom für die Stabilisierung des Labilfelds ausreicht. Daher will der Syntron vorerst die Reaktoren überprüfen."
    Ratber Tostan klammerte sich instinktiv an einem von Posy gebrauchten Begriff fest. Atlan, der den Terraner aufmerksam beobachtete, sah, wie er mit sich kämpfte. „Zurückfallen können? Können oder werden wir eintauchen? Wo liegt der X-Faktor? Syntronik ..."
    „Betriebsbereit, Skipper", dröhnte die Automatenstimme. „Alle Fakten überprüft. NU-Gasreaktoren werden hochgefahren. Vorerst keine Störfallabschaltung zu erwarten. Direktfluß-Verbund ist hergestellt.
    Bei beginnender Gravitraf-Flutung erfolgt Notabgabe ohne Sicherung direkt zu ATG-Konverter. Akute Bruchgefahr! Ausführungsbefehl wird nur mit Überrangsiegel akzeptiert. Kommandanten-Abdruck erforderlich!"
    Tostan zögerte nicht länger. Auf seinem Steuerpult glitt eine Schiebeklappe zurück. Eine blaßleuchtende Identifizierungsfläche wurde erkennbar.
    Er zerrte den Handschuh aus der druckfesten Manschette des TSS und preßte die Handfläche auf die Platte.
    Die Syntronik gab das Freizeichen. Erst jetzt war sie bereit, etwas zu tun, was ihre Sicherheitseinrichtungen normalerweise verboten. „Hypertrop aufbauen, Restaggregate nach Möglichkeit stabilisieren. Ich verantworte eher den Rücksturz als eine Zerstrahlung im äußersten Grenzbereich der Labilzone. Ausführung, Syntronik!"
    Atlan winkte beifällig. Wäre er der Kommandant gewesen, hätte er nicht anders gehandelt. Die von Tostan erwähnte Zerstrahlung war eine gefürchtete Unfallursache. Der noch instabile ATG-Schirm konnte warnungslos zum übergeordneten Krematorium werden.
    Die Besatzungsmitglieder wußten, welchem Risiko sie unterworfen waren. Aaron Silverman bereitete sich innerlich darauf vor, dem Fürsten des Feuers doch noch Auge in Auge gegenüberstehen zu müssen.
    Massimo dagegen nickte so zufrieden, als hätte er soeben die Vorräte der TS-CORDOBA geplündert. Er schien das Wagnis für vertretbar zu halten.
    Es blieb auch keine andere Wahl, als sich damit abzufinden. Die Umformer liefen mit Katastrophenleistung. Irgendwann mußten sie kurzschließen. Die Frage war, wann sie es taten! Die Materialgüte war extrem hochwertig, was aber nicht ausschloß, daß etwas zu Bruch ging.
    Es dauerte quälend lange, bis der Rechnerverbund die notwendige Ladung zum Aufbau des Hypertropzapfers hergestellt hatte. Das ATG-Feld begann zu flackern, aber noch erfüllte es seinen Dienst.
    Man war dem Feuersturm vorerst entkommen.
    Posy Poos rechnete mit drei Minuten Bordzeit in der kritischen Phase. Wenn bis dahin kein hyperenergetischer Fluß erreicht war, mußte man aufgeben. Dann warf sich die Frage auf, was man anschließend

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