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14 Tante Dimity und der gefährliche Drache (Aunt Dimity Slays the Dragon)

14 Tante Dimity und der gefährliche Drache (Aunt Dimity Slays the Dragon)

Titel: 14 Tante Dimity und der gefährliche Drache (Aunt Dimity Slays the Dragon) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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beruhigte. Zwischen dem langen Gras wuchsen Wildblumen, die die Luft mit zarten, süßlichen Wohlgerüchen erfüllten. In den Bäumen zwitscherten Vögel.
    »Er ist wunderbar«, sagte ich. »Ist das dein geheimer Ort?«
    »Unser geheimer Ort, von jetzt an«, sagte er.
    »Wenn der Bishop’s Wood weiter entfernt von Finch läge, würde ich dir zustimmen. Aber ich vermute, dass die meisten meiner Nachbarn schon an diesem Platz gepicknickt haben. Zum Beispiel weiß ich, dass Miranda Morrow in diesem Wald Kräuter sammelt.«
    »Dann müssen wir einfach so tun, als wäre er geheim. Wir tun so, als wären wir die ersten Menschen, die ihren Fuß hierhergesetzt haben. Wir werden Adam und Eva vom Bishop’s Wood sein.«
    »Wenn ich eine Schlange sehe, bin ich hier weg«, erklärte ich.
    Jinks stellte stöhnend den Picknickkorb auf die Erde und legte eine Hand ins Kreuz. Ich befahl ihm, sich auf einen umgefallenen Baum zu setzen und mir die schweren Arbeiten zu überlassen. Während er mit den Knöcheln seine schmerzenden Muskeln massierte, breitete ich die Decke auf dem Gras aus und packte die Köstlichkeiten aus, die Jinks aus dem Camp mitgebracht hatte: kalte Hühnerbrust, dunkelrote Erdbeeren, getrocknete Feigen, Honigkuchen, einen runden Brotlaib, ein großzügiges Stück Cheddarkäse und eine Flasche Riesling.
    »Der Wein stammt aus meinem eigenen Keller«, verkündete er und ließ sich behutsam auf die Decke sinken. »Glaub mir, man kann der Zecherei mit Dunkelbier überdrüssig werden.« Er entkorkte die Flasche mit einem Korkenzieher, füllte zwei Plastikgläser mit Wein und reicht mir eines. »Einen Toast, Mylady?«
    »Auf König Wilfred«, sagte ich und hob das Glas. »Lang möge er herrschen.«
    »Auf den König«, sagte Jinks. Er stieß mit mir an und stellte sein Glas dann neben sich, um sich von der Hühnerbrust zu bedienen. Während er kaute, ließ er seine grünen Augen ein gutes Stück unterhalb meines Kinns wandern. »Ich hatte ganz versäumt, dich zu deinem Gewand zu beglückwünschen. Es steht dir ausnehmend gut.«
    »Danke«, sagte ich ohne eine Spur Verlegenheit. Jinks arbeitete schon so lange bei Mittelalterfesten, dass er den Anblick von historischen Kleidern wie meinem gewohnt war. »Ich wollte mich eigentlich als Hofdame verkleiden, aber meine Schneiderin hatte nicht genügend Zeit, mir ein aufwendiges Gewand zu nähen, und deshalb gehe ich eben als Bauernmädchen.«
    »Hofdamen sind öde«, sagte er abschätzig. »Als Bauernmädchen bist du besser dran. Vielleicht mit weniger Würde ausgestattet, aber bestimmt mit mehr Freiheiten, und ich wüsste, was ich vorziehen würde. In die Rolle der Bauernmädchen schlüpfen meistens die vollbusigen Mitglieder unserer Truppe, aber nicht immer. Und, wie man an deinem Beispiel so schön sehen kann, lassen sich mit einem gut sitzenden Mieder wunderbare Effekte erzielen.«
    »Es ist nicht schlecht«, sagte ich und ließ den Blick verstohlen an mir herabwandern. »Bill hat mein Gewand noch nicht gesehen, aber ich denke, er wird es mögen.«
    »Falls nicht, ist er ein größerer Narr als ich.« Jinks schaute einen Moment abwesend auf den Boden, dann blickte er wieder hoch, um mit seiner Analyse meines Aufzugs fortzufahren. »Historisch gesehen solltest du dein Haar nicht kurz tragen – sogar Nonnen hatten im Mittelalter langes Haar –, aber deine Locken sind einfach wunderbar, also lassen wir es durchgehen. Außerdem hast du einen alten Rennie-Trick benutzt …«
    »Rennie?«, unterbrach ich ihn.
    »Als Rennie bezeichnet man einen Hardcore-Renfest-Teilnehmer«, übersetzte er. »Einer, der jahraus, jahrein von einem Mittelalterfest zum nächsten reist, für den es eher eine Lebensart ist als ein Hobby. Du bist eine weltliche Besucherin, eine Außenstehende, Teil des Publikums, aber tatsächlich käme niemand auf die Idee, wenn er dich in diesem Aufzug sieht. In deinem Fall besteht der klassische Rennie-Trick darin, dass du dein kurzes Haar unter einer Haube verbirgst, und damit hast du genau die richtige Entscheidung getroffen.«
    »Das ist das Verdienst meiner Schneiderin. Sie hat das Kostüm entworfen.«
    »Aber du bringst es so wunderbar zur Geltung.«
    »Genug«, sagte ich und drohte ihm mit einer Hühnchenkeule. »Ich bin froh, zu wissen, dass dir mein Kostüm gefällt, und bin mir bewusst, dass Komplimente zu deiner Rolle gehören, aber dein Maß an Schmeicheleien gegenüber einer verheirateten Frau ist hiermit ausgeschöpft.«
    »Gibt es denn ein Maß

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