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1403 - Schrei aus dem Dunkel

1403 - Schrei aus dem Dunkel

Titel: 1403 - Schrei aus dem Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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es nicht?
    Ich konnte es nicht mit Bestimmtheit sagen, aber ich hörte ihn, und er war so schrecklich und furchterregend. Er hallte in meinem Kopf nach, obwohl ich keinen Menschen sah, der ihn ausgestoßen haben könnte. Ich befand mich allein in der Tiefgarage, und der Schrei hatte mich praktisch beim Aussteigen erwischt.
    Jemand brüllte in wahrer Todesangst, aber der Schrei war nicht echt, denn so sehr ich mich auch umschaute, ich sah keinen Menschen in der Garage.
    Ich ging vom Wagen weg. Mein Gesicht hatte sich verzogen, als litte ich unter körperlichen Schmerzen. Einige Schritte weiter erreichte ich eine Säule und hielt mich dort fest, wobei der Schrei noch immer in meinen Ohren widerhallte. Ich fand nicht mal heraus, ob er von einer Frau oder von einem Mann ausgestoßen wurde, er war einfach da und erstickte schließlich in einem jämmerlichen Laut.
    Dann war es still.
    Ich stand noch immer an der Säule und holte tief Atem. Nicht nur mein Gesicht zeigte einen Film aus Schweiß, auch mein Körper war damit bedeckt. Ich zitterte und war nicht in der Lage, es zu unterdrücken.
    Es lag daran, dass mich dieses Botschaft völlig unerwartet getroffen hatte. Ich war aus dem Büro gekommen und hatte den Rover in der Tiefgarage abgestellt.
    Dann war es geschehen.
    Und jetzt wartete ich. Eine Hand gegen die Säule gedrückt und in einer angespannten Haltung. Aber der Schrei wiederholte sich nicht.
    Alles blieb still.
    Von einem Irrtum wollte ich nicht sprechen. Dieser Schrei ist eine Botschaft!, dachte. Ein Hinweis aus dem Dunkel, und er war nur für mich bestimmt.
    Etwa eine Minute verging, bevor ich mich so weit erholt hatte, dass ich wieder normal reagieren konnte. In diesem Fall hieß das für mich, in den Lift steigen und nach oben fahren. Ich hatte das Büro ziemlich früh verlassen, um mir einen längeren Abend zu gönnen, und das wollte ich nicht allein tun.
    Ich hatte mit Glenda Perkins ausgemacht, dass sie für uns beide kochte. Sie hatte mir von einem Gericht vorgeschwärmt, das sie vor kurzem mal gegessen hatte und nachkochen wollte. Deshalb hatten wir uns bei mir verabredet. Außerdem wurde es mal wieder Zeit, dass wir uns privat trafen.
    Suko und Shao waren aus ihrem Kurzurlaub noch nicht zurückgekehrt. Das würde erst am übernächsten Tag geschehen, am Sonntag.
    Jetzt hatten wir Freitag, den Beginn des Wochenendes, und ich freute mich wirklich auf zwei ruhige Tage. In der letzten Zeit war einiges zusammengekommen. Nicht nur Godwin de Saliers Hochzeit mit Sophia Blanc, ich hatte auch noch dieses Vampir-Puzzle erlebt und war ihm entkommen, ebenso wie Mallmann und Saladin Jane Collins und mir entwischt waren, wobei Assunga, die Schattenhexe, eine herbe Niederlage hatte erleiden müssen.
    Daran wollte ich nicht denken. Der Kopf musste frei bleiben. Irgendwann ist auch mal Schluss – und jetzt das.
    Den Schrei hatte ich mir nicht ausgedacht. Ich hatte ihn gehört. Es war wie ein mächtiger Ruf nach Hilfe gewesen. Der Schrei eines Menschen, der unter starken Qualen litt und wahrscheinlich um Hilfe gebeten hatte, die ich ihm nicht geben konnte.
    Ich fuhr nach oben. Nicht mehr locker, sondern angespannt. Ich wartete darauf, dass sich der Schrei wiederholte, doch ich hatte Glück. Ich verließ den Lift, ging durch den Flur, alles war normal, und ich konnte auch ebenso normal meine Wohnung betreten, in der keine böse Überraschung auf mich lauerte.
    Glenda würde erst später kommen, weil sie noch eine Zutaten frisch einkaufen wollte. So hatte ich Zeit, mich auf ihren Besuch vorzubreiten. Für mich sah die Wohnung sauber aus. Ich hatte auch für Getränke gesorgt, denn ich rechnete damit, dass Glenda die Nacht über bei mir bleiben würde.
    Das wäre natürlich perfekt gewesen. Ich dachte daran, dass wir lange nicht mehr intim zusammengewesen waren. Nicht nach Glendas Veränderung, die sie zwar nicht zu einem anderen Menschen gemacht, an der sie jedoch schwer zu knacken hatte, wobei sie die Eigenschaft, sich irgendwo hinbeamen zu können, eher als Fluch als einen Segen betrachtete. Wenn es nach ihr ging, wollte sie diesen Fluch so schnell wie möglich loswerden, aber davor stand noch ein gewisser Saladin, der sie mit dieser Flüssigkeit infiziert hatte.
    Glenda versuchte natürlich, sich so normal wie möglich zu bewegen. Sie ging auch ihrem Job nach und tat immer so, als wäre nichts gewesen. Ich sprach mit ihr auch nicht darüber, aber wir wussten beide, dass es nicht vorbei war.
    Eine genaue Uhrzeit hatte

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