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1396 - Die verborgene Welt

Titel: 1396 - Die verborgene Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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jagen, und wir wissen nicht, wie sich die Roboter dann verhalten werden."
    „Sie werden uns ausliefern", vermutete Narktor. „Damit wäre das Problem für sie gelöst."
    „Ich schätze, es ist Zeit für uns, von hier zu verschwinden", meinte Dao-Lin-H'ay nüchtern. „Wir sollten zusehen, daß wir einen anderen Weg zur Oberfläche finden, ehe es zu spät ist."
    „Nein", sagte Li-Nar überraschend. „Wir können den Weg nehmen, den wir gekommen sind. Wir werden für euch bürgen. Dann kann euch nichts geschehen."
    „Fallt bloß nicht auf sein Geschwätz herein", warnte Dao-Lin. „In Wirklichkeit will er uns verraten. Er überlegt bereits, wie hoch die Belohnung ausfallen wird, die er dafür kassieren kann." Li-Nar starrte Dao-Lin-H'ay entsetzt an. Er hatte offenbar noch nicht begriffen, daß die Kartanin eine Telepathin war. „Das ist nicht wahr!" stotterte er. „Jetzt überlegt er, wie er es anstellen kann, mir die Gurgel umzudrehen", erklärte Dao-Lin.
    Nikki Frickel winkte hastig ab, denn sie empfing gerade in diesem Augenblick eine Meldung von der SORONG. „Der Sender hat seine Tätigkeit eingestellt", berichtete Muron Feyerlinck aufgeregt. „Und das Schiff mit den Vennok ist in diesem Moment in der Nähe der Anlage gelandet."
    „Also haben die Toto Duga doch reagiert", murmelte Nikki Frickel nachdenklich. „Kein übler Schachzug, wenn man bedenkt, wie stur sie sonst sind! Aber ich fürchte, daß ihre Rechnung nicht aufgehen wird. Die Kartanin und ihre Helfer werden nicht darauf verzichten wollen, diesen verdächtigen Sender ein für allemal aus dem Verkehr zu ziehen."
    „Um den Sender mache ich mir keine Sorgen", meinte Narktor. „Aber um uns. Dao-Lin hat recht. Laß uns von hier verschwinden, solange noch Zeit ist."
    Diesmal war Nikki Frickel einverstanden.
     
    7.
     
    Sie verließen die Stadt keinen Augenblick zu früh. Es war offensichtlich, daß die Toto Duga auf die Vorgänge an der Oberfläche reagierten.
    Sie kamen zu Tausenden und Abertausenden aus den Gebäuden hervor. Die Straßen füllten sich, und über der Stadt herrschte ein wildes Gewimmel von Robotern, die in heller Aufregung herumkurvten.
    Von jenen Fremdlingen, die sich bereits mitten unter ihnen befanden, nahmen die Toto Duga anfangs erstaunlicherweise gar keine Notiz, und Nikki Frickel und ihre Begleiter glaubten bereits, daß es ihnen gelingen würde, sich unbemerkt davonzumachen. Aber dann - als sie den Ausgang der Höhle schon fast erreicht hatten - nahmen ein paar Dutzend Roboter Kurs auf sie, und plötzlich waren sie von Toto Duga umringt. „Wir müssen nach oben!" rief Ter-Kin aufgeregt. „Nur dort können wir Hilfe finden!"
    „Ihr vielleicht", murmelte Nikki mit einem Seitenblick auf Li-Nar. „Aber uns wird man in ein weit entferntes Gefängnis stecken. Ich habe keine Lust, vielleicht wochenlang in einer Zelle zu schmoren, bis es endlich gelingt, dieses Mißverständnis aufzuklären." Die Toto Duga sagten gar nichts. Sie umgaben die kleine Gruppe in einem engen, mehrfach gestaffelten Kreis, aber sie wirkten keineswegs aggressiv. Vielleicht waren sie einfach nur neugierig darauf, was die Eindringlinge nun unternehmen würden.
    Von der Stadt schwirrten weitere Roboter heran.
    Wido Helfrich legte demonstrativ die Hand auf die Waffe, aber Nikki Frickel schüttelte hastig den Kopf. „Warte", befahl sie. „Ich glaube nicht, daß sie uns aufhalten werden."
    Damit schwebte sie auf die dichten Reihen der Toto Duga zu, die der Gruppe den Weg versperrten.
    Die Roboter wichen zur Seite, und eine schmale Gasse entstand. Nikki Frickel schwebte als erste hindurch. Die anderen folgten ihr hastig.
    Zuerst schien es, als würden die Toto Duga sich damit zufriedengeben, den Abzug der Fremdlinge beobachtet zu haben, aber dann tat sich zur Linken eine Öffnung auf, und eine gewaltige Schar von Robotern quoll hervor und jagte hinter den Flüchtlingen her. Diejenigen, die weiter hinten im Gang gewartet hatten, schlossen sich dem Zug an. „Es sind Tausende", stellte Narktor nüchtern fest, nachdem er sich umgeblickt hatte. „Es wird schwer sein, unter diesen Umständen ein Versteck zu finden."
    „Abwarten!" murmelte Nikki und steuerte durch den Antigravschacht nach oben.
    Die Roboter folgten ihnen unbeirrbar. „Nicht da hinein!" rief Wido Helfrich erschrocken, als Nikki eine Etage höher ausgerechnet jenen Stollen wählte, von dem sie wußten, daß er eine Sackgasse bildete.
    Nikki Frickel kümmerte sich nicht um ihn, sondern flog

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