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1402 - Das Vampir-Puzzle

1402 - Das Vampir-Puzzle

Titel: 1402 - Das Vampir-Puzzle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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steckst, hast du keine Gewissheit, dass er sich aus dem Gefängnis nicht wegbeamt. Das ist nun mal so, und du kannst es nur ändern, indem du etwas ganz Bestimmtes mit ihm machst.«
    Zwar ahnte ich, worauf sie hinauswollte, aber ich fragte trotzdem nach. »Was meinst du?«
    »Schieße ihm eine Kugel in den Kopf. Meinetwegen auch zwei, um sicher zu sein«, erklärte sie kalt.
    Ja, das hatte ich mir gedacht. Sie hatte damit Recht. Nur gehörten Jane Collins und ich nicht zu den Menschen, die einen wehrlosen Mann killten, der zwar zu unseren mächtigen Feinden gehörte, aber dennoch ein menschliches Wesen war. Henker, die sich anmaßten, selbst zu richten, waren wir beide nicht, und das sagte ich Justine auch.
    »Das ist schlecht, John.«
    »Warum?«
    »Dann wird er uns auch weiterhin Ärger bereiten und vielleicht sogar irgendwann dich oder Jane töten.«
    »Ja, davon muss ich ausgehen. Noch mal: Ich bin kein Killer. Ich kann es nicht.«
    »Aber ich!«
    Die Antwort hatte mich kaum überrascht. Justine hatte gesprochen und lehnte weiterhin lässig an der Wand, während sie mich anschaute und auch Jane nicht aus dem Blick ließ.
    »Sagt was!«
    Verdammt, sie hatte uns in eine Zwickmühle gebracht. Ich war dem Gesetz verpflichtet. Ich konnte als Polizist nicht einfach zusehen, wenn vor meinen Augen ein Mord begangen wurde. Saladin war kein Dämon. Bei einem Schwarzblüter hätte ich nicht gezögert, aber hier lag ein Mensch vor unseren Füßen, auch wenn er selbst sich gegen alle Regeln stemmte und ein Menschenleben für ihn keinen Wert besaß.
    Ich sagte nichts, denn mein Kopfschütteln reichte aus.
    Wieder lachte Justine. »Das ist es eben. Ihr seid nicht in der Lage, über euren eigenen Schatten zu springen.« Sie hob die Schultern.
    »Gut, dann werde ich es übernehmen. Ich ärgere mich jetzt schon darüber, dass ich ihn euch gebracht habe. Ich hätte ihn auch in meinem Zimmer vernichten können.«
    »Töten?«
    Sie grinste mich an. »Später, Partner. Du weißt, wie das bei mir ist. Zuerst trinke ich mich satt, und dann werde ich die Nahrung entsorgen.« Sie leckte über ihre Lippen, um zu zeigen, wie sehr sie sich auf das Blut des Mannes freute. Sogar ihre Augen leuchteten dabei, und sie bewegte unruhig die Finger.
    Jane Collins schaute mich an. Ich wusste mir auch keinen Rat.
    Wenn sie Saladin zu einem Vampir machte und ihn danach vernichtete, dann hatte sie keinen Menschen getötet und wir wären eine Sorge los gewesen. Es war eine Möglichkeit.
    Doch überzeugt war ich noch nicht. Es ging mir irgendwie gegen den Strich. Ich bin beileibe kein Moralapostel, aber irgendwo gibt es eine Grenze. Doch ich musste auch daran denken, was wir schon alles mit diesem verdammten Hypnotiseur erlebt hatten. Wie er versucht hatte, Sheila Conolly während einer Fahrt auf dem Millenniumrad in die Luft zu sprengen, wie ich es im allerletzten Moment hatte verhindern können, und ich dachte auch daran, dass Suko Saladin ebenfalls niedergeschlagen und gefesselt hatte. Trotzdem war ihm die Flucht gelungen.
    Auch wenn wir ihn in eine Zelle sperrten, dank seiner verdammten Kräfte war er uns immer einen Schritt voraus.
    »Nun?«
    Justine würde nicht mehr lange warten, das stand fest. Ich hörte auch Janes Kommentar.
    »Wegen mir können wir uns für einige Minuten zurückziehen«, erklärte sie mit spröder Stimme.
    »Sehr gut«, lobte Justine. »Ich sehe schon, dass du die Lage realistischer einschätzt.«
    »Es ist eine Ausnahme.«
    Die blonde Bestie hob die Schultern, bevor sie sich bückte und die reglose Gestalt in die Höhe zog. Das bereitete ihr keine Mühe. Stark genug war sie.
    Saladin hing wie eine Schaufensterpuppe in ihrem Griff. Sein Kopf war zur Seite gesackt, die Augen waren geschlossen. Er steckte weiterhin tief in seiner Bewusstlosigkeit. So war er eine leichte Beute für Justine.
    Ich überlegte noch. Aber ich sah, dass selbst Jane die Seiten gewechselt hatte, und sie beobachtete mich genau. Sie merkte schon, dass ich mit mir noch einen innerlichen Kampf ausfocht, und starrte mich an, als wollte sie mich hypnotisieren.
    Jeder hörte mein scharfes Ausatmen, und dann nickte ich langsam.
    »Ja, ich sehe keine andere Möglichkeit. Wäre er normal wie wir, würde er diese Begabung nicht besitzen und sie gegen die Menschheit einsetzen, hätte ich nicht zugestimmt. Aber so…«
    »Das ist gut, Partner, sehr vernünftig…«
    Ich brauchte dieses Lob nicht. Ich fühlte mich trotz allem überhaupt nicht wohl in meiner Haut.
    Jane

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