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1401 - Herr der Trümmer

Titel: 1401 - Herr der Trümmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich die beiden instabilen Zonen des Schirmes befunden hatten, waren die Energien bis in das Schiff durchgekommen und hatten offensichtlich wichtige Zentren des Antriebs lahmgelegt.
    Der Trimaran blieb in seinem Orbit, aber es war abzusehen, daß er nach ein paar Tagen entweder mit dem Objekt kollidieren würde oder sich als Geschoß in eines der Wracks bohrte, die noch immer den Schutzwall bildeten.
    Bis dahin mußte es den Kartanin wenigstens gelungen sein, den Schirm wieder zu aktivieren.
    Vorläufig jedoch geschah überhaupt nichts.
    Harold Nyman hielt es nicht mehr in der CASSI-2. Längst hatte er den Helm seines SERUNS schließen lassen. „Gulliver", sagte er, „ich verlasse mich jetzt ganz auf dich. Wir warten noch kurz ab, dann schleusen wir aus."
    „Du willst dort hinüber?" Norman Speck deutete auf das Tortenstück.
    Der Kommandant des Beiboots nickte hinter der Helmscheibe. „Versteht ihr denn nicht?" fragte er. „Dort befindet sich das Zentrum des Schiffsfriedhofs. Dort befindet sich jene Instanz, die vermutlich dafür verantwortlich ist, daß es hier so viele zerstörte Schiffe gibt."
    „Tatsächlich, du hast recht!" Nadja legte die Unterarme auf die Lehne ihres Sessels und krümmte den Rücken, um das Rückgrat zu entlasten. „Und es müssen auch terranische Schiffe darunter sein, auch wenn wir bisher keine gefunden haben."
    „Wie meinst du das, bei Apas?" Tyly zog den Hals erschreckend in die Länge. „Das Objekt dort hat unter anderem mit Transformgeschützen geschossen. Woher sollte es sie haben? Aus terranischen oder galaktischen Schiffen! Aus dem Raumer der Gurrads stammen sie mit Sicherheit nicht, oder?" Sie blickte Smog und Speck fragend an. Die beiden schüttelten die Köpfe.
    Harold Nyman lenkte ihre Aufmerksamkeit auf den Bildschirm. Die Kartanin regten sich. Auf der dem Objekt abgewandten Seite schleusten sie aus.
    Kurze Zeit blinkte ein Licht in der Öffnung des Hangars, dann erlosch es und wurde vom Glühen der Triebwerke abgelöst. Mit Höchstbeschleunigung verließ das Beiboot die Nähe des Trimarans, tauchte unter ihm weg und hielt direkt auf die hintere, abgerundete Seite des Tortenstücks zu. Die Feliden hatten die Geschützstände des Objekts genau ausgemacht und flogen einen Kurs, in dem sie nur kurzzeitig getroffen werden konnten. Dabei wechselte das Beiboot ständig seinen Kurs.
    Dennoch kam es nicht weit. Die Kartanin unterlagen einem folgenschweren Irrtum, der sich für sie jedoch erst viel später aufklären sollte.
    Auf der Rundseite des Objekts tauchten mehrere Lichter auf. Wenig später begann es zu schießen, und das Beiboot wurde voll getroffen. Der Schirm erlosch schlagartig, das Boot brach in zwei Hälften auseinander. Das Heck mit den brennenden Triebwerken schmierte ab und raste in das Nichts hinein. Der Bug begann sich zu überschlagen und rollte aus der Bahn. „Sie fliehen!" Nadja deutete auf die Ortung. Etwa drei Dutzend winziger Echos verließen das Wrack und rasten in verschiedenen Bahnen dem Objekt entgegen. Dieses hatte seine Geschütze wieder eingefahren und die Öffnungen geschlossen. Ruhig lag es da, als hätte sich nichts ereignet. „Sie fliehen nicht. Ihr Ziel ist das Tortenstück. Und ich will einen Besen fressen, wenn sie dort nur aus Rachsucht eindringen. Von Anfang an haben sie da hineingewollt!" Harold klappte den Helm wieder auf. „Und was können sie da drin wollen? Es ist offensichtlich das einzige Schiff des ganzen Friedhofs, das voll funktionsfähig ist!"
    „Vielleicht gibt es einen Speicher dort, einen wertvollen Computer, der nützliche Informationen besitzt. Sie haben vielleicht die Absicht, ihn den jetzigen Eigentümer abzujagen."
    „Wenn das so ist, dann sind wir ab sofort ihre Konkurrenten!" Der „Ertruser" bewegte sich in Richtung des Antigravs. „Norman, auf. Wir haben zu tun!"
    Sie verfolgten, wie die Kartanin unangefochten die Oberfläche des Objekts erreichten und nach Eingängen suchten.
    Kurz darauf waren die Feliden im Innern des Schiffes verschwunden.
    Die vier Männer machten sich ans Ausschleusen. Diesmal blieb Nadja Hemata in der CASSI-2 zurück. Sie erhielt vom Kommandanten den Auftrag, sich zurückzuziehen und die Ansammlung von hunderttausend Schiffen zu verlassen. Es war höchste Zeit, eine Meldung an das Mutterschiff abzugeben. Bestimmt machte man sich dort inzwischen Sorgen um den Verbleib der Space-Jet.
    Sie warteten, bis sich die Jet außer Sichtweite befand. Sie zog sich so unauffällig zurück, wie sie

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