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14 - Geheimagent Lennet und der Scheintote

14 - Geheimagent Lennet und der Scheintote

Titel: 14 - Geheimagent Lennet und der Scheintote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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mehr viel tun, vielleicht aber für euch und für Brasiliens Ansehen… Ich habe eine Idee! Das müßte funktionieren!«
    Zehn Minuten später erschien der junge Botschaftsattache, Monsieur Gaston de Pontamadour in dem länglichen Salon. In perfektem Portugiesisch wandte er sich an die Freunde und Bewunderer des unvergleichlichen Julio und erklärte ihnen folgendes: Vor seinem Tod hatte Julio dem brasilianischen Bildhauer Raimundo Varney Montenegro da Silva Montalvao Torres Modell gestanden, einem jungen Künstler, dem eine glänzende Karriere offenstand. Montenegro wollte eine Marmorstatue schaffen, hatte aber vorläufig nur ein Wachsmodell angefertigt, ein wahres Meisterwerk, das das Museum für moderne Kunst für eine hohe Summe erwerben wollte. Bevor er sich an die Arbeit an dem Marmormodell machen wollte, willigte er ein, die Wachsfigur der Öffentlichkeit zu präsentieren als eine letzte Geste für seinen Freund, den unvergleichlichen Sänger Julio. Die Präsentation sollte heute abend um zehn Uhr im Park des Museums für moderne Kunst stattfinden, und jeder sollte sich so schnell wie möglich dorthin begeben.
    Trotzdem erklärten einige hundert Jugendliche, sie würden nicht vorher gehen, bevor ihnen nicht der Botschafter persönlich zugesichert hätte, daß Julio in Brasilien beerdigt würde. Neuerlicher Kriegsrat.
    »Ich bin mit meinem Latein am Ende«, stöhnte  Pontamadour.
    »Ich nicht«, sagte Raimundo.
    »Warum nicht?«
    »Weil ich noch nie Latein gehabt habe!« Es mußte eine Lösung gefunden werden. Der Zylinder im Keller sandte seine Strahlen aus. Er mußte in einen Bleibehälter. Zur Sicherheit aller. »Ich weiß, was wir machen!« Lennet sprang plötzlich auf und griff nach dem Hörer.

Die Königin des Tages
    Es war halb zehn Uhr abends. Die Wachsoldaten gähnten verstohlen. Die hartnäckigen Fans kampierten in den Salons. Plötzlich ging ein Murmeln durch die Reihen.
    »Die Königin von Rio! Regina de Caravelas! Julio hat sie geliebt! Sie wollten zusammen abreisen! Sie wollten heiraten…!«
    Regina, in schwarze Spitzen gekleidet wie eine Witwe, trat nach vorn. Pontamadour in einem schwarzen und Raimundo in einem weißen Anzug begleiteten sie. Die Fans erhoben sich, als Regina eintrat. Sie ging zum Sarg und legte einen Strauß weiße Rosen nieder. Dann beugte sie sich hinunter und küßte die Wachsfigur auf die Stirn.
    Ihr Gesicht verriet keine Erregung, aber man spürte, wie erschüttert sie war. Kein Wunder: Sie hatte eingewilligt, den Franzosen einen Dienst zu erweisen, aber gleichzeitig begrub sie ihre eigenen Hoffnungen.
    »Schließt den Sarg jetzt!«
    Regina wandte sich an die Anwesenden. »Julio kam aus Frankreich zu uns«, sagte sie leise, aber deutlich. »Er geht nach Frankreich zurück, wo er, dessen bin ich sicher, mit allem Respekt empfangen wird. Wir wollen ihn nun ein letztes Mal vor der unsterblichen Hülle, die ihm der große Bildhauer Raimundo Montenegro verliehen hat, grüßen.«
    Regina drehte sich um und ging zur Tür. Sie trug so viel natürliche Würde zur Schau, daß die Fans ihr folgten. Wo Regina war, war Julio. Fünf Minuten später war das Haus leer.
    Während Pontamadour Regina und Ray in seinem Lotus zum Museum fuhr, kam Lennet wieder in das Zimmer des FND.
    »Ihr beiden zieht diese Schutzanzüge an«, sagte er zu den Wachsoldaten. »Jetzt in den Keller hinunter. Folgt mir.«
    Die beiden holten den Zylinder aus dem Keller.
    »Schraubt den Sarg auf. Nehmt die Figur heraus. Legt den Zylinder dafür hinein. Schraubt wieder zu. Tragt den Sarg zu dem Lieferwagen hinunter, der dort wartet! Prima! Das geht ja wirklich schnell.«
    Der Sarg wurde in den Lieferwagen geschoben. Lennet sprang neben dem Fahrer auf den Sitz. »Danke!« rief er zum Fenster hinaus und zum Fahrer gewandt: »Zum Flugplatz!«
    Am Flugplatz wartete ein brasilianischer Beamter auf den Lieferwagen; er hatte strikte Order, den Sarg so schnell wie möglich in das nächste Flugzeug nach Frankreich zu bringen. Trotzdem war er überrascht, als er die Adresse auf dem Mahagonideckel las: »Hauptmann Montferrand. Sieh mal an, Julio hatte einen Soldaten als Vater. Das hätte ich nicht gedacht!«

    »Sieh mal an, der Sänger hatte einen Soldaten als Vater!« staunte der Beamte Zehn Minuten später startete die Maschine mit dem Segen der brasilianischen Regierung, die froh war, diese unbequeme Leiche vom Hals zu haben.
    Lennet stieg wieder in den Lieferwagen. »Zum Museum! Ich hoffe, ich komme nicht

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