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1401 - Herr der Trümmer

Titel: 1401 - Herr der Trümmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vermutlich eine Tischplatte mit einem kurzen Sockel daran.
    Sie lag schräg am Boden, und gemeinsam wuchteten sie sie vor die Öffnung und verschweißten sie durch ein paar Thermoschüsse mit der Wand. Draußen stampften die Roboter heran, doch sie machten nicht den Versuch, ihnen zu folgen. Sie wandten sich den Feliden zu, und das Geschrei der Kartanin bewies, daß ihre Schutzschirme lange nicht so widerstandsfähig waren wie die terranischen. „Wo ist Smog?" Nyman leuchtete den Raum ab. Gulliver hatte sich aus dem Lichtkreis entfernt. Er tastete sich an der gegenüberliegenden Wand entlang.
    Endlich fand er, wonach er gesucht hatte.
    Licht flammte auf. Die vier Männer blickten sich an, nachdem sie die Einrichtung des Raumes betrachtet hatten.
    Sie sahen eine lange Ausgabewand, verschiedene Kästen mit Anschlüssen und eine ganze Menge von Tischen und Stühlen. In einer Ecke hing ein tonnenförmiger Reinigungsrobot. „Was ist das hier?" fragte Norman Speck tonlos. „Wo sind wir hingekommen?"
    „Offensichtlich handelt es sich um eine Schiffsmesse von terranischem Zuschnitt", belehrte Tyly Chyunz ihn. „Siehst du das nicht?"
    Der Linguist schaltete den Schutzschirm ab und ließ sich in seinem SERUN in einen der Stühle sinken. „Mir ist schlecht", murmelte er. „Seht ihr das Ding da drüben, direkt neben dem Eingang? Das ist ein waschechter Interkom, wie in einem terranischen Schiff!"
    „Aber das ist kein terranisches Schiff."
    Nymans Stimme klang beinahe verzweifelt. „Eben", fuhr Speck fort. „Deshalb ist das Ganze so verwirrend."
    Er fuhr herum und starrte seinen Freund an. „Was hast du gesagt? Wer wir sind?"
    „Niemand hat etwas gesagt", fauchte der Kanonier ihn an.
    Speck lauschte nach innen. Er benötigte ein paar Sekunden, bis der SERUN ihm begreiflich gemacht hatte, daß jemand sich in ihre interne Kommunikation eingeschaltet hatte. „Wer seid ihr?" vernahmen sie die Frage. „Legt endlich eure Masken ab und gebt euch zu erkennen!"
    „Tut uns leid", gab er zur Antwort. „Solange es keine Atemluft gibt und keine Schwerkraft, müssen wir die SERUNS wohl oder übel anbehalten!"
    „Das ist schade. Hier spricht R-Letzter.
    Ich werde euch umstellen lassen. Niemand dringt ungestraft in das Allerheiligste unseres Landesherrn ein!"
    Nyman stellte sofort zwei Fragen, doch der Sprecher meldete sich nicht mehr. Der Kontakt war erloschen. „Landesherr, so ein Unsinn", schimpfte der Kommandant der Space-Jet. „Was soll das für ein Wesen sein? Ein Kartanin? Ein Mensch?"
    „Egal!" Gulliver Smog öffnete den Ausgang der Messe und spähte hinaus auf den Korridor. „Bevor dieser Letzte seine Drohung wahrmacht, sollten wir hier verschwunden sein."
    Nach einem langen, verwunderten und sehnsüchtigen Blick auf die Schiffskantine machten sie sich auf den Weg.
    Daß nirgends Roboter auftauchten, die gegen sie vorgingen, beunruhigte sie. Aus der Ferne vernahmen sie den Lärm, der von den Gefechten herrührte, die sich die Kartanin mit den Maschinen lieferten. Sie warteten eine Weile und bewegten sich dann in die Richtung, als es still geworden war. Sie fanden acht zerstörte Roboter, und fünfzig Meter weiter um die Ecke lagen zwei weitere Maschinen. Bei allen handelte es sich um terranische Kampfroboter.
    Harold Nyman beschloß, sich einen weiteren Überblick über die Ausstattung dieses Teils des Objekts zu verschaffen.
    Am nächsten Antigravschacht gab er dem SERUN Anweisung, den Notfallkode der Flotte abzustrahlen. Augenblicklich ging im Antigrav das Licht an. Das Feld stabilisierte sich und war aufwärts gepolt.
    Sie betraten den Schacht und ließen sich nach oben tragen. „Ich glaube, wir sind den heimlichen Herren dieses Schiffes auf der Spur. Hier gibt es Energie wenigstens bei Bedarf, was in den Außensektoren nicht der Fall war."
    Nyman deutete nach oben. „Was wird uns da begegnen? Oder liegt es nur daran, daß wir im dunkeln tappten, weil wir den Notfallkode nicht ausprobiert haben?"
    Wie hätten sie auch ahnen sollen, daß das fremdartige Schiff von oben bis unten mit menschlicher Technik ausgestattet war.
    Jetzt, wo sie es wußten, wunderte es sie nicht einmal. In 695 Jahren konnte viel geschehen. Wer konnte schon sagen, wie viele Völker in wie vielen Galaxien von der Kosmischen Hanse mit Raumschiffen beliefert wurden. Die Perspektive, die sich ergab, überstieg fast den Horizont des terranischen Kommandanten.
    Die Leuchtanzeigen über den Ausstiegen des Schachtes funktionierten nur mangelhaft.

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