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14 Tante Dimity und der gefährliche Drache (Aunt Dimity Slays the Dragon)

14 Tante Dimity und der gefährliche Drache (Aunt Dimity Slays the Dragon)

Titel: 14 Tante Dimity und der gefährliche Drache (Aunt Dimity Slays the Dragon) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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Anerkennung für ihre tief empfundenen Gefühle, und doch war Edmonds Liebe zu Mirabel so unverbrüchlich wie rein. Ist mir egal , ob du mich je wieder eines Blickes würdigst . Ich will einfach nicht , dass du verletzt wirst .Sein Glück zählte nicht, so lange er wusste, dass sie glücklich war. Also konnte er nicht tatenlos zusehen, wie sie verletzt werden würde.
    Edmond tat mir leid, ich meinte jedoch auch Mirabel zu verstehen. Sie war zu jung, um zu schätzen, was Edmond ihr bot. Verlässlichkeit war ein bewundernswerter Zug, aber nicht gerade aufregend. In dieser Phase ihres Lebens wollte Mirabel ein Feuerwerk der Gefühle und nicht eine beständige, verlässliche Flamme, und ich konnte sie dafür nicht verurteilen. Wer würde nicht die normale Welt gegen eine eintauschen, die von Zauberern, Drachen und Träumen bevölkert war? Sie war noch nicht alt genug, um zu wissen, dass Zauberer böse sein und Drachen Feuer spucken konnten, und dass es manchmal gerade die schlimmsten Träume waren, die wahr wurden.
    Mirabel würde Edmonds wirkliche Welt nicht schätzen können, ehe ihre Fantasiewelt um sie herum nicht eingestürzt war. Ich musste den jungen Handwerker davon abhalten, etwas zu tun, was ihn für den Rest seines Lebens hinter Gitter bringen würde. Ein nobles Herz wie seines zu retten war die Mühe wert. Außerdem würde seine Liebste ihn dringend brauchen, wenn der König des Spiels mit ihr überdrüssig war.
    Ich wandte mich von dem Foto ab, ließ den Blick durchs Zelt schweifen und seufzte. Ich musste erst gar nicht mit dem Suchen beginnen, um zu wissen, dass die Krone nicht da war. Eine zackige Krone mit glitzernden Edelsteinen wäre unter Edmonds Habseligkeiten ebenso aufgefallen wie ein aufblasbares Krokodil. Ich überprüfte den Boden auf Unebenheiten, fand jedoch nichts, was darauf hindeutete, dass er die Krone vergraben hatte.
    Ich hätte vor Enttäuschung heulen können. Was hatte ich nicht alles auf mich genommen, um in Edmonds Zelt zu gelangen! Lord Belvedere hatte mir einen Heidenschrecken eingejagt, schmuddlige Fußsoldaten hatten mich anzüglich gemustert, und schließlich war Sir Jacques de Poitiers über mich hergefallen. Und alles war umsonst gewesen. Auch wenn ich mir das Heulen verkniff, erlaubte ich mir ein kleines Stöhnen voller Selbstmitleid, bevor ich zum Zeltausgang ging. Ich hatte Edmonds Zelt aufgesucht und getan, was ich konnte, und jetzt wollte ich nur noch nach Hause.
    Meine Finger berührten die Zeltplane, als ich plötzlich sich nähernde Schritte hörte.
    »Edmond!«, rief ein Mann. »Warte noch einen Moment, ja? Ich muss mit dir wegen des Plans für nächstes Wochenende reden.«
    Meine Finger zuckten zurück, und ich machte einen Satz vom Zelteingang weg. Ich fühlte mich eingekesselt und furchtbar töricht. Wenn Edmond mich in seinem Zelt erwischte, lief ich Gefahr, noch vor ihm hinter Gitter zu landen. Kurz überlegte ich, an Ort und Stelle zu bleiben und mir eine Geschichte zurechtzulegen, beschloss aber, dass diese Taktik nicht aufgehen würde. Außerdem, wenn Edmond mich jetzt von nahem sah, würde er sich an mich erinnern, und es wäre mir nicht mehr möglich, ihn zu beschatten.
    Ich ließ die Augen über die Kisten schweifen, das Feldbett und den Kartentisch, aber wo kein Platz war, eine Krone zu verstecken, war erst recht kein Platz für eine ausgewachsene Frau, um sich zu verbergen. Dann fiel mein Blick auf einen Lichtspalt zwischen Erde und unterem Zeltrand, und in Sekundenschnelle entstand ein Fluchtplan.
    Rasch war ich im hinteren Teil des Zeltes, warf mich auf den Boden und krabbelte unter der Zeltwand hindurch in die Freiheit. Bei dem heiklen Manöver verlor ich meine Wulsthaube, aber ich langte rasch mit der Hand unter der Zeltplane hindurch, ertastete die Haube und brachte sie in Sicherheit, Sekunden bevor Edmond sich von seinem Freund verabschiedete und sein Zelt betrat.
    Vor Erleichterung zitternd, drückte ich mir die Haube auf den Kopf und versuchte, auf allen vieren wegzukriechen. Dabei machte ich die Erfahrung, dass es nicht einfach ist, mit zwei knöchellangen Röcken und einer Schürze auf der Erde zu robben. Es gelang mir, etwa einen Meter wettzumachen, ehe ich aus Versehen mit dem Knie auf die Schürze trat und mit dem Gesicht nach vorn auf die Erde fiel. Da schlug ich alle Vorsicht in den Wind, richtete mich auf und rannte los.
    Um zum Kirmesgelände zurückzukehren, brauchte ich länger als erwartet, weil in dem Camp inzwischen sehr viel mehr

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