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1397 - Der Sänger und die Mörder

Titel: 1397 - Der Sänger und die Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Akonin.„Wir riskieren es", entschied er. „Nähere dich vorsichtig, alle Ortungsergebnisse von Belang sollen auf die Monitoren gelegt werden."
    Die Kapsel nahm fast gemächlich wieder Fahrt auf. Jitra stand günstig, sie mußten nicht mit einer weiteren Überlichtetappe näher ans Ziel heran. Eine halbe Stunde später stand fest, daß sich auch auf Jitra ein haurisches Wachfort befand, doch es gab keinerlei Lebenszeichen von sich. Vielleicht war es inaktiv, überlegte Atlan. Wenn man bedachte, wie lange ESTARTU nun schon als verschwunden galt - seit mehr als fünfzigtausend Jahren -, durfte die Tatsache nicht verwundern. Nur die wenigsten Anlagen überstanden eine solche Zeitspanne unbeschadet. Außerdem schloß der Arkonide, daß der Sender innerhalb der letzten fünfzigtausend Jahre nicht in Betrieb gewesen war; er wußte keinen anderen Grund, weshalb die Hauri das Fort hätten vergessen sollen. Denn das war offenbar der Fall. Inzwischen waren sie mit Sicherheit in Schußweite, und das Fort zeigte nach wie vor keinerlei Regung. „NARU, wir landen beim Sender. Das Fort soll uns vorerst nicht mehr interessieren. Bleibe allerdings in Abwehrbereitschaft."
    „Wie ihr wollt."
    Mit geringer Geschwindigkeit sank die Kapsel auf die Wüsten Jitras nieder. Sie hielten auf ein langgestrecktes, flachgeschliffenes Gebirge nahe am Äquator zu, das nur mehr um wenige hundert Meter über die Sandebenen hinausragte.
    Die Peilung wies den Sender genau am Rand der äußeren Hügel aus. Die NARU verhielt noch ein paar Minuten reglos in fünfzig Metern Höhe, dann landete die Kapsel am Fuß eines massiven, niedrigen Plateaus. „Wir haben keine Zeit zu verlieren." Iruna legte trotz ihrer körperlichen Widerstandsfähigkeit einen Schutzanzug an. Atlan ließ sie dabei keine Sekunde aus den Augen. Er selbst trug seine Netzkombination und konnte es sich daher leisten, ihren Anblick zu bewundern. „Bist du soweit?" fragte sie mit deutlicher Ironie in der Stimme. „Sicher."
    Die Luft draußen verschlug ihm fast den Atem. Bei niedriger Luftfeuchtigkeit maßen die Sensoren seines Anzugs fast fünfzig Grad Hitze. Nun, da sie die Kapsel verlassen hatten, bemerkte Atlan am Boden niedrige, vertrocknete Pflanzen, die wie ein dünnes Netzwerk das Plateau umgaben. Offenbar fanden sie hier ausreichende Lebensbedingungen.
    Iruna trug einen kleinen Psi-Orter, dessen Ausschlag ihnen die genaue Richtung zum Sender wies. „Es muß da drüben sein, hundert Meter um die Felsen herum."
    Insgeheim rechnete Atlan ständig mit einem Angriff des scheinbar ausgefallenen Wachforts, doch nichts geschah; sie legten unbehelligt den Weg zurück, den ihnen der Psi-Orter wies. Zwei Minuten später stand fest, daß sie so einfach nicht an den Sender herankommen würden. Das Gerät mußte sich im Innern des flachen Felsmassivs befinden.
    Hast du es etwa anders erwartet? fragte der Logiksektor. Wo würdest du einen wichtigen Sender aufbauen - im Freien? „So können wir nicht weitermachen", wandte sich der Arkonide an Iruna. „Wir müssen systematisch nach einem Zugang suchen. Was meinst du?"
    „Gut." Die Akonin schaute suchend um sich und entschied: „Ich gehe nach links, du suchst den Weg ab, den wir gekommen sind. Vielleicht finden wir einen Hinweis."
    Atlan nahm ihre Entscheidung als vernünftig hin. Eigentlich hatte er sich von NARU Hilfe erwartet; allerdings hätte die Kapsel längst von sich aus gesprochen, wäre sie dazu imstande gewesen. Sorgfältig überprüfte er jeden Spalt und jede sichtbare Ritze, einmal kletterte er sogar bis in zehn Meter Höhe, um von dort einen Überhang einzusehen. Vergeblich, es gab zu viele Möglichkeiten der Tarnung. „Atlan!"
    Er sprang von einem halbverwitterten Steinbrocken zu Boden und lief in Irunas Richtung. Die Frau winkte heftig und starrte dabei auf eine Stelle in der Felswand, die der Arkonide nicht erkennen konnte.
    Bild 2 „Ich habe etwas gefunden!" rief sie.
    Neben ihr blieb er stehen und sah, was Iruna meinte. Ein ovaler, feiner Spalt im Stein zeigte den Zugang zum Sender an. Es war ein Schott, dachte Atlan, eindeutig, und auf der Oberfläche des Eingangs prangte das Dreieckssymbol der ESTARTU. „Was unternehmen wir jetzt?" überlegte Iruna laut. „Sollen wir die Anlage untersuchen?"
    „Auf jeden Fall." Atlan trat vor und wollte mit den Händen die Umgebung des Schotts nach einem Öffnungsmechanismus abtasten. Doch er kam nicht dazu. „Nicht berühren!" rief NARU per Funkverbindung dazwischen.
    Der

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