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1396 - Die verborgene Welt

Titel: 1396 - Die verborgene Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hingehört."
    „Aber oben warten Feinde auf uns. Wir sind vor ihnen geflohen und auf diese Weise in eure Höhlenwelt geraten."
    „Feinde?"
    „Gewiß. Sie wollten uns gefangennehmen, und sie haben sogar auf uns geschossen."
    „Ich bin über die Vorgänge in der Umgebung des Senders informiert", behauptete der Roboter. „Zweifellos handelte es sich um ein Täuschungsmanöver. Dort oben befinden sich nur Kartanin. Ich sehe, daß drei Angehörige dieses Volkes bei euch sind."
    Nikki Frickel seufzte, denn diese Verhandlung drohte schwierig zu werden. „Der Schein trügt", sagte sie langsam und deutlich. „Dies dort ist Dao-Lin-H'ay. Sie ist zwar eine Kartanin, aber sie stammt nicht aus Hangay, sondern aus Ardustaar - das ist eine Galaxis in Meekorah.
    Die beiden anderen sind Gefangene."
    „Sie sehen nicht wie Gefangene aus", bemerkte der Roboter. „Sollen wir sie etwa gefesselt und geknebelt mit uns herumschleppen? Das wäre doch viel zu mühsam."
    Der Toto Duga musterte die drei Kartanin lange Zeit. „Gut", sagte er schließlich. „Ich erkenne Unterschiede zwischen Dao-Lin-H'ay und den beiden anderen, und ich will euch daher in diesem Punkt glauben. Aber wer seid ihr?"
    „Wir stammen ebenfalls aus Meekorah."
    „Beweise es!"
    Nikki Frickel warf hilfesuchende Blicke um sich. Wido Helfrich und der Springer zuckten ratlos mit den Schultern. Dao-Lin gab mit einer versteckten Geste die Empfehlung, den Roboter schleunigst zu überrumpeln und dann das Weite zu suchen.
    Aber Nikki Frickel hatte plötzlich eine bessere Idee. „Ihr sprecht Sothalk", sagte sie, indem sie sich dieser Sprache bediente. „Wer hat euch das gelehrt?
    Wessen kleine Kinder seid ihr eigentlich? Wie seid ihr zu diesem Namen gekommen?"
    Der Toto Duga stutzte. „Was habt ihr mit ESTARTU zu tun?" hakte Nikki nach. „Wir sind viele und dennoch einsam", antwortete er mechanisch. „Aber die Zeit der Reife ist nahe."
    Er verstummte und sah - allem Anschein nach sehr nachdenklich - vor sich hin. Nikki gab den anderen ein Zeichen zu schweigen, denn sie wollte dem Roboter Zeit lassen. Der Toto Duga schien das jedoch falsch zu verstehen, denn die Pause dehnte sich ins schier Endlose, und der Roboter rückte und rührte sich nicht. „Sage uns, welchen Weg wir nehmen müssen, um in die Stadt zurückzukommen", bat Nikki Frickel schließlich.
    Der Roboter zuckte regelrecht zusammen. „Stadt?" fragte er. „O ja, ich weiß, was ihr meint. Nun, das ist keine Schwierigkeit, aber ..."
    „Der hat Ladehemmungen", meinte Narktor, als der Roboter abermals verstummte. „Wir sollten es auf eigene Faust versuchen."
    Aber Nikki Frickel hatte keine Lust, in dieser verwirrenden Höhlenwelt herumzuirren. Sie mochten Tage brauchen, bis sie den Rückweg fanden, wenn sie es auf eigene Faust versuchten. So viel Zeit hatten sie nicht.
    Der Roboter hob sich plötzlich ein wenig vom Boden. „Folgt mir!" befahl er, während er davonschwebte. „Na also", murmelte Nikki zufrieden. „Man muß nur ein bißchen Geduld haben."
    Ein paar Sekunden später sanken sie durch den Boden der Halle. Die Höhlenstadt lag unter ihnen.
    Als sie sich nach dem Toto Duga umsahen, war die Maschine verschwunden.
     
    *
     
    In einem Park machten sie Rast und hielten Kriegsrat. Die Frist war fast verstrichen, die von den Kartanin herbeigerufene Verstärkung mußte in Kürze eintreffen, aber noch hatten sie ein wenig Zeit. „Wir sollten uns hier noch etwas umsehen", meinte Narktor, und Wido Helfrich stimmte ihm zu. „Ich bin sicher, daß es noch Hunderte solcher Höhlen gibt. Wir müssen diese Chance nutzen. Wer weiß, ob noch einmal jemand eine so gute Gelegenheit findet, hier unten herumzuschnüffeln."
    Die beiden Hangay-Kartanin waren ganz anderer Ansicht, aber sie beschränkten sich darauf, wütende Grimassen zu schneiden.
    Ein Roboter kam vorbeispaziert. Er schien kein festes Ziel zu haben, was natürlich bei einem gewöhnlichen Roboter ein Ding der Unmöglichkeit gewesen wäre. Bei den Toto Duga war man indessen schon an mancherlei gewöhnt. „He, du!" rief Narktor. „Komm her!"
    Der Roboter gehorchte. „Erzähl uns etwas über die Stadt und ihre Bewohner", bat Narktor. „Wer sind die Toto Duga? Woher kommen sie? Welche Pläne verfolgen sie?"
    Der Roboter blieb vor dem Springer stehen, als müsse er über dessen Frage zunächst einmal gründlich nachdenken. Das dauerte seine Zeit, und so harrten sie gespannt der Dinge, die sie hören würden. „Wir sind viele und dennoch einsam,

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