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1403 - Die fliegenden Menschen

Titel: 1403 - Die fliegenden Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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er etwas sah, das er im ersten Moment nicht glauben wollte.
    Er blieb stocksteif stehen. Der Schock war so groß, daß er gar nicht merkte, daß Atlan weiterging. Als er endlich wieder einen klaren Gedanken fassen konnte, war der Arkonide schon außer Reichweite.
    Aber eine Geisel hätte ihm in diesem Fall sowieso nichts genützt. Nicht gegen die Sashoy! Mit denen kannte er sich aus.
    Die nahmen auf nichts und niemanden Rücksicht.
    Und wahrscheinlich war Atlan sowieso auch nur ein Sklave dieser pelzigen Kreaturen - ein sehr wichtiger zwar, aber auch das spielte keine Rolle.
    Er riß das Messer aus dem Gürtel - ein Wunder, daß man ihm das gelassen hatte! - ,sprang den Sashoy an und drückte ihm die Kehle zu.
    Der Sashoy - nein, die Sashoy, denn es handelte sich um ein weibliches Exemplar - war im ersten Augenblick völlig überrascht. Dann griff das Wesen nach Covars Händen und versuchte, seine Finger auseinanderzubringen.
    Covar spürte entsetzt, daß diese Sashoy fiel kräftiger war als jene, mit denen er es früher zu tun gehabt hatte, und er drückte kräftiger zu. Er nahm nur am Rand wahr, daß Atlan nach Gucky rief.
    Den konnte er lange rufen, denn der war in die KARMINA gesprungen, aus welchem Grund auch immer.
    Die Sashoy guckte schon ziemlich verschwommen, und Covar Inguard wähnte sich seinem Ziel nahe, als ihn plötzlich etwas am Kopf traf. Mit einem Gefühl grenzenloser Enttäuschung verlor er das Bewußtsein. „Ruhig!" sagte Atlan eindringlich, als Covar Inguard wieder zu sich kam. „Höre dir erst mal an, was ich dir zu sagen habe!"
    Aber Covar Inguard wollte nichts hören.
    Er wollte diesem Sklaven an die Gurgel, der ihn in die Falle gelockt hatte. Das war allerdings leichter gedacht als getan, denn man hatte Covar festgebunden. „Immer schön langsam!" mahnte Atlan. „Wir hätten daran denken müssen. Es ist unsere Schuld, daß das passiert ist. Und nun hör mir zu!"
    Covar Inguard stellte fest, daß er sich nicht aus eigener Kraft befreien konnte, und das war schlimm. „Wir haben Freunde an Bord, die aus dem Volk der Kartanin stammen", fuhr Atlan fort. „Sie sind mit uns aus der Vergangenheit in diese Zeit gekommen.
    Eine davon hast du fast umgebracht. Wir können dir das nicht vorwerfen, denn du hast natürlich gedacht, daß du eine Sashoy vor dir hast, eine Sklavenjägerin..."
    Und er redete weiter.
    Covar Inguard glaubte ihm kein Wort - lange Zeit hindurch. Atlan zeigte ihm Bilder und Filme, erzählte ihm von den Kartanin und vielen anderen Dingen, von denen Covar sowieso nur die Hälfte verstand, und der Mann vom Stamm der Erdenkinder fragte sich, warum man sich eigentlich so viel Mühe machte.
    Man hatte ihn hereingelegt - traurig genug, aber es war passiert. Es war völlig unnötig, es zu erklären oder gar zu beschönigen.
    Als die Tür aufging und die Sashoy hereinkam, nahm er an, daß man endlich doch die Geduld mit ihm verloren hatte. Er hielt den Mund und wartete stumm auf das Urteil. „Was willst du hier, Dao-Lin-Hay?" fragte Atlan wütend. „Ich habe dir gesagt, daß du warten sollst!"
    „Entschuldige bitte", sagte die Sashoy, und ihre Stimme klang etwas merkwürdig - richtig gequetscht. Covar Inguard stellte erfreut fest, daß sein Angriff wenigstens nicht ganz und gar vergeblich gewesen war. Die Sashoy hatte zumindest gespürt, wie sehr er sie haßte. „Und genau deshalb bin ich zu dir gekommen", sagte die Sashoy, indem sie sich zu ihm wandte. „Ich bin nicht das, wofür du mich hältst. Ich weiß, daß es so gut wie unmöglich ist, dich zu überzeugen, aber vielleicht hilft es dir, wenn ich dir sage, daß ich mich für die, die du Sashoy nennst, schäme. Ich werde mich bemühen, dir möglichst selten unter die Augen zu kommen, und ich werde meine Freunde bitten, es genauso zu halten. Ich hoffe, daß du deine Angst im Lauf der Zeit überwinden kannst. Vielleicht kann ich dir eines Tages sogar beweisen, daß nicht alle Kartanin Sklavenhalter sind."
    Covar Inguard hatte schweigend zugehört. Natürlich waren es Lügen, die die Sashoy erzählte, aber welchen Sinn hatte es, ihr das auch noch ins Gesicht zu sagen? „Verzeih mir bitte, daß ich ungerufen hier eingedrungen bin", sagte die Sashoy weiter, aber diesmal wandte sie sich an Atlan. „Aber er glaubt dir kein Wort. Er denkt, daß du auch ein Sklave bist."
    „Na, so was!" sagte Atlan verdutzt. „Aber das ist eine logische Schlußfolgerung, nicht wahr? Wenn ich nur wüßte, wie ich ihn zur Vernunft bringen

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