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14 Tante Dimity und der gefährliche Drache (Aunt Dimity Slays the Dragon)

14 Tante Dimity und der gefährliche Drache (Aunt Dimity Slays the Dragon)

Titel: 14 Tante Dimity und der gefährliche Drache (Aunt Dimity Slays the Dragon) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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würde auf taube Ohren stoßen, und Eure Fäuste auf ziemlich dicke Schädel«, sagte er mit anziehendem Grinsen. »Bitte erlaubt mir, mich für sie zu entschuldigen. Sie werden Euch nicht wieder belästigen.«
    »Entschuldigung angenommen. Wenn Sie mich nun Ihrerseits entschuldigen würden …«
    »Nur noch einen Moment, bitte. Ich glaube, wir sind uns noch nicht vorgestellt worden.« Er stellte einen Fuß seitlich ausgestreckt nach vorn und versank in einer tiefen Verbeugung. »Sir Jacques de Poitiers, zu Euren Diensten.«
    »Madame de Bergère«, sagte ich und knickste höflich. Ich hatte nicht vorgehabt, mir einen Rennie-Namen zuzulegen, war jedoch froh, dass mir spontan ein passender eingefallen war. »Bergère« war das französische Wort für Shepherdess – Schäferin –, und mehr wollte ich dem Drachenritter nicht von meinem wahren Namen verraten. »Freut mich, Ihre Bekanntschaft zu machen. Aber nun muss ich wirklich …«
    »Warum sind wir uns nicht schon früher begegnet, Mistress?«
    Ich zuckte die Schultern. »Reine Glückssache, nehme ich an.«
    »Aber, aber«, sagte der Ritter in neckend tadelndem Ton. »Ihr dürft nicht böse mit mir sein, weil meine Männer sich so unritterlich benahmen. Im Gegensatz zu ihnen weiß ich, wie man eine Dame behandelt.«
    Er machte einen Schritt auf mich zu, und der Bierdunst, den er ausströmte, war stark genug, um Granit zu verätzen. Ich hustete, warf einen verstohlenen Blick auf das Emblem auf seinem Lederwams und verstand mit einem Mal die Bedeutung des Ausdrucks »Pesthauch des Drachen«.
    »Mistress«, fuhr er fort, »Ihr scheint verärgert. Habt Ihr Euch vielleicht verirrt? Ein Wort von Euch genügt, und ich geleite Euch gern zu Eurem Ziel.«
    Das Ticken der Uhr in meinem Hinterkopf wurde vernehmlicher. Mir kam der Gedanke, dass es möglicherweise sinnvoll war, einige Minuten in Gegenwart des Lüsternen Jack zu verbringen, wenn er mir half, Edmonds Zelt vor Einbruch der Dunkelheit zu finden. Ich blickte in seine dunklen Augen und erfand eine zu meinem neu erworbenen Rennie-Namen passende Geschichte.
    »Ich brauche kein Geleit«, sagte ich, »aber eine Wegbeschreibung wäre hilfreich. Das Problem ist, dass ein Kunde in meiner Standbude ein Regal beschädigt hat. Ich hätte gern, dass Edmond es repariert, und deshalb müsste ich wissen, wo sein Zelt ist.«
    Sir Jacques runzelte die Stirn. »Edmond wird erst weit nach Beendigung der Schlusszeremonie in sein Quartier zurückkommen. Das hält er immer so, und so traurig es ist, muss ich sagen, dass die viele Arbeit und sein Mangel an Zerstreuung ihn zu einem faden Burschen haben werden lassen.«
    »Das ist aber merkwürdig.« Ich bemühte mich, sowohl besorgt als auch erstaunt zu klingen. »Er hat mich nach Kirmesschluss zu seinem Zelt bestellt.«
    »Ach, tatsächlich?« Die erstaunte Miene verwandelte sich langsam in ein wissendes Grinsen. »Der standhafte Eddie macht früher Feierabend, um Euch in seinem Zelt zu treffen? Es wird ganz schön eng zugehen, in seiner kleinen Hütte, aber es wird sicher die Mühe wert sein … für ihn wenigstens. Nun ja, ich kann durchaus verstehen, warum es ihn zurücktreibt, auch wenn ich zugeben muss, dass ich von ihm niemals erwartet hätte, dass er sich von … seinen Trieben leiten lässt.«
    Sir Jacques’ Anzüglichkeiten waren ebenso beunruhigend wie grob. Ich machte den Versuch, die Dinge ins rechte Licht zu rücken.
    »Ich glaube, es handelt sich um ein kleines Missverständnis«, begann ich. »Edmond Deland und ich sind nicht …«
    »Ihr könnt vor mir keine Geheimnisse haben, Mistress.« Der Ritter machte eine bestimmende Geste mit der Hand. »Euer bezauberndes Erröten verrät Euch, auch wenn Eure wohlgeformten Lippen das Gegenteil beteuern. Es freut mich zu hören, dass Eddie endlich aufgewacht ist, obwohl ich fürchte, dass jemand im Camp enttäuscht sein wird zu hören, dass er nicht so tugendhaft ist, wie es scheint.« Er kam noch einen Schritt näher. »Ich hoffe für ihn, dass auch Ihr es nicht seid.«
    »Hören Sie auf, sich lächerlich zu machen«, sagte ich ungeduldig. »Ich bin alt genug, um seine …«
    »Was hat das Alter mit Leidenschaft zu tun?«, fiel mir Sir Jacques ins Wort. »Wenn es der Jugend nicht gelingt, Euren Durst zu stillen, hoffe ich, dass Ihr Euch erinnert, dass ein älterer, erfahrener Mann – ein richtiger Mann – bereit ist, Eure wildesten Fantasien zu erfüllen. Kommt, mein Blütenblatt, seid nicht schüchtern. Kostet die Freuden, die

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