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1396 - Die verborgene Welt

Titel: 1396 - Die verborgene Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bis in die Unendlichkeit zu reichen. Sie standen in dieser schier unglaublichen Höhle, gefangen von den künstlichen Sternen am ebenso künstlichen Firmament und deren Spiegelbildern im glasklaren, scheinbar durchsichtigen Boden.
    Wie sollten diese Raumschiffe je der Umklammerung dieser Höhle entrinnen? „Dort oben sehen Sie den Schleusenschacht", verkündete das Faß, als hätte es eine religiöse Botschaft zu verkünden. „Er ist groß genug, um alle Schiffe binnen Sekunden aus dieser Halle zu entlassen."
    Sie starrten nach oben und sahen die künstlichen Sterne erlöschen. Aber wahrscheinlich erloschen sie in Wirklichkeit gar nicht. Wahrscheinlich drehten sie sich nur und enthüllten so mit ihrem Licht das, was sie bisher verborgen hatten. „O mein Gott!" flüsterte Nikki Frickel, denn dort oben hockten Millionen von Benguel mehr oder weniger untätig herum und warteten auf das, was sie unter der Zeit der Reife verstanden.
    Die Schleuse war fast so gewaltig wie diese Höhle voller Raumschiffe. Wenn sie sich öffnete, würde ein riesiges Loch in der Oberfläche von Narna klaffen. „Ihr werdet doch hoffentlich die Benguel warnen, bevor ihr die Schiffe startet?" fragte Nikki Frickel entsetzt.
    Das Faß ging nicht darauf ein. „So, das war's", sagte es geschäftig. „Dies ist das Ende unserer Führung. Ich hoffe, es hat Ihnen gefallen. Bitte beehren Sie uns wieder. Bitte dort entlang, und immer einer nach dem anderen. Nicht drängeln, immer schön im Fluß bleiben, nur keine Knoten bilden. Gehen Sie, gehen Sie. Nun gehen Sie doch endlich!"
     
    6.
     
    Ein Loch tat sich vor ihnen im spiegelblanken Boden auf, aber sie konnten nicht erkennen, was darunter lag. Dennoch benutzten sie den Ausgang bereitwillig, und sie glaubten fest daran, daß sie in die Stadt gelangen würden. Sie hatten schließlich die Ausmaße der gewaltigen Stadthöhle einigermaßen im Kopf, und sie waren in der Halle der Raumschiffe nicht weit genug gegangen, um über die Stadt hinauszukommen.
    Dennoch landeten sie an einem ihnen völlig unbekannten Ort, und allmählich erwachte in ihnen der Verdacht, daß es mit diesen merkwürdigen Durchgängen eine besondere Bewandtnis haben mußte.
    Sie sanken auf den Boden einer riesigen Halle hinab. Die Halle war hell erleuchtet. Unzählige Maschinen vollführten ein wildes Getöse. Es roch nach Schmieröl und heißem Metall. Ein schier unüberschaubares Gewirr von Brücken, Treppen und Stegen führte zwischen den Maschinen hindurch und über sie hinweg.
    Roboter eilten hin und her und waren offenbar sehr beschäftigt. „Betreten verboten!" sagte ein Toto Duga, der unvermittelt vor Nikki Frickel und ihren Begleitern auftauchte. „Verzeihung, kannst du uns vielleicht sagen ...", hob Nikki Frickel an.
    Aber der Roboter hörte gar nicht erst zu. „Zutritt für Unbefugte streng untersagt!" erklärte er. „Gut", sagte Nikki. „Erkläre uns, wie wir hier rauskommen, und du siehst uns nie wieder."
    „Absolutes Besuchsverbot!"
    „Schon gut, schon gut, wir haben verstanden, aber ..."
    „Also - hinaus mit euch!"
    „Gut. Wohin sollen wir gehen?"
    „Zuwiderhandlungen werden bestraft."
    „Bei dem ist eine Schraube locker!" behauptete Wido Helfrich.
    Der Roboter drehte sich langsam im Kreis. Er schien nicht recht zu wissen, was er mit den ungebetenen Gästen anfangen sollte. „Du mußt uns den Weg zeigen", sagte Nikki Frickel eindringlich. „Sonst können wir diese Halle nicht verlassen!"
    Der Toto Duga dachte geraume Zeit darüber nach, dann gab er sich einen Ruck. „Kommt mit!" befahl er und schwebte davon.
    Er brachte sie jedoch nicht zu irgendeinem Ausgang, sondern zu einem anderen Roboter, der die Fremdlinge mit seinen Sehzellen musterte und es dabei trotz fehlender Mimik fertigbrachte, äußerst skeptisch auszusehen. „Eindringlinge", berichtete der erste Roboter lakonisch und machte sich davon. Wahrscheinlich war er froh darüber, daß er dieses Problem los war. „Paß mal auf", sagte Nikki Frickel ärgerlich zu dem zweiten Roboter. Ihre Geduld ging allmählich zu Ende, denn sie hatte sich diesen Streifzug durch die Unterwelt von Narna etwas anders vorgestellt. „Wir kommen aus der Stadt, und wir möchten dorthin zurückkehren. Wenn du uns sagst..."
    „Ihr kommt nicht aus der Stadt", wurde sie von dem Toto Duga unterbrochen. „Sondern von der Oberfläche. Niemand hat euch darum gebeten, zu uns herabzukommen. Ich werde dafür sorgen, daß man euch dorthin zurückbringt, wo ihr

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