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1397 - Der Sänger und die Mörder

Titel: 1397 - Der Sänger und die Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Spiegel des Feuers, und damit Afu-Metem, gegeben hatte ...
    Zweihundertachtunddreißig Hauri mußten dann nicht sterben. Nein! dachte er, das war kein Argument, denn ihr Leben war nicht mehr als eine Gabe des Herrn Heptamer. Sie konnte gewährt und genommen werden. Deshalb kam es nur darauf an, dieses Leben sinnvoll zu verbringen, dann würden sie auch nach dem Tod Aufnahme im Land Shamuu finden.
    Poster beschloß, alles zu riskieren. „Wir fliegen weiter!" entschied er kurz entschlossen. „Gleich, wie viele Mängel diese Schiffstechnologie haben mag, wir können keine Rücksicht darauf nehmen. Berechnet einen Kurs."
    Die Computer bewältigten ihre Aufgabe in Sekundenschnelle. In gemeinsamer Anstrengung brachte die Pilotenmannschaft die ARTHYMON in den Linearraum. Zunächst schien es, als verhalte sich das Schiff widerstandsfähig genug, als erfüllten alle Gerätschaften die Anforderungen, die man eigentlich stellen mußte. Aber sie hatten es mit einer Hybridkonstruktion zu tun. Man hatte Hauri-Technik und Juatafu-Technik miteinander gekreuzt und ein schlechtes Ergebnis erhalten.
    Neuerlich erschütterten Vibrationen das Material. Die Alarmmeldungen erregten Poster tol Jhiakks Besorgnis, allerdings kam es nicht annähernd so schlimm wie beim erstenmal. Nach drei Stunden extrem langsamem Überlichtflug hatten sie die Sturmzone hinter sich gelassen, und er ordnete einen letzten kurzen Stopp an. Die ARTHYMON fiel nur wenige Lichtjahre vom berechneten Austrittspunkt in den Normalraum zurück.
    In der Nähe der Flotte, mit der die beiden Imagos sich auf Hangay zubewegten, hatte der Spiegel des Feuers Spionschiffe postieren lassen; nun trafen von dort aus verschlüsselte Daten ein. Poster erfuhr, daß die anderen noch achttausend Lichtjahre von der Grenze zum letzten Viertel der Galaxis entfernt waren.
    Es würde reichen! Sie würden den Auftrag mit etwas Glück noch erfüllen. „Berechnet den neuen Kurs!" befahl er. „Ich will ein präzises Manöver, das uns nahe an die Zielposition heranbringt."
    Wiederum dauerte es nur wenige Sekunden. Das Schiff nahm Fahrt auf und erreichte drei Viertel der Lichtgeschwindigkeit. Bevor das Eintauchmanöver noch begann, erfaßten die Orter ein Objekt, das nahebei aus dem Hyperraum fiel. Es war die OMFAR. Der Kommandant des anderen Schiffes erstattete über seinen Flug durch die Sturmzone Bericht und meldete sich zu ebenfalls neunzig Prozent einsatzklar.
    Poster sah ein gutes Zeichen darin - nun waren sie wieder zu zweit.
    Beide Pilotenteams stimmten ihre Kursdaten aufeinander ab. „Und nun die letzte Etappe." Poster hatte viel Mühe, während der folgenden acht Stunden Flugzeit die Nerven zu behalten. Er spürte an sich selbst ein Phänomen, das unter Hauri kaum anzutreffen war und mit dem deshalb niemand gerechnet hatte. In seinen Gliedern war dieser unbändige Bewegungsdrang, dem er aufgrund der Enge nicht nachgeben konnte. Manchmal rückten in seiner Vorstellung die Wände zusammen.
    Er hatte Platzangst. Hätten die Piloten und Techniker innerhalb der hermetisch abgeschlossenen Zentralkapsel etwas gemerkt, sie hätten ihn unverzüglich seiner Funktion enthoben. Deshalb mußte sich Poster zusammennehmen; keiner der anderen war imstande, die Aufgabe wie er zu Ende zu bringen. „In wenigen Minuten tauchen wir in den Normalraum", meldete einer der Piloten.
    Poster bereitete sich innerlich darauf vor. Er entnahm dem Vorratsbehälter eine Portion Ponaa, aß zum Abschluß etwas trockenes Urkhiitu und behielt die Schirme im Auge. „Jetzt!"
    Es war soweit. Die ARTHYMON beendete ihre Überlichtetappe knapp achttausend Lichtjahre entfernt vom Halo der Galaxis Maghruu Maghaa, die die anderen Hangay nannten. Ganz in der Nähe wiesen die Orter eine riesige Flotte aus, und Poster entnahm den Anzeigen, daß ihre Zahl sich seit dem Abflug vom Nachod as Qoor nur geringfügig erhöht hatte. Noch immer waren es 100.000 Flügelschiffe der Juatafu, 50.000 benguelische Kleinschiffe und dreißig Konglomeratraumer, deren kleinstes 10.000, deren größtes wiederum 100.000 Einheiten umfaßte. Alles in allem eine riesige Menge, überlegte der Hauri in plötzlicher Ruhe, sie würden kaum auffallen in dem Gewimmel. „Fahr das Begrüßungsprogramm ab", sagte er.
    Einer der Techniker neben ihm berührte die entsprechende Sensortaste, und die Syntronik der Kommandokapsel gab eine vorbereitete Botschaft ins Funkgerät. Sie begrüßten wie alle ihre „Artgenossen" Imago und baten um Erlaubnis, in ihrer

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